Debrecen város magistratusának jegyzőkönyvei 1571 - Hajdú-Bihar Megyei Levéltár forráskiadványai 19. (Debrecen, 1989)
VORWORT In dem Protokoll aus dem Jahre 1571 kann der Forscher reiches und vielfältiges Material auffinden. Ausführlichere Information werden selbstverständlich über das innere Leben der Stadt dargeboten. Hervorzuheben ist der Bericht über die städtische Selbstverwaltung : in diesem Jahr wird zum ersten Mal die Liste der Senator veröffentlicht, wobei es sich insgesamt um 66 Personen handelt. Aus dem Protokoll kann man wichtige Kenntnisse über die Grundbesitzverhältnisse der Bevölkerung und über die Landnutzung gewinnen. In Debrecen wurden zu dieser Zeit die Bedingungen und das Ausmass der Aufteilung des Grundstückes „nach dem Haus" zum ersten Mal bestimmt. Durch den Rat wurde in einem Statut festgelegt, dass der Grundbesitz in der Gemarkung nach dem Haus aufgrund der Höhe des Steuerbetrages der Bewohner vermessen wird ; er darf nicht veräussert werden, hingegen wurde es nicht verboten, das Grundstück für eine bestimmte Zeit zum Pfand zu geben. Aufgrund der Eintragungen über die in den inneren Stadtteilen hegenden Obst-, Wein- und Heugarten gewinnt man ausführliche Informationen über die Landnutzung. Durch die Angaben des Protokolls werden unsere kirchen- und schulgeschichtlichen Kenntnisse ebenfalls bereichert. Peter Melius Juhász und Máté Somogyi waren du dieser Zeit die Prediger der Stadt. In dem geistigen Leben der Stadt dominierte der Kampf gegen die Unitarier, so hatte der Notar über "die Glaubensspaltung" selbstverständlich etwas zu sagen. Unter den Eintragungen des Protokolls sind sie über das Schulwesen abgesondert zu nennen. Es wird auf die Bestimmung der Stelle der Schule sowie auf die Teilnahme der Studenten an Funeralien hingewiesen. In dem letzteren Fall spricht das Protokoll über "Studenten" und "Kinder", woraus darauf zu schliessen ist, dass es hier eine zweistufige Schule existierte. Von den öffentlichen Gebäuden der Stadt werden zwei erwähnt: die Schlächterei und die Trockenmühle in der Darabosstrasse, durch die das Einkommen der Stadt vermehrt wurde. Aufgrund der Eintragungen kann sich der Forscher zuverlässige Kenntnisse von vielen Elementen des bürgerlichen Vermögens verschaffen. Bei Erbschaften, Käufen und Verpfändungen werden oft Wohnhäuser erwähnt. Ihr Wert bewegte sich zwischen 10—12 und mehreren Hundert Forint. In diesem Jahr kaufte der reiche István Tar das Steinhaus, das im Jahre 1596 auf 500 Forint geschätzt wurde. Für die Erforschung der Lebensweise können die Eintragungen über die Einteilung und Möblierung der Wohnhäuser, die Bekleidung der Bürger, die Gegenstände des täglichen Gebrauchs und Luxusgegenstände verwendet werden. Die Kunden sprechen bei den Wohnhäusern über Zimmer, Küche, Flur und Kammer, was darauf hinweist, dass entwickelte, mehrteilige Häuser gebaut und bewohnt wurden. In dem Protokoll zeigt sich auch, dass sich die Stadtführung nicht nur mit dem inneren Leben der Bürger beschäftigte, sondern auch die äussere Welt — sowohl Freunde als auch Gegner — ständig berücksichtigte. Es ist kein Zufall, dass die Wahl des Fürsten von Siebenbürgen als ein Ereignis angesehen wurde, das in dem eigenen Protokoll