Hidrológiai Közlöny 1950 (30. évfolyam)

3-4. szám - Értekezések - JOSEF GELEI: Die Marynidae der Sodagewässer in der Nähe von Szeged

ununterbrochen. Dadurch werden die Tiere von der Unterlage standig entfernt, und werden ihre oikologischen Verháltnisse langsam ungünstig. Dies ergibt sicli daraus, dass oft leere Röhrchen mit wei­cher,heller, dünnwandiger Endpartie aufgefunden werden. Diese weichen, hellen Endabschnitte deuten darauf hin, dass das Tectinmaterial des Tieres langsam erschöpft wird und das Tier das Rohr verlásst. Ich will schliesslich die merkwürdige Tatsache hervorheben, dass es wohl unter diesen sessilen Lebewesen eine einzige Art gibt, die kein Rohr baut, sondern ein stándiges planktontisches Leben führt; das ist M. umbrellata. Bei M. atra, grisea, minima fand ich ebenfalls kein Rohr, die Tiere bewegen sich aberthigmotaktisch, können alsó Rohrbauer sein. Die Ernahrung der Tiere wird durch den Strudel gefördert, den die Tiere durch die aus dem Rohr hervorstehende Randzone des Körpers her­vorrufen. Die Zilien schlagen ab vom Röhrchen, ab vom Substrat in die Richtung des Zapfens und daher entsteht ein entgegengesetzter Strudel als wir es bei anderen sessilen Tieren, wie Stentor, Peritrichen und Rotatorien kennen, wo der den Körper berührende Strudel nach hinten, alsó substratswárts gerichtet ist. Es werden dabei kleine Mikroben, Bakterien, bei M. galeata Bazillen hervorgestrudelt und am Mund, wo immer eine­scharfe Knickung im Strudel entsteht, eingefangen. Die Tiere ernáhren sich auch wáhrend des plank­tontischen Herumschwimmens, indem dabei am Mundfeld eine Schattenstelle des Wasserstromes entsteht, wo an der Seite des Zapfens die einge­worfenen Mikroben dem Munde zugeführt werden. Besonders bei M. galeata kann man deutlich beobachten, dass in der Rinne, die um den Basalteil des Zapfens liegt, ein Strom zum Munde hinláuft, woraus ein Faden von Nahrmaterial vor den Mund geführt wird. Dabei rotiert sich das Tier — apical (von hinten) betrachtet — fortwáhrend nach links, alsó in der Richtung des Uhrzeiger. Die aus der Zyste herausgetretenen Tiere sind immer klein und gewöhnlich blass; da sie in ihrem aktiven Individualleben nicht geteilt werden, erwachsen sie am zweiten Tag in der Zucht gewöhn­lich auf ihre doppelte lineare Lángé, was eine achtmalige Zunahme der Körpermasse bedeutet. Nach Auffütterung erfolgt die Entzystierung und zwar auch dann, wenn keine Gefahr des Eintrocknens vorhanden ist. M. galeata (ev. manche Exemplare von ovata) verfertigt seine Zyste im Gallertrohr, die anderen degegen ausserhalb des Rohres. Bei der Entzystierung wird nicht nur eine gallertige Grundmasse ausgeschieden, sondern auch der grösste Teil der kristallinischen Excret­masse ausgeworfen und in der Zyste verwendet. Die Kristallscherben geben der Zystenwand einen Halt. Die Anabiose wird in der Zystenwand lange geführt, die Tiere ertragen diegrosse Sonnen­hitze, die bei Sonnenschein eine Warme bis zur 72 C° der Bodenoberflache bedeutet und dabei bleiben sie —in den Schranken des Labora­toriums mindestens — 4—5 Jahre lang (manche bis 10 Jahre) am Leben. Trockenes Material, das ich in Szeged im Jahre 1940 eingesammelt habe, ergibt eine genau so reiche, und tadellose Zucht, wie das heute heimgebrachte, wogegen bei gleicher Einwirkung die mitlebenden Würmer und Krebse der Heide (mit Ausnahme der Rotatorien) voll­stándig verwest sind. Schliesslich sei an die Bewegung gedacht. Diese ist im Verein mit der grau-schwarzen Farbe ein Merkmal, mit deren Hilfeder geübte Beobachter unter der Lupe mit 10 x Vergrösserung die Tiere gut erkennen und mit der Pipette mit Erfolg fischen kann. Sie führen náhmlich eine stark spirálé, dabei auffallend schaukelnde (bei M. umbrellata) Bewegung aus. Am weitgehendsten schaukelt M. umbrellata und am wenigsten M. cardioides.' Die Freibewegung ist bekanntlich ein stándiges Vorwártsrotieren, indem das Tier nie und nicht einmal auf die kürzeste Strecke eine Schreckbewegung nach hinten ausfiihrt. Aus­dauerlich im Schwimmen ist M. umbrellata, ám schnellsten schwimmt M. ovata. Die freie Bewegung ist eine linksrotierende, selten nach rechts gerich­tete. Die Tiere führen auch eine gleitende Bewegung aus, indem sie die Gegenstánde oder die Spiegel­meinbran des Wassers mit der Ventralfláche berühren und entweder gerade laufen, oder rechts oder links gerichtet kreisen. Eine merkwürdige Form des Bohrens ist, indem das Tier mitsenkrech­ter Körperachse kreist und sich dabei nicht in der Richtung der Lángsachse, sondern áhnlich eines Walzertánzers seitlich verschiebt. Die Tiere — und besonders M. galeata — können auch Abb. 4. ábra. M. galeata fölületi kép szublimáttal rögzített állatokról. Fotooc. 8. 7-es tárgyl.-vel rajzolva és '/ t-ére kisebbítve. Betekintés a cytopharynx bejáratába. M. galeata nach Fixierung mit Sublimat. Mit. Photooc, 8, Obj. : 7 ­200.180 /«, vom Orig. auf '/« verkl. schaukelnd gleiten, indem sie rythmisch nach links und nach rechts je eine Halbdrehung aus­führen. Nach kürzerem oder lángerem Herum­schwimmen setzen sich die Tiere an Gegenstánden oder mit Vorliebe an das Spigelháutchen des Wassers ab und fangen an dort ein Röhrchen zu bauen. Auch dieser jessile Zustand ist keine Ruhe für die Tiere, da sie dabei standig nach rechts, vom Zapfen her betrachtet nach links rotieren und demzufolge trotz Assymetrie des konischen Körpers ein walzenförmiges Rohr bauen. Nur M. ovata sitzt oft in Ruhe in seinem Rohr. 110

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