Házi Tájékoztató, 1927. április-december

1927-11-02 [1901]

j i'* e­r Jr 1 1 n A 2«Nogember /Ung.Tel.-Korr.-Bureau/ Die sozialisti­sche und kommunistische Berliner Presse veröffentlicht sensationelle Enthüllungen über das Samstag im . Budapester Kommunistenprozess verlesene Protokoll Eduard Rubins-. ÜErnach soll Eduard Rubin nach vor­nergehenden Misshandlungen durch die. Budapester Polizei von dieser Ge­winnen worden und als Lockspitzel mit einem falschen Pass und mit Geld versehen nach Berlin geschickt worden sein. In Berlin habe er mit. der ungarischen Auslandsvertretung die Verbindung aufgenommen und ist mit der berliner Polizei in egge Fühlung getreten. Gleichzeitig aber habe er den ganzen Plan der .Budapester Polizei an die Berliner Kommunisten verraten und alles,was mit ihm seit Februar 1927 geschehen irt, proto­kollarisch festgelegt. Dieses in Berlin aufgenommene Protokoll seif in Budapest bei der zweiten Verhandlung des Szántó Prozesses verLsen worden. Die sozialistische Presse richtet aus diesem Anlass heftige Angriffe, gegen die Budapester Polizei, waehrend die kommunistische Rote Fahne gleichzeitig den Fall auch für angriffe gegen die sozialdemokratische Ber­liner Polizei auswertet. Vi i e n ,2. November. /Ung. Tel.- Korr.- Bureau. / Eine in Wien erscheinende englische Wochenschrift,.* • "The Vienna Times" enthaelt eine Meldung vom 30. Oktober, be titelt "Lord Rotherms re 's Einfluss in Ungarn. Die beantragte Aufhebung des Numerus clausus. Cheréhez la femne V) worin es heisst ; Die Meldung vom bevorstehenden Abbau der einschraenkenden Bestimmungen gegen die Juden, wie sie im Numerus clausus-Gesetz vorgesehen sind, haben hier zur Annahme geführt, dass diese Massnahmen einigen Winken zuzuschreiben seien, die Lord Rothermere jüngst an die Horthy-Regierung habe gelangen lassen. Der Gedankengang ist dabei der, auf die demokratischen Westmaechte Eindruck durch Bekundung von demokrati­schen und fortschrittlichen Bestrebungen Ungarns zu machen. Namentlich gilt dies, soweit es sich darum handelt, ein solches Bild eines derartiger, Zustan*« des der französischen Regierung vor Augen zu führen. Der Widerstand, den die Diehards und die Antisemiten in Budapest zur Schau tragen, soll zeigen, welche grossen Opfer Ungarn zu bringen gewillt ist. wenn es die strengen Bestimmungen des Numerus clausus Gesetzes gaenzlicn aufhebt oder mildert. Ungarn scheint darauf aus zu sein, eine Besserung in den Verhaeltnissen sei* ner eigenen nationalen Minderheiten zu erzielen und ist ganz besonders von ' diesem Gedanken geleitet, wenn es irgendeine Aenderung jener notorisch ver­letzenden Bestimmungen in Erwaegung zieht. Andererseits entbehrt es nicht einer gewissen Pikanterie zu hören, dass der Hauptboweggrund , welcher Lord Rothermere zu bedeutenden Aktionen und Beschlüssen geführt hat, "" seinen Ursprung in dem Einfluss einer bestimmten Frau hat, deren zarte arifetokrat isetet­haende ein Zaubernetz weit ab von Budapest gesponnen haben. Daher ist auch die besondere Waerme zu verstehen, mit der seine Lordschaft für die Bestrebung gen der ungarischen ^agn^ten als Gesamtheit eintritt, insbesondere, als es eine hier bekannte Tatsache ist, mit welcher Distanz und stolzen Reserve die alte Garde der britischen Hocharistokratie auf die neugebackenen Lords blickt Die Zeischrifti. .~|von einem gewissen Walter Goldschmidt herausgegeben, unter Patronanz hiesiger* . englischen und offenbar auch Finanzieller, am Fremdenverkehr interessierter Kreise . ~~(xtftiL 0 ^

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