Hidrológiai Közlöny 1942 (22. évfolyam)

Szakosztályi ügyek

Die Trinkwasserversorgung eines ungarischen Dorfes 409 Ich glaube, die oben erwähnten Angaben brauchen nicht näher erörtert zu werden, sie sprechen für sich selbst und werfen ein Licht auf die äusserst traurigen und vernachlässigten Zustände der Trink­wasserversorgung in unserem Lande. Die angeführten Angaben zeigen deutlich, dass vom Gesichts­punkte der Trinkwasserversorgung aus die Dörfer bezw. deren Ein­wohner sich in der ungünstigsten Lage befinden. In meinem Vortrag möchte ich also die Wasserversorgung eines ungarischen Dorfes schil­dern und zwar zuerst so, wie sie heute ist und dann wie der Fach­mann sie sich vorstellt, bezw. sie verwirklichen möchte. Als Beispiel habe ich die Schilderung der Trinkwasserversorgung von der Ortschaft Kisterenye gewählt, teilweise darum, weil in dieser Ortschaft sämtliche Arten der Wasserversorgung (Bezirkswasserleitung, gegrabene und Bohrbrunnen) anzutreffen sind, teilweise und haupt­sächlics darum, weil ich im Jahre 1938 Gelegenheit hatte, das Problem der Trinkwasserversorgung dieser Ortschaft ohne jegliches Interesse, rein fachmännisch (im Zusammenhange mit anderen hydrogeologischen Arbeiten) ausführlich zu studieren­Die Ortschaft Kisterenye liegt im Komitat Nógrád, am Nordwest­füsse des Mátragebirges, am Zusanimenfluss des Zagyva-FIusses und des Tarján-Baches, vom hydrogeologichen Gesichtspunkte aus (wie wir es unten noch sehen werden) ziemlich günstig. In grösserem Alasse begann die Entwicklung dieser 1000jährigen rein ungarischen Ortschaft nach dem Weltkrieg, als in der Gemarkung des Dorfes Kohlengruben eröffnet wurden. Die Ortschaft besitzt heute 4700 Einwohner, 800 Wohnhäuser und etwa 1000 Stück Vieh. Ihr Wasserbedarf beträgt also (für einen Mann und für ein Tier pro Kopf und pro Tag 100 Liter Wasser gerechnet) rund 400 Liter pro Minute. Dieser Wasserbedarf (hauptsächlich Trinkwasserbedarf) wird heute (bezw. zur Zeit meiner Untersuchungen im Jahre 1938) durch 490 Brunnen und eine Bohrung gedeckt. Vor allen Dingen möchte ich betonen, dass der erste Schritt bei der Beurteilung der Trinkwasserversorgung einer Gemeinde die Fest­stellung der heutigen Lage der Wasserversorgung ist. Dieses bedeutet, dass sämtliche Brunnen kartiert und ihre hydrologischen Angaben (Tiefe, Höhe der Wassersäule, Temperatur des Wassers, Zustand des Brunnens, Bauart, Beschaffenheit der wasserführenden Schicht, die hy­drogeologischen Verhältnisse derselben, die chemischen und bakterio­logischen Verhältnisse des Wassers usw.) ausführlich aufgenommen werden müssen. Die einfachste Augenschau überzeugt uns davon, dass 46% der Brunnen unbrauchbares, verunreinigtes und gesundheitsschädliches

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