Handels- und Gewerbs- Almanach 1842
Handels- und Gewerbs-Almanach 1842. - I. Theil - Königliche Freistädte, Städte, und privilegirte Märkte Ungarn's, Croatien's und Slavonien's
— 332 — ii che, in der österreichischen Monarchie befindliche Asieeurranz« Gesellschaften ihre Haupt - Actien und Commanditen, welche seines Orts verzeichnet Vorkommen. Auch werden hier die meisten, in Ungarn erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften redigirt, als: Athenaenm, Regélő és Honmúvész, Hazai és Külföldi tudósítások, Jelenkor nebst Társalkodó, Világ nebst Ismértető, Pesti Hírlap nebst Értekező, Közlemények nebst Literatúrai tápok, Kundschafts- und Auctionsblatt, Pesther Handlungs- Zeitung, Serbske Národne Nowine, Sión, Orvosi Tár, Pesther Tageblatt und Ungar. Unter ben Handelsstädten der Monarchie nimmt Pesth gegenwärtig eine der bedeutendsten Stellen ein, und ist aller« dings nebst Wien die wichtigste Handelsstadt an der Donau. Es ist durch seine natürliche und politische Lage und durch eine schon alte Gewohnheit für den ln» und ausländischen Handel zur Lagerstätte auserkohrev. Ein bedeutender ^Theil de» Landesprodukts Ungarns der kaum berechnet werden kann, landet in Pesth, der in die verschiedenen Verzweigungen des In« und Auslandes, theils durch Commiffions- an6 Speditions»Handel, theils auf eigene Rechnung versandt wird. In mannigfaltigen Abwechslungen sieht man vorzüglich auf den Haupt »Com» mercialstraßen täglich ganze Reihen von schweren Frachtwä» gen mit Wolle, Wein, Sliwowiz, Honig. Wachs, rohen Häuten und sonstigen ungarischen Produkten beladen, — zahlreiche Haufen der schönsten Schlachtochsen, der fettesten Schweine und Schafe hier durchziehen, Kaufmannsgüter auf» und abladen, unö Kaufleute verschiedener Nationen hin« und Herreisen. Der Weinhanbel ist in Pesth vorzüglich in Flor. In jeder Marktzeit stehen an einander gereiht unzählbare Schiffe am Ufer der Donau, beladen mit dem Safte der Reben in jeder Abstuffung der Qualität, und von allen Weingegenden Ungarns, und Gruppen von Käufern und Verkäufern decken den Strand. Man kann ohne Uebertreibung annehmen, daß zu jeder Marktzeit im Durchschnitte 20» bis 30,000 Eimer herbeischwimmen, die größtentheils an Mann gebracht werden, unberechnet der Quantität, die aus den Pesther »Ofner Kel» lern auswandert. Eben so bedeutend ist der Handel mit Wolle, Vieh, Getreide und andern Landesprodukten, dann jener mit inländischen und ausländischen Fabrikaten und Manufacten.