Hidrológiai Közlöny 1932 (12. évfolyam)

Lászlóffy B. Woldemár: Das Tisza- (Theiss-) Tal

174 Woldemár Lászlóffy-Böhtn — in der Ebene überholten. Unter solchen Umständen wurde das seiner­zeitige Inundationsgebiet von ungefähr 1,940.000 ha Ausdehnung, häufig überflutet und monatelang unter Wasser gehalten, weil die Ebene keine Abflussmöglichkeit bot, selbst eine Entfernung des Wassers durch Ver­sickerung konnte angesichts des undurchlässigen Erdreiches nicht ein­i reten. Line regelmässige landwirtschaftliche Benützung des Gebietes konnte unter solchen Umständen kaum in Frage kommen . Über die Verheerung der Hochwasser in Zeiten vor der Regulie­rung liegen keine ausführlichen Daten vor. Über das Hochwasser des Jahres 1816 sprechend, sagt aber Ingenieur István Vedres, dass „die Kaufleute und Handwerker aus Szeged mittels Schiffe zum Jahrmarkte nach Nagytkikinda fuhren". Hierbei ist zu bedenken, dass die Gemeinde Nagykikinda von dem — zu normalen Zeiten allein schiffbaren lisza­bette 24 km entfernt liegt! Laut einer Aufzeichnung das Hochwasser in 1855 betreffend, blieben damals vom ganzen Überschwemmungsgebiete bloss 17.000 ha verschont. 2. Hochwasserregelung der Tisza. Der Regelung ging in den Jahren 1833-41 eine genaue Aufnahme des Flusses voraus*. Auch die Aufstellung der ersten Pegel fällt in diese Zeit. Nach Beendigung der kartographischen Aufnahme wurde im Jahre 1845 durch Paul Vásárhelyi, Schiffahrts-Inspektor der Landes-Baudirek­tion, in grossen Umrissen ein Plan betreffend die Regelung ausgearbeitet. Sein nächstgelegenes Ziel war die rasche Ableitung der Hochwasser. In der Mittleren- und Unteren-Tisza plant er für diesen Zweck insgesamt 101 Durchstiche, welche eine wesentliche Steigerung des Gefälles und eine Verkürzung des Laufbettes um 38% bewirken. Als Vorkehrung ge­gen Überschwemmungen sollen Schutzdämme angelegt werden, die jedoch seiner Ansicht nach nicht zu weit von den gewachsenen Ufer zu errich­ten sind, damit der Abfluss der Hochwasser auch auf diese Weise be­günstigt werde. Die Reihenfolge der Arbeiten bestimmend, wünscht er die Deicharbeiten in der Richtung von Quelle gegen Mündung zu, die Durchstiche jedoch von der Mündung stromaufwärts durchzuführen. In dieser, fürs ganze Land so wichtigen Angelegenheit sah man sich veranlasst, auch die Meinungsäusserung des Lombard-Venetia­nischen k. u. k. Ober-Baudirektors, Peter Paleocapa einzuholen. Entge­gen der Meinung von Vásárhelyi lautete dessen Gutachten bloss auf 21 Durchstiche, (nur im unterhalb von Tokaj liegenden Abschnitte) bezüglich des Vorlandes nimmt er für dessen grössere Breite Stellung, um einer * Die Aufnahme erfolgte im Massstabe von 1:3600 und wurden gleichzeitig auch 1869 Querprofile vermessen.

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