Pesther und Ofner Wegweiser Kalender 1839

Pester und Ofner Wegweiser Kalender 1839. - Kalender

22 guten Manger! aufs neue aussuchen.. — 5) Ein guter Zeichen ist, wenn die Körner der Beeren braun,. und nicht grün sind. — 6) Man schütte die Mangerl in eine Dvdung, bohre den Boden derselben an,, und sammle jene Essenz in ein Gesäß, welche sich ohne allem Treten oder Stoßen (Mosteln) absäugt..— 7) Wenn schon die Mangerl alle beisammen sind, messe er einen halben Metzen heraus.. — 8) Diese Mangerl. schütte er mit einem Schüsselcheu unter die Füße des Treters, der dieselben so lange trete, bis sie nicht rein und sauber erscheinen. — 9) Wenn der Oeconom alle- Mangerl halbmetzenweis solchergestalt abtreten ließ ,, rechne er auf jede Abtheilung Masch eines halben Metzens drei Eimer sehr süßen Most, und schütte denselben darauf. — 10) Nachdem der Most auf den Mangerlmasch gegossen worden,, lasse er denselben mit. einem Mostler des Tages drei- bis viermal aufrühren, aber das Ge­fäß soll mit einer Schilfdecke (Gyékény) zugedeckt seyn. — 11) Nach Verlauf dreier Tage, ja bei warmer Wit­terung, noch eher, wird der Most die Kämme, Treber/ und Körner in die Höhe arbeiten, welches ein Zeichen davon ist, daß der Most die Süßigkeit schon an sich genommen hat; jetzt wird der Oeconom auf der Ober­fläche des Mostes schon ein Blasenaufsteigen und leich­tes Sieden gewahr werden.. — 12) Da muß also die obenerwähnte Essenz in den ©oft: gegossen, und mit dem Mostler beständig, gerührt werden,- damit sich die­selbe mit dem Most vermische. — 13) Inzwischen über­trete ein anderer diesen Masch durch, wie mau die grü­nen frischen- Trauben auszutreten pflegt. — 14) Ein Dritter fülle den überflüssigen Most in l'/2-eimeriges Fäßcheu. — Diese Füßchen müssen so lange in dem Preßhause gehalten werden, als der Maugerlweiu die Unreinigkeit noch, von sich selbst, abwerfen wird. — 16) Die nach dem Treten übriggebliebenen Kämme, Treber, müssen, ausgepreßt,, und mit dem davon abriu- »enden Most, die durch Arbeiten erzeugte abgängige 'Jeere der Fässer angefüllet,, und. in den Keller hinab­gelegt werden. — 17) So lange der Wein, nicht ganz verarbeitet , muß das Leere immer von dem Preßmoste angefüllt, und nach dem Verarbeiten das Beilloch an­fangs ganz leicht, endlich aber fest verbeilt werden. 13. Auch das spätreifende Obst, muß von den Bäumen bis dahin abgelesen, werden, bevor noch ein Frost kommt, und zum Ablesen em trockener Tag ge­wühlt werden. Das Obst soll über 'Nacht auf einem Haufen unter dem Baum bleiben, damit es schwitze, und Tags darauf solle es hineingetragen, und auf ein Stroh auseinander gelegt werden. 14. Zum Kastanienlesen wähle man ebenfalls einen trockenen Tag, und die zum Verkauf bestimmten lasse mau aus ihren stachlichten Schalen (Nigeln) schälen, und an bet Sonne wenigstens einige Tage lang abkSf^ ten, damit sie sich desto länger halten. Dir Ztaliener pfle» gen sie zur häuslichen Bedürfniß, nach Herausnahme des gebackenen Brodes in die noch warmen Backofen zu schütten,, fast halb zu dörren,, und dann erst aufzu- heben, worauf sie dieselben nicht mehr braten oder sie­den, sondern nur an dem Dunst eines siedenden Wassers dünsten,, und dergestalt erweicht auf den. Tifth- legen. Wir aber lassen sie nur in ihren fltigeln oder Schal«. 15. Im October muß, man. schon so ui ei. Havert Gerste und Waizen ausdreschen, lassen , dast das mit Ende dieses Monats eingestallte Vieh bis Neujahr ge­nug Stroh habe-, da sie bei Eintritt stärkerer Kälte auch das Kornstroh fressen. Wenn der Oeconom keine fertige Schabe und kern Stroh hat, theile er die Drescher so ein, daß wo man auf zwei. Tennen drefchen kann, in der einen,, wie gesagt, Sommerfrucht und Waizen, in der andern aber Roggen gedroschen werde „damit Schab verfertiget, und hiemit,. bevor noch das Vieh nach Hause kommt, die Dächer gedeckt werden können. 16. Nachdem jetzt auch die Hornvieh-(6uls) und Pferdehorden von der Waide nach Hause kehren, be­rufe man die Hirten, verrechne sich mit ihnen, und zeichne das ihnen auvertraute Vieh, in das. Buch und den Roosch auf. 17. Gewöhnlich gehen die Schafe um diese Zeit noch auf die Waide, aber wenn es regnerisch wird und der Schafknecht nicht aufmerksam und unbeküm­mert selbe auf nasse Waiden treibt, bekommen sie leicht den Grind oder Die Schaben. Diesem Uebel. solle nun der Oeconom zuvor kommen, und es nicht überhand nehmen lassen dadurch, daß er die grindigen Schafe alfobald von den übrigen absondere und waschen lasse.. 18.. Weil die Schafe gewöhnlich 20—21 Wochen lang trächtig zu gehen pflegen, und jene- Schafe laut Erfahrung die besten sind, welche in der Mitte oder zu. Ende Horuungs gelämmert haben,. so ist eS nöthig am 7. October die Widder unter die Heerde zu lassen,, und jedem Widder 25 Stück Schafe zuzutheilen, da-, mit nicht ungewisses Lämmern erfolge, und viele galt (unfruchtbar) bleiben. 19.. Wenn der nette Schafler und Schafknecht ein­steht, soll ihnen das herrschaftliche-Vieh nach der Zahl übergeben, und bestimmt in sein Büchlein eingeschrie­ben werden,, auf jedes hundert herrschaftlicher Schafe, wie viel, ihm zu halten erlaubt, wird; mich Verlauf zweier Wochen gehe der Beamte früh Morgens hinaus in den Schafstall (Hof), zähle die Schafe ab, und confiscire die überzähligen, damit sie den. Winter über nicht das herrschaftliche Futter und Salz umsonst auf-- zehren. Dieses unverhoffte und zweite Abzählen ist dar­um uöthig, weil die Schäfer bei der Eiustehungöjeit

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