Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1839 (pesth)

Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1839. - Mannigfaltigkeiten

23 einander gefügt werden können, so verdient dieser Kitt selbst demjenigen, dessen man sich sonst aus ungelöschtem Kalk und Eiweis in manchen Fällen vvrtheilhast bedient, vor­gezogen zu werden, denn letzterer erhärtet augenblicklich. Rur ist ersterer, wie man ohne Erinnerung bemerken kann, keine große Hitze auszuhaltcn fähig. Hingegen widersteht er wässerigen und geistigen AustösungSmitteln zugleich. Natürliche, frische Blumen für den Win­ter a u fzu b e w a h r e n. Man schneide in der Blumen» Jahreszeit die vollkommenste und reifste Blumenknvspe, welche dem Aufplatzen nahe ist, nebst ihrem drei Zoll lan­gen Stengel mit einer Schcere vom Stocke ab. Den Sten- gelschni.t verklebe man mit Wachs, und lege so die Knospe ivdeß^zur Seile in Schatten, bis sie nach einigen Tagen etwas runzlich und welk wird. Dann stecke man sie in eine Papierdüte, (Skarnizl) lege sie so in eine passende kleine Schachtel, und überschütte sie mit trockenem kühlem Sand. Nun stelle man die Schachtel an einem tcmperirten Ort zur Seite, wo es weder warm noch feucht ist. Will man dann im Winter sich oder andere mit einer frischen Blume über- rascheu, so nimmt man Abends vorher die Blumenknospe aus ihrer Verwahrung, schneidet ihr das mit Wachs ver­klebte Endstück ab, stellt sie in ein Gläschen Wasser, worin etwas Salpeter und Salz aufgelöst worden, und man hat am folgenden Morgen das Vergnügen, eine aufgeblühte Rosenkuvspe, Nelke rc. zu sehen, und ihren Wohlgeruch zu bewundern. Vorzüglicher Ofenlehm. Znr festeren, dauer­haften, gegen Durchdringlichkcit des Rauches und Dampfes völlig gesicherten Kachelnverbindung der Stuben-Ösen wird folgender Kitt empfohlen: Man vermische trockenen gesto­ßenen Lehm. Ziegelmehl, gesiebten Hammerschlag (oter noch besser Eisenfcilspäne) und Spreu, feuchte dies Gemenge mit Rindsblut an, bearbeite es zu einer Art Mörtel, und füge damit die Kacheln zusammen. Doch wird dann erfor­dert, daß der Ofen nicht eher, als bis er vollkommen ge­trocknet ist, gehcitzt werde. Vorzüglich auch geeignet ist ein so verbundener Ofen zur Stcinkohlenfeuerung. Zubereitung des Opvdeldoks. Ein Theil ge­wöhnliche Seife, die gut ausgctrocknet ist, wird in fünf Theilen Alkohol in einer verstopften Flasche ausgelöst, die Auflösung heiß filtrirt, und dann mit einer halben Drachme Kampfer verseht, der in vier Drachmen wcinigtcm Salmiak­geist aufgelöst worden ist. Man seht dann noch eine halbe Drachme Rosmarinöl und zwölf Tropfen Thymianöl hinzu und schüttelt alles recht gut durch einander. Die Erdäpfel als Mittel die Wäsche zu reinigen. Man nimmt frische Erdäpfel, wäscht sie In Wasser, und reibt sie dann in einem mit Wasser gefüllten Gefäße, bis sie zu einem dünnen Brei werden; diesen Brei drückt man durch ein nicht allzu enges Sieb, in ein Gesäß voll reinen Wassers. Hier läßt man diese Substanz so lange ruhen, bis sie sich zu Boden gesetzt hat; dann lasse man die breiartige Flüssigkeit ablaufen. — Man legt die Stoffe, die man reinigen will, auf einen mit Lein- wand bedeckten Tisch, taucht einen Schwamm, oder eine Bürste mit weichen Borsten, je nachdem die Stoffe mehr oder weniger unrein sind, in diese breiigte Substanz und befährt die Stellen, die man rein haben will, so lange damit, bis sie ihren vorigen Glanz erreicht haben; dann wasche man die Stoffe mit reinem Wasser aus, und läßt sie trocknen. Zwei oder drei Erdäpfel von mittlerer Größe, reichen zu einer Maß Wasser hin. Diese Reinigungsart ist völlig unschädlich, nnb greift weder Gewebe noch Farbe an. Man kann auch Oelgemälde, u. dergl. damit reinigen. Dieses Wasser muß aber bald angewendet werden, denn es geht leicht in Säure über. — Bet dem gegenwärtigen nieder» Preise der Erdäpfel, und des Mißverhältnisses zu jenem der Seife, dürfte die Anwendung biifev Erdfrucht als ein sehr nutzbringendes Surrogat der Seife, allerdings empfehlenswerih sein. Angabe des Oelertrags einiger Gewächse. Wallnüsse, nach einigen nur 40, nach andern 70 Prozent. Wunderbaum (Ricinus communis) * . . 62 — Gartenkresse.............................................58 — Oelrcttig, chinesischer..............................50 — Sesam, nach sichern Versuchen ..... 50 — Haselnüsse (nach einigen 66) nach andern , 46j — Erdeichel (Arachis hypoga) ..... 43 — Mandeln, (süße und bittere) 46 und . . 40 — Sowmerrübsamen........................................3(Jj — Senf, weißer.............................................36 — Rübe, schwedische (Rotabaga).....................33* — Pflaumenkcrne..............................................33j Winterrübsamen .............................................33 — Ackersenf (Sinapis arvensis).........................30 — Kürbis- und Citrvnenkerne..............................25 — Wegdistel (Onopordium acanthtum) . . 25 — Leinsamen...................................................20* — Senf.................................................................18 — Sonnenblumenkerne und Bucheckern ... 15 — Hanfsamen........................................................14 — Weintraubenkerne 10 bis......................... 12* — ! Roßkastanien.....................................................8 — Lorbeeren..........................................................6 — Regcnflecke aus neuen Kleidern wegzu- sch affen. Man nimmt für 6 Pfennig Oleum tart. per deliq. und ein halbes Nößel Regcnwasser, thut es zusam­men in ein Glas, und schüttelt cs wohl durch einander, läßt es nachher eine Stunde stehen, so ist es fertig. Mir diesem Regenwasser bestreicht man die Regenflecke sauber; sodann streicht man das Zeug mit einem weißen leinenen Tuche uach dem Glanze, und plättet es mit einer warmen Plätte nieder, so bekommen die Kleider ihren Glanz wie zuvor.

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