Hidrológiai Közlöny 1969 (49. évfolyam)
7. szám - Pichler János: A Fertő-tó és környékének fejlesztése és tudományos kutatása
Pichler J.: Entwicklung des Neusiedlersees Hidrológiai Közlöny 1969. 7. sz. 297 österreichischem Gebiet hat Professor V. Fritscb, Direktor der Versuchsanstalt für Geoelektrik [6], auf ungarischer Seite Akademiker Tárczy-Hornoch, A., Leiter des Geodátischen und Geophysikalischen Laboratoriums der Ungarischen Akademie der Wissenschaften [1] geoelektrische Messungen durchgeführt, auf Grund deren festgestellt werden konnte, dass sich die mineralwasserhaltenden Schichten auch auf das Gebiet Ungarns ausdehnen. Dies beweisen die in Fertőrákos, unter Leitung des Akademikers Vendel, M. und Professor Kovács, L. durch den Lehrstuhl für Geologie und Lagerstáttenkunde der Technischen Universitát für Schwerindustrie im Jahre 1963 [28] und unter der Leitung der wissenschaftlichen Abteilungsleiter der Forschungsanstalt für Wasserwirtschaft VITUKI Kessler, H. und Böcker, T. in 1964 und 1967 durchgeführt en Bohrungen. Laut diesen Aufschliessungen, sind in 4—10 m und 30—40 m Tiefe 16—26 gr/l Natriumsulphat, hvdrogenkarbonat-chloridhaltiges (laut der früheren Nomenklatur Glaubersalz- Küchensalz-haltiges) Wasser vorhanden, das laut vorhergehenden Annahmen für die Heilung von Gallenblasen-, Leber- und Darmkrankheiten geeignet wáre. Die Abflussmenge bewegt sich zwischen 60—100 l/min. Die Forschungen werden fortgesetzt. 4. Balnaologie und Oesundheitsschutz In der Seeumgebung sind zahlreiche Heil- und Mineralwasser-Quellen vorhanden. Am bedeutendsten ist das schwefel-kohlensáurehaltige Heilwasser von Balf, das laut Feststellung des Landesinstituts für Rheuma- und Badewesen für die Heilung von rheumatischen Krankheiten, weiters für die Heilung der mit Knorpeldegeneration verbundenen Gelenksentzündungs- und Rückgrats-Krankheiten geeignet ist. Momentán sind 4 Quellen mit einem Gesamterguss von 100 l/min in Betrieb [3]. Die am Fusse des Berghangs der Hügelreihe zwischen Balf-Fertőrákos befindlichen Quellen sind kohlensaurehaltig, einige schwefelwasserstoffhaltig. Das lithiumhaltige Wasser am Balfer Ufer wird für die Heilung von urologischen Beschwerden verwendet. Aus der Sicht des Gesundheitsschutzes müssen die bakteriologischen Verháltnisse des Seewassers und der in den See fliessenden Báche erforscht werden. Sowohl diese, als auch die bakteriologischen Untersuchungen der erschlossenen Heilund Mineralwásser, werden im Ungarischen Landesinstitut für Gesundheitswesen durchgeführt. •5. Biologische Forschungen Für die biologischen Untersuchungen bietet sich in der Seegegend das reichste Féld. Die Ergebnisse der vielfáltigen naturwissenschaftlichen Erschliessungen tragen viel zur Erkennung und richtigen Ausbildung von Vegetation und Tierwelt in dieser Gegend, als auch zur Schádlingsbekámpfung, Organisierung der Naturschutz-Massnahmen, zum Schilfanbau, zu besseren Fischfangergebnissen, zur Melioration der natronhaltigen Wiesen- und Weideflachen bei. Diese Ziele zu erreichen, müssen Flóra und Fauna des Sees und seiner Umgebung studiert werden; die Aufnahme der Pflanzenzönologie, die ökologische Untersuchung der Lebewelt im Wasser, an den Ufern und am ferneren Ufergebiet stellen ein Forschungsgebiet für Botaniker, Zoologen, Algologen, Limnologen, Physiologen dar. Dank der Untersuchungen des Oberingenieurs Csapody, I. bei der Soproner Lehr-Forstwirtschaft, steht ein áusserst wertvolles ungarisches botanisches Material zur Verfügung [2]. Sehr wertvolle hydrobiologische Zuarbeiten leisteten Donászy, E. [5] von der Hydrobiologischen Abteilung des Landesinstituts für Qualitátsuntersuchung in der Landwirtschaft, ferner Tóth, L. und Szabó, E. [22], [26] von der Botanischen Abteilung der Biologischen Forschungsanstalt Tihany. Es würde sich lohnen, am Ufer des Neusiedlersees eine wasserbiologische Forschungsstation zu errichten. 6. Bodenkunde und Agrochemie Die ungefáhr 1500 ha grossen Poldergebiete könnte man zum Ausbau von Strandbádern, hauptsachlich aber für landwirtschaftliche Kulturen verwenden. Die chemische-physikalische Untersuchung der Böden und ihrer Eignung für Pflanzenanbau hat das Forschungsinstitut für Bodenkunde und Agrochemie der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (Szabolcs, I.—Várallay, Gy.) übernommen. Es wáre nützlich, in diesem Bereich den Gemüsegrossanbau einzuführen. Ebenfalls dieses Institut könnte auch die boden mechanischen Untersuchungen des Seebodens und der Ufergelánde sowie die chemische Analyse des See-Sediments und des Schlammes durchführen. 7. Geographie Das Institut für Geographische Wissenschaften der Ungarischen Akademie der Wissenschaften wird in Kürze seine bisherigen Forschungsergebnisse; die Landschaftsmonographie der Kisalföld („Kisalföld tájmonográfiája") erscheinen lassen. Im Rahmen dieses Werkes behandeln Akademiker Pécsi, M. und die wissenschaftlichen Forscher Ádám, L. und Somogyi, S. Geomorphologie, Oberfláchenentwicklung und Naturgeographie der Neusiedlerseegegend eingehend. • 8. Natúrschutz Zum Schutz der besonderen Naturgegebenheiten, der seltenen Pflanzen- und Tierwelt des Neusiedlersees und seiner Umgebung erklárt das Landesamt für Naturschutz das im Regionalplan bezeichnete Gebiet zum Landschaftschutzgebiet. Innerhalb des Landschaftschutzgebiets werden einige wertvollere Teile — wie z. B. der Steinbruch in Fertőrákos, charakteristischere Gebiete mit Sodaböden zu Naturschutzgebieten erklárt, um einen erhöhten Schutz zu gewáhrleisten. Österreich hat im Seewinkel bereits mehreren sodahaltigen Seen diesen Schutz zuteil werden lassen.