Házi Tájékoztató, 1940. szeptember
1940-09-02 [1939]
Ve Ma/Ma Berlin, 2- September. /Magyar Távirati Iroda/ In einem Leitartikel der Frankfurter Zeitung wird über die neue Grenze unter anderem folgendes geschrieben: Keine Grenze, wie auch immer man sie zog, konnte in dem Sinne "richtig" sein, dass beide Parteien sie ohne weiteres so empfanden. Darum gelang es auch den Rumaenen und Ungarn nicht, sichzu einigen. Es muss noch was anderes dazu kommen, damit die Grenze "richtig" werde, naemlich der Einsatz einer ordnenden eur opaeischen Macht, die in der Lage ist, der Grenze rechtlich oder moralisch ihre Garantie zu geben und ihr dadurch Lebensf aehigkeit und Dauer zu verleihen. Dieser Faktor, die Achse Rom-Berlin, hat nun die Grenze gezogen und er hat sie garantiert. Wenn man sich überlegt, welche alternative Műglichkeiten für die Linienführung bestanden hatten, so wird man sagen müssen, dass die neue. Grenze das Mögliche leistet an gerechtem Ausgleich. Sie erfüllt den sehnlichsten Wunsch der Ungarn, die Heimkehr der Székler und schraenkt die Abtrennung von rumaenisen besiedelten Boden dort ein, wo das mit der Verwirklichung/ der Wanrung einigennassen -vernünftig geformter, zusammenhaengender St aat s ge biet e mőgl i ch « ar , /die ser Abs iont und Gewiss wird die neue Grenze - so setzt das Blatt fort - so viele «auch in Ungarn über sie beglückt sein werden, bei anderen doch Enttaeuschung hervorrufen. Gewiss kanneine solche Entiaeuschung Menschen treffen, die auf die Heimkehr von Verwandten in das Vaterland gehofft hatten-und nun erleben, dass der Flügel des Glücks an ihnen vorbeigegangen ist, Man weiss auch, welche Rolle die historische Anschauung von deniGrenzen des Stephans reich es in Ungarn spielt. Aber man darf gewiss sein, dass die Verzichte, zu denen man sich durch Unterwerfung unter das Schiedsgericht bereitgefunden hat, aufrichtig gemeint sira und dass man sieh auf bauen Seiten im Interesse der europaeischen Zukunft auch die neuen Grenzen als eine dauerhafte Lösung einstellt. Der Leitartikel der Essener ^ationalzeitung, der sidi ebenfalls mit der Wiener Entscheidung befasst, hebt hervor, dass der gefaellte Schiedsspruch ohne Zweifel eine Lösung darstellt zwisehen den b recht igten territorialem Ansprüchen Ungarns und den bestehenden etnographisehen Erfordernissen in diesen Gebieten. Im Laufe der langen Verhandlungen wurde von den Beteiligten Laendern mehr als einmal die platonische Forderung erhoben, " der letzte riumaene zu Rumaenien, der letzte Ungar, zu Ungarn ", Wie iedem Gutwilligen bekannt sein dürfte, ist die Verwirklichung einer solchen mése nicht möglich. Die im Schieds Spruch gefundene Losungmwird sb er nicht nur im zwischenstaatlichen Sinne eine Befriedigung des Südostens herbeiführen, sondern auch eine Beruhigung in der Minderheit engrage mit sich bringen.