Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1835 (Pesth)

Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1835. - Astronomisch - chronologisch - meteorische Jahres-Kharakteristik auf 1835.

18 ucr Umkaufszekt von 27,937 Tagen (b. f. 76 Jahre; 178 Tage) , = 18,01861 beträgt, wenn man die mittlere Di­stanz der Erde von der Sonne als Einheit annimmt. Darauf wurde der Werth dcr mittleren täglichen Bewegung seiner letzten Erscheinung gesucht. Man sah nähmlich 1759 einen Komet wiedcrkehren, als der Urlaub aus war, den ihm dcr berühmte Hatley ge­geben hatte. (Wie Lichter,berg sagt.) Dieser Astronom hat­te aus seinen Berechnungen dessen Wiederkunft in 75 bis 76 Jahren gefunden und sie aufs Jahr 1759 vorausgesagt. Diese in ihrer Art einzige Prvphezeihung traf glücklich ein und verbreitete in der Kometographieein nie geahndetes Licht. Seine Bahn ist viermal so lang als breit. In seiner Sonnennähe ist er der Sonne 6lmal naher als in der Sonnenferne. Er schwingt sich weit über Uran hinaus und geht in der Sonnennähe zwi­schen Venus und Merkur hindurch. Am 13. März. 1759 kam er in seine Sonnennähe, wo er 12 Milk, gcogr. Mei­len von ihr entfernt ftand. Er wurde bei feiner letzten Erscheinung durch Saturn, und besonders durch Jupiter sehr gestört, wodurch er um 500 Tage spä­ter, als er erwartet wurde, in seine Sonnennähe kam. We­gen diesen Störungen sind auch die früheren Umlaufszei- teu einander nicht völlig gleich. Dieser von Halley vor lOOJahren berechne­te Kom et ward in diesem Jahrtausend bereits eilfmal gesehen, nämlich im Jahre 1006 zuerst um Ostern durch 13 Nächte sichtbar, dann ging er zur Sonne und sehr fürchterlich zu Anfang Oktober auf der Mtttagsseite. Ferner 1080, — 1155 — 1250, jedesmal groß, 1305 ( in der Charwoche zu sehen.) — 1380 im Wassermann, durch 3 Monate sichtbar, — 1456 sehr groß, mit ungeheuere Schweife, stand im Krebs, durch einen Moya.t sichtbar, — 1531 sehr groß und bärtig, vom 25. September bis 20. November in der Jungfrau ( als Appianischer Komet be­kannt,) 1607 erschien er im Herbste sehr eilfertig und groß, ferner 1682 und 1759. — Genau beobachtet wurde er bei seinen vier letzten Erscheinungen. Nach Professor Boguslawsky, welcher die nächst­folgende Erscheinung des berühmten Halley'schen Kometen zum Gegenstände seiner besondern Aufmerksamkeit machte und darüber in der letzten Versammlung der Naturforscher zu Breslau (im September 1833 ) einen Vortrag gehal­ten , wird der Komet gegen Ende des August 1835 am Morgenhimmel im Sternbilds des Stiers, obschon noch sehr schwach , erscheinen, da zu dieser Zeit seine Entfernung von der Erde noch über 40 Millionen deutsche Meilen be­trägt. Da die Richtung seiner Bewegung anfänglich nahe zur Erde gekehrt ist, so wird er seine Lage am Himmel bis zur White béé September nur wenig, aber dafür seinen Achtzuwachs sehr schnell ändern. Am 13. September wird er zwanzig Millionen Meilen von und entfernt sein und von dieser Zeit an seinen prachtvollen Schweif immer mehr entwickeln, so wie seine Bewegung immer rascher erschei- ucn und sein Aufgang immer früher Statt haben wird. In der letzten Hälfte des September tritt er in die Zwillinge und erreicht schon am 1. Oktober, wo er mir mehr sechs Millionen Meilen von uns entfernt ist, die Vorderfüße deS großen Bären, wo er nicht mehr untergeht. Um diese Zeit wird sein Glanz und eine scheinbare Größe den höchsten Grad erreichen. Am 6. Oktober sieht er der Erde am näch­sten und ist nur 3 l/2Mitlivnnen Meilen von ihr entfernt. Sein prachtvoller Schweif wird jetzt von dem Haupthaare der Berenice bis zu dem Hauptsternen des großen Bären reichen. Sein Kopf wird gegen 9 Uhr Abends untergchcn, während der innere sichtbare Schweif am Nvrdhimmel durch die ganze Nacht herumzieht, bis endlich der Kopf des Kome- teil wieder in der Mvrgenrvthe aufgeht. Von nun an kömmt er scheinbar der Sonne immer näher, geht Abends immer früher unter und entfernt sich zugleich immer mehr von der Erde- Im Anfänge des Jahres 1856, wo er wieder 40 Mitl. Meilen von uns abstcht, entwickelt er sich aus den Sonnenstrahlen und wird wieder sichtbar. Zugleich nähert' er sich zum Zweitenmate dcr Erde, von der er am 1. Marz 1836 nur 25 Mill. Meilen absteht und uns in den Morgenstunden in den Sternbildern des Raben und des Bechers sichtbar sein wird. Von da entfernt er sich immer mehr von der Erde und Sonne, um erst nach weiteren 76 Jahren, in dem Jahre 1912 unsere Gegenden wieder zu besuchen. Von den vier Jahreszeiten. Der Frühling beg nnt am 21. Marz um 9 Uhr 13 M 3 S. 3)icrq.;nd, wo die Sonne in den ersten Punkt des Widders (V) tritt. Tag und Nacht sind darauf dcr gan­zen Eide einander gleich. Der Sommer beginnt am 22. Juni um 6 Uhr 10 M. 31 S. früh, wo die Sonne das Zeichen des Krebses ( $ ) betritt. Wir haben jetzt den längsten Tag und die kürzeste Nacht. Der Herbst beginnt am 23. September um 8 Uhr 5 M. 33 S. Früh. Die Sonne tritt da in das Zei­chen dcr Waage (^), und Tag und Nacht werden zum zweitenmale auf der ganzen Erde gleich lang. Der Winter beginnt am 22. December um 1 Uhr 54 M. 52 S. nach M'tt. Die Sonne eircicht da den ersten Punkt des Steinbockes (L), und macht daduich uns die längste Nacht und den kürzesten Tag. Von den Sonnen- und Mondfinsternissen. Im Jahre 1835 fallen drei Finsternisse vor, näm­lich zwei Sonnen- und eine Mondfinsterniß. Die erste ist eine Sonnenfinsterniß am 27. Mai um 1 * Uhr Nachmittags. Sie ist blos im südlichen Europa, südöstlichen Afrika und Asten sichtbar. Die zweite ist eine sichtbare Mondfinsterniß am löten Juni um 11 Uhr Abends; Größe 1} Zoll. Die dritte ist eine Sonnenfinsterniß am 20. No­vember um 11 Uhr Morgens. Sie ist blos im südöst­lichen Europa, Afrika und Asten sichtbar.

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