Pesther und Ofner Wegweiser Kalender 1838

Pesther und Ofner Wegweiser Kalender 1838. - Kalender

17 ö. Wenn das Einfuhren deS Getraides, bis den Au­gust geblieben, muß man wenigstens dieß beobachten, daß gleich wie die zn Saamen bestimmte Tafel gejätet, und später geschnitten worden , als die übrigen, das Getraide hievon auch beim Einfuhren iu der Scheuer, auf einen besondern Ort gelegt, und im Stroh gelassen werde, weil der Saamen im Stroh am besten aufbehalten. wird, und man dazu immer ein gut abgezeitigtes und wenig­stens jähriges Getraide nehmen muß. 6. Mit der Hirse warte der Oekonom nicht, bis alle Rispen derselben reifen, denn sonst fallen die überreifen (früher reif gewordene) Körnchen alle aus, sondern die Hirse-Erndte werde nach der Mehrheit des reifen Saa- menö bestimmt. 7. Sobald der auögerupfte Flachs und Hanf etwas abtrocknet, soll er alsogleich in reines Flußwasser ein- aenetzet, das ist geröstet werden, und je wärmer die Witterung ist, desto geschwinder röstet er aus. Derohal- ben muß man schon nach 3 Tagen Probstengel heraus- xiehen, und wenn sich diese hübsch abschälen (abschaben), muß man mit dem Herausnehmen keine Stunde mehr säumen. Nachdem nun der herausgewvrfene Hanf aus­gewaschen, aufgesprödet und gedörret worden ist, neh­me der Landwirth, mit ein Paar Garben oder Bündeln eine Probe vor, er lasse diese nemlich brechen, und wäge den Hanf ab, ob aus 2 Bündeln ein Pfund ge­worden, wo nicht, so ist der Fehler gewiß im Rösten geschehen. Mit dem Flachs solle eben die Probe gemacht werden, 4 Garben grüner Flachsstenge^ nemlich, pfle­gen eilt Pfund Flachs zu geben, folglich müssen nach 4 Metzen Saamen Í00 Pfund rohen Flachses erzeuget werden. 8. Die Krautäcker muß man behacken, besonders aber wider die herrschenden Raupen, Würmer, die im vorigen Monate berührten Krebsen gebrauchen. 9. Diejenigen, welche jetzt von Kartoffeln Drand- wein brennen wollen, sollen in diesem Monate die grü- uen Aepfeln ausgraben, und damit so umgehen, wie mit andern Obftfrüchten. Sonst pflegt man die zum Mästen des Viehes gehörigen Kartoffeln um diese Zeit nur aufzuhäufeln, und nachdem ste verblühet haben, das Stengelkraut abzuschneideu, und selbe erst im Septem­ber, nachdem ste reis geworden sind, beim schönen Wet­ter auszugraben. 10. Auch von dem Herbst-Obst pflegt itzt das wurmige abzufallen, derowegen bereite der Landwirth frühzeitig Fässer, lasse das abgefattene Obst znfammen- lesen, und zum Brandweinbrennen aufheben. Wenn die Aepfel, Birne, Pfirfchen, und verschiedene Gattungen Pflaumen oder Zwetschken, nur einigermaßen reif sind, müssen ste zusammen gesammelt, und mit einem zackig- teu Stößel oder Mostler täglich gemoftelt werden. 'Nach­dem nun dieses Obst durch das Zerflossen und Fermen- tiren (Gährung) ihr rohes Wesen (nyerseség) abgelegt, und einen erleidlichen, aber bei weitem nicht sauren zü­ckenden eßigartigen Geruch hat, ist es Zeit, daß der Oekonom zum Brennen schreite. Die Kessel sotten nie größer, als § oder 7 eimerig feyn. Ein 7 eimeriger Kessel ist zum Zwetschken-Brandweinbrennen der beste. Beim Brennen ist auf folgendes Acht zu haben: 1) Der Kessel (Kesselftätte, Kesselherd) solle so gebauet feyn, daß man die Mündung, das Loch desselben vermachen könne 2) Wenn die Mitte des Kessels mit dem zer­st offenen Obst angefüllt ist, muß man darunter mit einem hart brennenden Holz, ein sehr leichtes Feuer machen, damit der Kessel und daö Obst nur langsam und nach und nach warm werde. 3) Nachdem auf diese Art, schon alles durchwärmt ist, muß man die hitzige Glut mit dem Thürl unter dem Kessel verschließen, und nur darauf bedacht seyn, daß die Hitze jederzeit gleich­förmig bleibe. 4) Den Deckel des Kessels berühre man öfters mit der Hand, und wenn die äußere Haut -er Hand die Hitze nicht leicht verträgt, vermindere man durch Aufmachen der Thüre die Hitze, ja den Hut oder Deckel des Kessels bedecke man mit 2 und 3-fach zu­sammen gelegten, in kaltes Wasser getauchten, leinenen Lumpen. 5) Fühlt man hingegen, daß der Deckel nur laulicht warm ist, so mache man daö Ofenthürl auf, und schiebe Glutfeuer hinein. 6) Was am ersten abzu­rinnen pfleget, oder der Vorbrand, ist sehr schwach, drum muß man diesen bei Seite stellen, und bei Gelegenheit deö zweiten Brandes in den Kessel schütten. 7) Das in dem Sehess befindliche Wasser, durch welches die Röhre durchgelnssen ist, untersuche man öfters, und wenn es warm ist, schöpfe man 2, 3 Halbe heraus, und gieße es dafür mit frischem Wasser an. 8) Wönn aus der Mün­dung der Röhre ein Rauch herausdampft, ist es ein Zeichen, daß die Hitze groß sey, in welchem Falle man das oben beim 4--teil Punkt angeführte benutzen muß, ja auch, das au dem Deckel befindliche Stück Röhre ist nöthig einigemal mit nassen Lumpen in der Mitte umzuwinden, bis sich die Hitze nicht leget, dämpfet. 9) Bei ei er jähen Hitze ist der Zwelschken-Brandwetn immer weniger, als wenn das Brennen nur langsam fortgesetzt wird, beim die große Hitze treibt den Dunst, ehe derselbe in kalte Tropfen verwandelt werden konnte, bei der Mündung der Röhre binans. 10) Damit aber der Braudweinbrenner wissen könne, ob der Zweilchken- Brandwein, welchen er brennt, gut sey, halte ev öfter an die Mündung der Röhre, die Spitze einer Baum­wolle, und versuche sie auzuzünden, brennet sie an, so ist der Drandwein gut, wo nicht, so muß er noch ein­mal destillirt werden. S.nst ist dieses Mid; tan brennen allzeit ein Zeichen davon, daß in dem Häfen mehr fern

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