Hidrológiai Közlöny 1968 (48. évfolyam)
4. szám - Hajdu György: 100 éves a Budapesti Vízmű
HIDROLÓGIAI KÖZLÖNY 48. ÉVOLYAM 4. SZÁM Budapest, 1968. április 145—196. oldal 100 Jahre Wasserwerke Budapest G Y. HAJDÚ Direktor der Hauptstadtischen Wasserwerke Die Hauptstadtischen Wasserwerke feiern 1968 die hunderste Jahreswende ihres Bestehens. Ein bedeutungsvolles Jubiláum kann und soll nicht nur zum Feiern, sondern auch für einen Riickblick und einer Überprüfung der Konzeptionen Anlass geben. Die Geschichte der Hauptstadtischen Wasserwerke hángt eng mit jener der Siedlung zusammen, der sie das lebengebende Trinkwasser hefert. Aus dieser Sicht blickt die Wasserversorgung des heute Budapest genannten Gebiets auf eine Vergangenlieit von vielen tausenden Jahren zurück. Vor unserer Zeitrechnung verfiigten die hier wohnenden keltischen Stámme über áusserst entwickelte wasserwirtschaftliche Anlagen. Auf dem Gebiet des heutigen Altofens (Óbuda) hatten sie eine bedeutsame Siedlung, deren Name Ak-Ink, d. h. „roiehliches Wasser" war. Die Wasserversorgung der Siedlung sicherten sie aus den Quellen der Bergliánge westlich von der Donau. Vor zweitausend Jahren unterjochten die Römer den hier lebenden keltischen EraviscusStamm und bauten die Siedlung zu einem Militárlager, einem Zentrum der Grenzwache aus. Ihren Namen ánderten sie lateinisch klingend auf Aquincum. Die hervorragenden römischen Techniker liessen die Wasser der Quellen mit Errichtung eines 5 km langen Aquaedukts zum Militárlager und zu den Vilién der römischen Beamten und Kommandanten zuleiten. Die Überreste des Aquaedukts sind an der heutigen Szentendrcer Strasse auch heute noch zu sehen. Die Völkerwanderung vernichtete die keltische und römische Zivilisation auch im Gebiet unseres Landes. Erst unter der Herrschaft unserer ersten Könige setzte eine neue kulturelle Entwicklung ein, die auch das Gesundheitswesen der Stádte förderte. In 1410 hess König Sigismund mit deutschen Fachleuten die Wasserversorgungjder Festung Ofens ausbauen. Er liess ein Pumpwerk errichten, das das Donauwasser mit den auf damaligem technischen Niveau stehenden Pumpen zu Festung hochförderte. Die Pumpenanlage wurde mit einem separaten Bollwerk, mit der sogenannten WasserRondelle geschützt. Unter dem König Matthias wurde die Wasserversorgung der inzwischen an Bevölkerung und an Bedeutung zugenommenen Festung Ofens weiter vervollkommnet. Aus den drei Quellen am Schwabenberg gelangte das erquickende Wasser über irdene, hölzerne und bleierne Leitungen in die Festung. Dort wurden der königliche Hof und die in der Festung ansassig gewordenen Bürger durch öffentliche Brunnen versorgt. Die Festung Ofens wurde von den Türkén mit List eingenommen, so dass die Wasserversorgungsalagen erhalten blieben und im Dienste der allgemeinbekannten türkischen Badekultur alle gut instandgehalten worden waren. Die lange Belagerung und die Kámpfe vor der Zurückeroberung zerstörten die Wasserversorgungseinrichtungen Ofens. Sie wurden erst in den 1700cr Jahren wieder hergestellt. Die Leitungen der drei Quellen und die aus diesen gespeisten öffentlichen Brunnen wurden wieder in Betrieb gesetzt. Der Erneuerer der Ofner Pumpenanlage war der geniale Techniker Kempelen Farkas. Zur Zeit des Freiheitskriegs spielte die Wasserversorgung in der Kriegsfürung wieder eine Rolle. General Görgey liess die Schwabenberger Leitung durchschneiden, damit er die Kapitulation des kaiserlichen Heeres auch damit beschleunige. Der Innenminister der Revolutionáren Regierung Szemere Bertalan vereinte am 24. Juni 1849 die 2wei Stádte Pest und Buda unter dem Namen Budapest. , Nach Niederschlagung der Freiheitskriegs mussten viele Kampfer der Freiheit aus ihrer Heimat flüchten, um der Rache und der Quálereien seitens der Gutslierren, die Anlianger der Habsburger waren, und seitens der kaiserlichen Beamten entgehen. Die sich stürmisch industrialisierende Stadt Pest-Buda bot Zehntausenden Unterkunft und Brot. Die Volkszahlung in 1850 registrierte schon 156 000 Einwohner. In 1867 hat die Bevölkerungszahl der Hauptstadt schon 307 000 betragen. Hiermit erhob sie sich zu den Grossstadten Europas. Die Bevölkerung wuchs besonders in Pest an. An der Pester Seite war keinerlei kommunáié Trinkwasserversorgung vorhanclen. Infolge der