Kiss Borbála: Győri céhes kiváltságlevelek a 16-18. századból II. kötet. (Győr, 2022)

A GYŐRI ÉS KOMÁROMI HAD KÖTÉLVERŐINEK CÉHPRIVILÉGIUMA

begehren der oder ein anderer ihme dan mit Arbeit, auch der Gebühr nach mit Cost und Lohn versehen wird. Zum Neunze­henden. Dieweillen dan auch allenthalben im Landt ein üblicher Brauch und Gewonheit auch billich ist, das auff den Vormärckten kein außwendiger frembder Maister, sondern nur die einheimbischen allein faill haben dörffen, also will es auch alhie Raab und Commorner, wie an andern Orthen brauchig verstandner maßen gehalten werden, doch aber soll den außländischen Maistern, an dem rechten Jahrmarckhts Tag am acht Uhr außzulegen und faill zuhaben nit verbotten sein. Zwanzigistens. Da zum fall die Maister und Gesellen sich bey dem Wein befinden und es sich zutrüege, daß sie uneins wurden, und ihnen der Zöch- oder sonst ein alter Maister, den Frieden anbietet und sie darüber nicht still sein wolten, die sollen p[e]r vier Pfundt Wax zur Straff verfallen sein, doch der hochen Obrigkeit, hierinnen nichts benohmben. Zum Ain und zwanzigsten. Da ein Gesell in der Wochen spazieren gieng und dem Maister die Werckstatt nit befürdern würde, der soll p[e]r zwey Pfundt Wax gestrafft werden. Zum Zway und zwanzigsten. Und da es sich nach Schickung Gottes begebe, das einem Maister sein Weib, Khindt oder Gesündt mit Todt abgiengen, so soll ein jedweder Maister mit sambt seinem Weib und Gesellen, der verstorbenen Leich das geleit zu ihrem ruhebettl zugeben schuldig sein, welche aber nachläßiger Weiß, solches ohne genugsambe Ursach versaumbt, der soll er drey Pfundt Wax gestrafft werden. Zum Drey und zwanzigsten. Soll das gesambte Handtwerckh der Sayller zu der Ehr Gottes in die alhieige Thumbkirchen, wie auch zu den Herrn Fran­­ciscanem, so lang das Hauptwerckh würcklich im Schwung verbleibt, die Glocken mit gueten Saillen der notthurff nach auß dero aignen Gekosten verstehen und von unß hierüber in allen obbeschriebenen Puncten geschüzet werden. Zum Vier und zwanzigsten. Da einer alhier zu Raab Maister begehrt zu werden, der soll sich alhier bey dem Zöchmaister anmelden, auch mit seinem Gebuhrts- und Lehrbrieff ordentlich verfast sein, und wan er solche Brieff auffgelegt und den Maister ge­fällig, solle alßdan demselben die Maister Stuckh zumachen, vergönstiget und zugelaßen werden, und wan er über die Stück machen ist, solle ihm der Zöchmaister doch auff seinen Uncosten, ordentlich zwen Maister die Suckh zubesichtigen verord­net sein, und wan er damit bestehet, soll er zwen Gulden hungarisch in die Ladt legen, doch das er die Stuckh lediger weiß machen, da er aber nit darmit bestehet, soll er (ehe er wider anhebt zumachen) wiederumben ein Viertl Jahr wartten. Zum Fünff und zwanzigsten. Soll auch kein Gesell, der alhier Maister werden will, ehender nit zugelaßen werden, er habt dan zwey Jahr gewandert und nach erstreckhung solcher zwey Jahren, mag er sich bey dem ersamben Handwerckh anmelden und demselben ein Reichsthaller in die Ladt erlegen. Und wan er seine Brieff auffgelegt, soll er auch ein ehrliche Mahlzeit geben, wie er sich aber verhalten mueß, wirdt ihm schon weither vorgetragen werden, wie sich ain anderer Maister verhalten hat, alß er sich auch verhalten mueß. Zum Beschlüssen. Weillen nun die vorgedachten Maister des Sailler Handtwerckhs, alß Raaber und Commorner vorhero niemahls geweßen, sich verainiget haben, so soll ein ganzes Handtwerckh der Raaber und Commorner Maister und Gesellen, nach Lauth unßer gegebenen gnädigsten Freyheit nachhalten. Dieße unßer vor­geschriebene Articul und der Maister und Gesell, oder Wittib der nicht darbey verpleiben will undt darüber handlen wolle, bey einem Löblichen] Handtswerckh ohne ein hochwichtige Ursach das Handwerckh die Macht haben, die Werckstatt zu spörren, bis zu außtrangender Sachen. Volgendt, wie sich die Maister der Sailler alhier mit Ihren Maister Stuckhen verhalten sollen. Erstlichen. Welcher alhier zu Raab und Commorn Maister werden will, der soll zum Maister Stuckh machen ein Kriegs Saill, vierzig Clafter lang und vierzig Pfundt schwer umb ein Pfundt weder zu wenig noch zu viel, und ein halbe Clafter weder zu lang, noch zu kurz. Anderten. Soll er machen ein Wagen Lein, zwölff Clafter lang, zwanzig Pfundt schwer umb ein Spann weder zu lang noch zu kurz, ein halb Pfundt zu gering oder zu schwehr. Zum Dritten. Soll er machen ein zwirn Stückei, sechzig Clafter lang, zwanzig Pfundt schwehr, und ein halbe Claffter weder zu lang, noch zu kurz, ein halb Pfundt weder zu ring, noch zue schwehr. Eines Maisters Sohn aber soll alhie zue Raab befreyet sein eines Stuckhs und soll machen nur zwey Stuckh, alß das Kriegs Saill, vierzig Claffter lang, und das zwirn Stückei sechzig Claffter lang. Diesweill nun obangehorte Articul der Vernunfft, Zucht und Erbarkeit gemäß, alß haben wier solliche nicht unbillich ratificirt, confirmirt und bestät­iget, ratificiren, confirmiren und bestettigen hiermit und in Crafft dies und wollen, das obgedachte Maister und Gesellen des ersamben Handwerckhs der Sailler, in allen Puncten obbeschriebenen Articul nach sich verhalten sollen. Zu Urkhundt haben wier solchen Articuls Brieff mit unserm gräflichen Insigel verfertigen laßen. Geben in der Kay[ser]l[ichen] Haubt Vestung Raab in Hungarn den dritten Juny, im Jahr nach Christi unsers lieben Herrn und Seeligmachers Gebuhrth ein taußend sechshundert sieben und dreyßigsten. Wolff graff zu Monßfeld2 Nos igitur iustis ac rationabilibus prememorator[um] Ioannis Stantzinger, alterius Ioannis Rädl et Michaelis Rittler magistrorum restiariorum suis et coeterorum eiusdem artis magistrorum nominibus coram nobis factis petitionibus 50

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