Nemes Gábor - Vajk Ádám (szerk.): In labore fructus. Jubileumi tanulmányok a Győregyházmegye történetéből - A Győri Egyházmegye Levéltár kiadványai. Források, feldolgozások 13. (Győr, 2011)

Kádár Zsófia: A jezsuiták letelepedése és kollégiumalapítása Győrben (1626-1630)

234 Kádár Zsófia A katolikus egyház átfogó reformjáért folyó, több mint száz évig elhúzódó küzdelem végül az új vallási és kulturális program győzelmével zárult, amelyet a jezsuita rend expanziója kísért és tett lehetővé. Magyarországon is a társaság vált a katolikus egyházi műveltség legfontosabb alakítójává. Ennek a folyamatnak egy viszonylag korai, de már felívelő szakaszába illeszkedik a győri példa, a jezsuita rend győri letelepedése és kollégiumalapítása is. Resümee Ansiedlung und Kolleggründung des Jesuitenordens in Raab (1626-1630) Die Ansiedlung des Jesuitenordens in Raab (Győr) war ein wichtiges Moment der ungarischen katolischen Kirchenreform, die nach den Vorereignissen am Ende des 16. Jahrhunderts am Anfang des 17. Jahrhunderts ihren Aufschwung nahm. Interessant an der Gründungsgeschichte des Jesuitenkollegs ist, das das Domkapitel - der Grundherr der Festungsstadt - dem Gründer des Kollegs Miklós Dallos (Bischof von Raab zwischen 1623-1630) abgeschlagen hatte, ein Grundstück den Jesuiten zu überlassen. Der Wider­stand der Domherren unter der Führung des Kustos Gergely Nagyfalvy (1618-1643) ist mit drei Umständen zu erklären: erstens mit dem Weiterleben der mittelalterlichen juri­stischen Bildung und den starken Bindungen an den Adel, zweitens mit den zahlreichen Übergriffen des Raaber Militärs dem Kapitel gegenüber, drittens mit den persönlichen Ängsten und dem Neid der Domherren gegenüber den in der Regel besser ausgebildeten Mönchen des Ordens. Die Resistenz des Domkapitels - im Gegensatz zur Darstellung des Historiographen des Kollegs Ferenc Acsay - war nicht ganz einheitlich: so wurden die Jesuiten z.B. vom Siebenbürger Bischof und Pápocer Propst István Szentandrássy-Csiky (1618-1630) im Raaber Kapitel nachweisbar unterstützt. Während das Kapitel mit dem Bischof und der Führung der österreichischen Je­suitenprovinz in der Übergabe des mit Hilfe von Kaiser und König Ferdinand II. und dem Erzbischof Péter Pázmány erworbenen Grundstücks übereinkam, wurden ab 1626 auch die Jesuiten in der Stadt tätig. Ihr vom ersten Schuljahr 1627/28 an ständig er­weitertes Gymnasium wurde bis 1630/31 vervollständigt. Der Jesuitenorden spielte in der Rekatholisierung von Raab und seiner Umgebung eine führende Rolle, indem er die Gläubigkeit und die Religionsausübung in der Stadt erneuerte: die Mönche predigten regelmäßig, hielten Messen, lieferten die Sakramente aus, bekehrten zahlreiche Prote­stanten und missionierten oft auch in der Umgebung. Von ihren Erfolgen zeugt auch die zunehmende Anzahl der Studenten des Kollegs: in den 1630-er Jahren belief sich deren Gesamtzahl auf drei- bis vierhundert. Die Persönlichkeiten der Gründungsgeschichte standen einander je nach ihrer Ein­stellung zu den Beschlüssen der Tridenter Synode innerhalb der katholischen Kirche ge­genüber: der neue, dynamische Mönchsorden mit seinem modernen religiösen und Kultur­programm und den ihn unterstützenden Bischöfen gegen das statische Domkapitel (und selbstverständlich die Protestanten von Raab). Am Ende des 18. Jahrhunderts entschied sich der Kampf schließlich endgültig für die Reformpartei: der Jesuitenorden wurde wie in ganz Ungarn so auch in Raab der prominente Verwahrer der Kultur und des religiösen Lebens in der Region. (c/DC%}

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