Házi Tájékoztató, 1939. december
1939-12-13 [1930]
f — f! Ve Ma/Ma B e r 1 i n, 13, Dezember. /Magyar Távirati Iroda/ ., 1 Unter der Uberschrift " Rumaenisches Pragezeichen" befasst sich die Frankfurter Zeitung im Zusammenhang mit der kürzlich gehaltenen Rede des rumaenischen Aussenministers Geiancu mit der aussenpolitischen Lage Rumaeniens. Rumaenien hat in diesem Herbst, so schreibt aas Blatt unter anderem, durch den polnischen Zusammenbruch einen der beiden Nachtern verloren, die kélne territorialen Forderungen stellten. Von den drei anderen Nachbarnlaendern sind zw&i unzweifelhaft revisionistische Staaten, die Ansprüche auf rumaenisches Gebiet erheben, Ungarn und iáulgarien. Der dritte, die Sowjetunicn, hat auf Bessarabien niemaLs verzichtet , Rumaenien muss jedenfalls damit rechnen, dass es an allén Grenzen, ausser dem jugoslawischen,Nachbarn gegenüber-steht, die mit den gtgenwaertigen Grenzen im Grundé nicht einverstanden sind. Die Jugoslawen sind zwar mit den Rumaenen verbündet, habén es aber verstanden, ihre Beziehungen zu Ungarn und zu Bulgarien so weit zu verhessem, dass sie sich von diesen Staaten nicht bedroht zu fühlen braúchen, sie habén daher kein sonderlich.es Interessé an dem rumaenischen Bündnis und man kann sich schwer vorstellen, dass sie jemals zur Verteidigung Rumaeniens in den Krieg zőgen, Die Lage ist für Rumaenien . . . ... unbehaglich, auch wenn die Nachbarn erklaeren, sie wünschten ihre Rei/iaionswunsche nicht durch Gewalt, sondern auf dem .lege freundschaf tlicher Verstaendigung zu verwirklichen. Denn wenn Rumaenien, wie es bisher den Anschein hat, zu einer friedlichen Revision nicht berkit ist, so wird man sich in Budapest und in Sofia dcch vielleicht einmal entschlie ssen, seine Forderungen mit grősserem Nachdruck zu vertreten, besonders, wenn etwa Moskau die bessarabische Frage aufwerfen, sollte. Unter diesen Umstaenden hat die Rede Gefancus viele enttaeuscht. die erwartet hatten, er werde aus dersjőhwierigen Lage, in der er die Aussenpolitil seines Landes zu leiten hát", bestimmte Konsequenzen ziehen. '• na-\\~i ,.\V * " In Wirklichkeit ist er im wesentlichen auí de: btelxe marschi&rt: er brachte seine Beíriedigung darüber zum Ausdruck, dass Bulgarien sich zu einer Politik des Frie dens und Neutralitaet bekannt habe und er lobte den Friedensvertrag von Trianon, weil er eine" gesunde nationalstaatliche Ordnung im Donaigebiet '' geschafft habe. Man hatte seinerzeit - setzt das Blatt fcrt - als Gafencu die Leitung der rumaenischen Aussenpolitik übernahm, den Mndruck, dasser sich der Wotwendigkeit bewusst sei, Rumaenien von dem f ranzősischenglischen antirevisicnistischen System zu lősen, es mitteleuropaeisch zu orientieren und für die Verstaendigung mit den Nachbarn einige Opfer nicht zu scheuen, die zur Herstellung einer wirklich " gesunden nationalstaatlichen Ordnung" unvermeidbar waeren. ^r woiss genau, dass die in Sttú^steuropa massgebém den Grossmaechte eine Befriedigung dieses Gehktüs durch Beseitigung der gr^ssen Ungt-rechtigkeiten der Poriser Friedensvertraege keineswegs durch eine Beseitigung der gesunden national staat lichen Ordnung' wünschen. Rumaeniens aussenpolitische Lage - so schliesst das Blatt unterscheidet sich heute wesentlich von der vor einigen Jahren, Wer das übersehen wollte, beginge in jedem Fal le einen schweren Denkfehler. Deshalb ist es zum mindesten verwunderlich, dass Gafenca - ab aus eigenem Entschluss oder unter hóhérén Einflüssen - eine aussenpolitische Rede gehalten hat, derén eleganto Formulierungon ihm wohl den Beifall der Abgeordneten einbringen konnten, die aber dennoch eine " unzeitgemaesse Betrachtung" war. "ORSZÁGOS LEVÉLTÁR