Házi Tájékoztató, 1939. július-augusztus

1939-07-13 [1926]

Q f ö Ilr/mr Bérli n.den 13. Juli./Deutsches Nachrichtenbüro/ " •ni den letzten Wochen wird Deutsohland mit einer Flut scheinbar privater Briefe überschiittet.die mit der Post aiu« England kommén. Alle diese Briefe sind geschrieben worden,um zu versuchen,das deutsche Yolk gegen seine Fiihrung aufzuhetz en.Neuerdings liegt vjieder ein in grosser An-" Ball verbreiteter Brief von "IStephen King-Hall" vor,der in dummer V/eise vor­sucht.den "licben deutschen Leser" anzugchen.um so ím deutschcn Volkc einc dofaitistische ^timmung zu erzougen. Angcsichts der Tatsache,dass dicsér Brief in bcsondcrs violcn Bxemplaron nach Deutsohland geschickt worden ist, habon wir in London n d hcrc Brkundigungon nach der eigentlichen Urhcberschait angestelit,dercn Ergebnis verblüffend war.Bosondors gut unterrichtcte Kroise habén natolich festges telit, dass Herr Stephen King-Hall gar nicht der Pri­vatmann isH,für den er sich ausgibt,sondcrn dass er im Dicnste der nougc­f ründcten,untcr der Leitung von Yansittart stchcndcn Propagandaabtcilung es Foreign Office steht,und dass der englischc Aussonminister Lord Halifax porsüniich nicht nur dicse Briefe konnt,sondcrn sogar bei scincr Abfassung rate gc standon hat. -._ _ Diescr alsó beauftragte Herr Stephen King-Hall wondct sich nun in soinem Brief an den "liebcn deusftfchcn Leser" und teilt mit,dass er als britischcr Marincoffizier . 1906-1928 in dor-königlichcn Marine gcdient hatte.Vor drei Jahrcn habe er dicsen Nachrichtendicnst angefangen ,der jetzt schon vierzig Leute bcsch&ftige,Herr King-Hall betrachtet * ' soincn Nach­richtendienst als einc privát _ w ' geleitete öffentlichc *in­richtung und will dem Publikum von der-Tagesprcsse und anderen Einflüsscn völlig unabhangigc Inf ormationon geben. Herr King-Hall verbreitet sich in l&ngorcn Ausführungen über seine Kricgsorlobnisse und stcllt festjp- Ich wciss also.wic der Krieg, aussicht und ion will den Fricden,wcnn ich "ínn unter dironvolien Bodingungoh habon kann.Ich írago mich nun,ob wir den érieden haben werden. ich zvjcirle schr darán.Ich váll nicht sagen,dassfwir unbedingt Recht habon müssten." Der Durchschnittsen^lánder sci ontrüstet über die "schandbaro j5rt M ,in der die deutsche Rogiorung das ^bkommen von München v9rlctzo,so dass er immer mehr zu dor überzeugung kommc,dass die deutschcn Führcr^wonigst-ens Ribbcn>trop, Gobbels und Himmlor, "ganz unmögliche Monschen" so ion,mit dencn man nie irgendvvclchc Abkommcn treffen könnc,die gehalten würden. - Ich nehme an - so fahrt er wörtlich fort - idass es schrak­lich für Bie klingt,aber ich muss Ihnen sagen. ,dass Hitlers Y/ort heutc in England recht geringen Kurswert hat.^s besteht nicht die geringsto Aussicht dafür,dass Grossbritannicn irgondwoícho Konzessionen an Deutsohland macht, bevor das Vertraucn in DcutsoElandjIort wiederhergestcllt ist.Kolonien aus­zuhandigon nach dom,was in Prag geschehen ist,ist einfach keine praktische 'olitik. Herr King-Hall bchauptet.dass in violcn Punkten die Politik Doutschlan>ds völlig unverst andlich soi.pr will glaüben machen,dass bis zum "Raub der Tschechei" die ganze Frage dor doustch.cn Kolóniaiansprüche in Gross­britannicn crnstha.lt crörtert worden sei.Die deutsche Regiorung bohaupte jetzt,dass Doutscfelan^d oángekroist worde.Dcr Brief schr e ibér crörtert dann die Frage der Erfolgsmöglicnkeiten cines Krioges und versucht dea, Leser mit dem Kriegseintritt Smerikas.dcr Blockadc- usw.cinzuschuchtern.6r rát uns, von den ünglandern 'iusscnpolitik zu lernen.Dann fahrt er wörtlich fort" : - »s ist wahr,dass sic die Italiener zum Bundcsgenossen haben­Aber die Italiener sind knapp an Rohmatorial und haben keine grosso Wi&Gr­standskraft usw.$udem,wcnn dur Krieg vorüber ist,was wird dann geschehen? /Fortsetzung folgt/

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