Házi Tájékoztató, 1928. január-február

1928-01-31 [1902]

Lausanne , 31. Januar /Tschech,Tel .-Korr .-Bureau./ Heute wur­de vom tsohechoslow akisch-ungarisehen gemischten Schiedsgericht in der Streitsache des ungarischen Staatsangehörigen Braf Hadik gegen den tschecho­slowakischen Staat betreffend die Sicherungsmassnahmen auf den Gütern des Grafen Hadik, namentlich die Einstellung der Durchführung der Bodenreform das Urteil unterzeichnet. In dem Urteil werden alle Angriffe auf die tschechoslowakische Gesetzgebung und auf die Durchführung der Bodanrefrrm zurückgewiesen. Die tschechoslowakische Ansicht, dass die Bodenreform eine innere Angelegenheit des tschechoslowakischen Staates sei, wird darin völlig anerkannt." Die Si­cherungsmassnahmen, die im Oktober 1927 von dem Presidenten des Gerichts­hofes provisorisch getroffen wurden, werden aufgehoben. Dadurch wird der normale Gang in der Durchführung der Bodenreform nicht nur auf den Gütern des Grafen Hadik in der Slowakei, sondern auf allen übrigen Gütern überhaupt gesichert. TT , ., . Die Zwangverwaltung auf dsn Gütern des Grafen Hadik wird durch das Urteil in vollemUmlang < aufrechterhalten. Dem tschechoslowakischem Stand­punkt wird in keiner «/eise praejudiziert , demzufolge das Schiedgericht zur Entscheidung über die Legitimitaet der tschechoslowakischen Bodenreform nicht kompetent ist. In dem Urteil wird weiters die sozialpolitische Bedeutungder Bodenreform für den ganzen tschechoslowakischen Staat gewürdigt. Der Wort­laut des Urteils wird demnaechst veröffentlicht werden. . , , Jon Bedeutung ist der Umstand dass der Klaeger vor das Gericht nicht emen einzigen Satz der amtlichen Erklaerüng des tschechoslowaki­schen Vertreters Professors Dr.Hóbza in Abrede stellt. Der ungarische Richter meldete das Minoritaetsvotum an. /UTKB/ * i ^-n 1 ?, n > 31 »Januar /Ung.Tel.-Korr»-Bureau/Die Stunde veröffentlicht folgende Postkarte, die Erzherzog Friedrich an Oberst Lolff, den Praesi- ' denten der kaisertreuen:. Volkspartei geschickt hat; Ich beglücbvünsche Sie, mein lieber Oberst, zu ihrer mannhaften Haltung und^bin überzeugt, dass Sie die Wahrheit sprechen. Leider verlangt die Politik Konzessionen und nicht jedermann ist m der günstigen Lage , wie Sie, Worte nicht ableugnen zu müssen. Ihr gewogener Erzherzog Friedrich - P.M. _ Die Karte ist datiert aus Magyaróvár vom 20., ist mit 8 Fillér frankiert und mit 16 Groschen Strafporto belegt. Die Unterschrift "Fried­rich ist handschriftlich, die Bezeichnung Felémarschall durch die Be­zeichnung F.M. abgekürzt. ' W i e n , 31. Januar. /Ung. Tel.- Korr.- Bureau./ Die Mittagblaet ter /beschaeftip^n sich mit der neuen Spionageaf f aere/in der Slowakei entdeckt wur­/ de. Die Meldungen stützen sich auf Privatberichte aus Pozsony. Nach diesen / Meldungen wurden in Nyitra der Advokat Dr. Bossányi. und sein oekretaer Géza Cséffay, beide hervorragende Mitglieder der ungariscten christlichsozialen Partei unter der Beschuldigung verhaftet, Propagandaschriften aus Ungarn ver­breitet zu haben. In der Stunde heisst es, dass Bossányi waehrend der bol­schewistischen Regimes eine einflussreiche in Ungarn inne hatte und nach dem Sturz Béla Kuns in die Slowakei flüchtete, wo er als politischer Emigrant leb­te. In der Redaktion des Blattes-Vola Ludu soll eine Hausdurchsuchung statt­". gefunden und eine Landkarte Ungarns mit der Grenzkorrektur von Rotherne re vor­'-• gefunden worden sein. Ausser den obengenannten wurde die in Pozsony die Witwe des Budapester Advokaten Dr. Karl Kunitzer verhaftet, weil sie mit ungarischen ' politischen Kreisen in Verbindung gestanden sein soll. Jaie Aj^f

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