J. K. Mayr: Inventare Teil 5. Band 2. Geschichte der österreichischen Staatskanzlei im Zeitalter des Fürsten Metternich (1935)
III. Die Organisation der Staatskanzlei - 5. Die Hilfsämter
Der erste Registrator der geheimen Registratur war der Hofsekretär Baron K r u f f t 393), der Protokoll und Index eigenhändig geführt hat. Sein Nachfolger wurde der Hofkonzipist Karl S t r a d i o t S94), der die geheime Registratur fast ein Menschenalter lang geleitet hat. 1822 besuchte er den Veroneser Kongreß, 1824 wurde er Hof Sekretär, 1837 Staatskanzleirat und 1845 seinem vielfältig geäußerten Wunsche entsprechend als Mitarbeiter Hofrat Kesaers in die inländische Abteilung übersetzt. Von 1816—1833 hat Stradiot Protokoll und Index vielfach eigenhändig geführt 895). In den Jahren 1819—1822 ist die geheime Registratur aushilfsweise von dem Legationsrat Johann Provost versehen worden, der auch Protokoll und Index eigenhändig geführt hat 398). An Stradiots Stelle ist im November 1845 Clemens von Pilat zum Hofsekretär und Chef der geheimen Registratur bestellt worden, der Sohn des Regierungsrates und Presseleiters, seit 1834 erst im Auslande, dann in Metternichs Büro und in der Staatskanzlei verwendet. Die Verbesserungen, die er im Registraturssystem einführte, zeigen gleich den von ihm eigenhändig geführten Protokollen, welchen Eifer er in seiner neuen Verwendung entwickelt hat 397). 1824 ist Stradiot der Offizial Willibrord Mähler als Registratursadjunkt zugeteilt worden, der aus Metternichs Privatkanzlei hervorgegangen war und sich als Wessenbergs Gehilfe auf dem Wiener Kongreß, als Konzipist der inländischen Abteilung der Staatskanzlei sowie als Lithograph ausgezeichnet hatte 398). Die Protokolle und Indizes der Jahre 1824—1836 weisen zum guten Teile seine Handschrift auf. Im März 1837 ist Mähler nach dem Tode Lefevres als Hofkonzipist ins Konzept der auswärtigen Abteilung übernommen und 1840 zum Hofsekretär befördert worden 3"). Sein Nachfolger wurde der Offizial Karl von D i 1 g, der Sohn des Hofsekretärs Johann Philipp, erst aushilfsweise, dann — vom Feber 1843 an — als Registratursadjunkt. Auch Karl Dilg ist gleich Mähler im Jänner 1845 als Hofkonzipist in den Konzeptsdienst eingerückt. Die Protokolle und Indizes sind während dieser Jahre fast alle von ihm allein geführt worden 40°). Als fallweise herangezogene Mitarbeiter, die sich mit und neben dem Registrator und Registratursadjunkten an der Führung der Protokolle und Indizes der geheimen Registratur beteiligt haben, sind der Reihe nach zu nennen der Hofsekretär Franz Lebzeltern (1809—1811), die Hofkonzipisten Duchateau (1809—1813) und Johann Schwei™3) Vgl. S. 23. 3M) Vgl. S. 63 f. 395) 24 VIII 26, 37 III 14 Dekrete Personalia 3, F 4 Personalia in (Kesaer); 45 IV 2 Kanzleivortrag Interiora 5; 45 VI 21 Vorträge 443, StConferenz (Ca) 737/1845. 39e) 19 XI Biographie Personalia 24; 22 II 7 Vorschläge Stürmers Interiora 2; 22 IV 27 Resolution Mett.s 1. c. 397) 34 V 16 Dekret F 4 Personalia 173; 44 VII 11 Ottenfels an Mett. Interiora 90; 45 XI 17 Dekret F 4 Personalia 173. 38S) Vgl. S. 66. 399) 19 III 7, 32 I 13 Dekrete Personalia 12; F 4 Personalia 160; 36 XII nach 16 Vortrag Interiora y, 37 III 14 Dekret F 4 Personalia 140; 40 VII 10 Vortrag I. c. 10°) 35 V ii, 43 II 7, 45 I 13 Dekrete F 4 Personalia 48. b) Die Beamten. Ö9