Pesther und Ofner Wegweiser Kalender 1838

Pesther und Ofner Wegweiser Kalender 1838. - Kalender

22. Der Landwirth lasse zu Garbenbandelu Ried­gras (csaté) und Schilf sich mähen. 23. Da nun stündlich die Erndtezeit eintritt, lasse er zn Brvd und Mehlspeise Mehl einmahlen, Rind- und Schaafschmalz sammeln u. s.w. 24. Endlich zähle er im Bienenhause, wie viel Schwär­me er habe; berechne wie viel Mäher er gehabt, und wie viel Fuhren Heu er gefechset; auch mit welcher Vorbe­reitung und Kräften er die bevorstehende Erndte erwar­te, u. s. m. Aul'. 4. Die im verwichenen Monate angefangene Heu- fechsung wird auch zu Anfang dieses Monats mit allem Fleiß fortgesetzt, das Heu eingeführt, und bis zu An­fang der Erndte auch größtentheils in Triften zusammen gelegt, wobei zu bemerken: 4. Daß der Boden der Triste trocken, und an einer Anhöhe sey. 2. Daß der­selbe mit kleinem Stroh oder Schilf überstreuet werde. 3. Ans den Gipfel, wenn anders zum dicht überlegen nicht hinlänglicher Schilf verschaft werden kann, soll solches Heu gelegt werden, welches dornigt, blätterich, und am kürzesten ist. Das kurze Gras legt stch so dicht zusammen, daß der Regen nie über 2 Finger tief hin­ein sinken kann. 2. Bevor noch die Erndte erfolget, muß der Landwirth die Anzahl der Schnitter berechnen, die Anzahl dieser wird er wohl leicht bestimmen können, denn er weiß, wie viel Joch die Saaten ausmachen, und daß er auf jedes Joch 4 Schnitter schlagen müsse. Wenn er sieht, daß aus Urbarialisten und Beüefiziaten nicht so viel Schnitter heraus kommen, so nimmt er auch Theilschnit- ter, ja auch ums Geld, welche auf; daß die Erndte auf einmal, und zwar daher eher ein Ende nehme, als die Fruchtkörner ausfallen. verwisch sanft, und gleich schmieren muß, damit der alle Baumeine neue gleiche Rinde bekomme, denn dieser Saft ist das Hauptcrfordeiniß zur neuen Rinde ^ und folglich zur Verjüngung der Bäume. Man muß aber den Stamm der Bäume, solange sie keine neue Rinde bekommen, auf eine kleine Entfernung durch Plachen, Rohrdecken, u. s. w. vor Wind und Sonne hüten, denn diese trocknen den Schweiß des Stammes aus, wodann der ganze Baum tetcht zu Grunde gehet. — So verjüngte Bäume tragen noch 3o, 40 Jahre neuerdings gutes Obst. — Will man aber blos, daß die alten Bäiime nur 5 — 6 Jahre Fruchte "tragen sollen, so muß man sie vom Moos reinigen, mit Misilauge öfters abwaschen (das Reinbalten der Bäume ist überhaupt nothwendig, um sir lebhaft und gesund zu erhalten) von alle» dürren Aesteu befreiten , und, wenn die allen Bäume blühen, die unnöthige Blüthe sammt den Spizen der Aefte abbrechen , wodann der Baum fürs künf­tige Jahr auch fruchtbare Aesie und Knospen treiben wird. 3. Gewöhnlich fangt der Landwirth am 6tett höch­stens 9ten July die Erndte an, und zwar: von dem rei- festeu Getraide, und beschließt sie bey dem Hafer. 4. Das Getraide muß man damals abschneiden , wenn es noch etwas im Saft ist, denn so bleiben die Körner röthlich, der Teig davon wird stärker, das Mehl' ausgiebiger, das Getraide selbst auch au Gewicht schwe­rer, und wird von den Brodbäckeru leichter, und um einen bessern Preiß gekaufet. Jedoch muß mau mit der­jenigen Tafel, welche zum künftigen Saamen belassen werden soll, ein paar Tage warten, denn das Aussäen eines in der Milch abgeschuittenen Getraides, zieht Brand und Mehlthau (urica) nach sich, 5. Damit die Schnitter nicht nach Wasser laufen, wo nicht in der Nähe Brunnen und frische Quellen sind, lasse der Landwirth, in ganzen, aber in reinen Fässern, Wasser auf den Acker zuführen, das Faß in freyer Luft ablegen, und eS ganz mit einer vierfach zusam­men gelegten Plachen (Leindecke) bedecken, die Plachen aber so oft mit Wasser befeuchten, als dieselbe trocken zu werden beginnt, so bleibt das Wasser im Faß kalt, ja wenn eine starke Luft wehet , wird es kälter, als da es geschöpft worden. Auch kann dies; auf solche Art prak- tiziret werden, daß aus dem Faß in ein kleines höl­zernes, oder irdenes Geschirr, Wasser heraus gelassen werde, und mit einer feuchten Plachen jederzeit, nur dieses kleinere Geschirr eingewickelt werde, in welchem das Wasser geschwinder abkühlet, als in dem Faß. 6. Wo Schweizerey, Borstenvieh, nnd Schaafe sind, muß man für diese einige Joch Stoppeläcker anfackern, und mit runden Rüben anbauen; die Kartoffeln aber müssen nun aufgeschaufelt werden; ja wo wenig Dung ist, und man auch durch das Brachliegen (Brachen) die Felder nicht genugsam düngen kann, vorzüglich aber, wo mir zwey Kalkatureu (Celchen) sind, und die Flu­ren jährlich mit einem, oder dem andern Saamen besäet werden müssen, wird es zuträglich seyn die Aecker so­gleich nach Einheimsuug (Wegräumung) des Getraides umreissen zu lassen. Ans diese Art, wenn die Erde ent­weder ein ganzes Jahr hindurch, oder nur von der Erndtezeit an, bis zur Bauzeit ruhet, wird der Acker so fett, als wenn er gedünget worden wäre. 7. Wenn die Zeit zum Einfuhren da ist, muß das Getraide von allen Tafeln auf einmal, und wo möglich, an einen Ort geftellet werden, so nehme man von den Wägen ohae allem Unterschied, eine Garbe ab, bis die Zahl der Garben 3 Mandel (Kreutz) ausmachet, Nach­dem nun die Probgarben dergeftalten besonders gelegt wurden, solle von icder Tafel daß Getraide besonders in Tristen (Schober), oder tu nebeneinander liegende Ab­theilungen der Fruchtscheuer gelegt > die Anzahl der , Mandel, Name der Tafel, und das Jahr, auf einem Noosch

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