Lothar Groß: Inventare Teil 5. Band 1. Die Geschichte der deutschen Reichshofkanzlei von 1559-1806 (1933)

Anhang - 1. Entliehe Vergleichung, so mit dem erzbischoven und churfursten zu Meintz meinem gnedigsten hern der kaiserlichen canzlei halben beschehen

Anhang. i. Entliehe Vergleichung, so mit dem erzbischoven und churfursten zu Meintz meinem gnedigsten hern der kaiserlichen canzlei halben beschehen. Erstlich im fal, wo der hochgedacht churfurst hinfuro meher zu der kais. Mt. auf reichstäge komén würd, so sol nit allain das grosser, sonder auch das klainer ingsigl in seiner churfurstl. gnaden verwarung sein, doch der kais. Mt. Vorbehalten irer erbland Sachen halber ein besonder ingsigl machen zu lassen. — Es soll auch die kaiserl. Mt. irem quartiermaister befelch geben, seiner churfurstl. gnaden herbergen in der nächne bei irer Mt. und kaiserl. canzlei zu geben und sol sonst in allen anderen feilen bei der vor aufgerichten Vergleichung beruen. Gleicher gestalt sol es auch ge­halten werden, wo seine churfurstl. gnaden der kaiserl. Mt. hof beiwonen und also das erzcanzlariat wurklich versehen wolt. Alsdan so sollen alle gescheit und handlungen des hailigen reichs und desselbigen underthanen betreffend nit allain mit seiner churfurstl. gnaden vorwissen und rate gehandlet werden, sonder auch seine churfurstl. gnaden nach der kaiserl. Mt. derselben ordenlichem reichshofrath presidieren. Es ist auch ir kaiserl. Mt. alsdan viebietig, sich mit seiner churfurstl. gnaden der underhaltung halben freuntlich, gnediglich und nach pilligen dingen auch nach gestalt und glegenheit dieser zeit zu vergleichen. Im fal aber, da seine churfurstl. gnaden von der kaiserl. Mt. hofrath abwesend, so sol der kaiserl. Mt. hof- oder vicecanzler seiner churfurstl. gnaden person representiern, auch alle ansehenliche expeditiones, als was auf pergamen und mit anhangendem insigln verfertigt, desgleichen alle general, patent und mandata, so in das hailig reich ausgehen, in seiner churfurstl. gnaden namen mit den Worten, wie hievor verglichen, underschreiben. — Auch so oft es seine churfurstl. gnaden begern, werden rechnung von den canzleigefellen, allain damit seine churfurstl. gnaden derselben ein wissens hab, gethan werden, darzu seiner churfurstl. gnaden bevorstehen, ainen gegenschreiber, der irer kais. Mt. und seiner churfurstl. gnaden verpflichtet, zu stellen, der auch von irer Mt. aus den canzleigefellen gepürlich under- halten werden soll. — Und wo sich zutruge, das die ofthogstgedacht kaiserl. Mt. in abwesen irer churfurstl. gnaden die ingsigl nit in irer Mt. earner behalten, sonder jmand anderm zu verwaren befelhen wurde, so sol ir kaiserl. Mt. dieselben angeregtem hof- oder vicecanzler und sonst niemands befelhen. 30 465

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