Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1832

Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1832 - Zweite Abtheilung - Hauswirthschafliche Miscelllen

51 amsessenz, | Loth Gewürznetkenöl läßt es auflösen, und gießt dazu 1 Pfund Rosen- und eben so viel Pomeran- zenblütwasser. Ist es zuAark,Zso verdünnt man^ es mit Weingeist., D v r t r e f f l sich e s, W u n d w a s s e r z ü bereiten. Man kann dieses mit bloßem Wasser, mit weißen Wein oder Weingeist bereiten. Letzterer ist vvrzuziehen. Man weicht die nachstehenden Pflanzentheile in dem angegebenen Derhältniß (gestoßen oder zerschnitten), drei Tage in 100 Th. Weingeist, der mit 15 Th. Wasser verdünnt wurde, füllt sie dann in eine Destillirbtafe und zieht ungefähr 100 Theite über. — Man nimmt: von Wermüth zehn Theile, von Wallmurz (Blätter, Stengel und Wurzel), Beifuß, Ochsenzungen, Betonienblätter, Salbeyblätter, Maßliebe, Bruchkrant, Scrophnlaria', Wegerich, Eisenkraut und Fenchel, von jedem zwei Theile, von Ehrenpreis, Wund­kraut (fette Henne), Johanniskraut, Waldrebe (Osterlu- zey), Angelika, Tausendgüldenkraut, Kamillen, Majoran Rosmarin, Scharfgarbe, Münze, Jsvp, von jedem einen Theil. Gegen Quetschungen, Wunden und Verletzungen jeder Art ist dieses Wasser von ausgezeichneter Wirkung. Wohlriechende Po t- p du r i z u m a che n. Man nimmt acht Theile von nachstehenden getrockneten Pflanzen: Münze, Salbey, Wermuth, Lavendel- und Rvsmarinbtiste, Mayoran, Thymian, Provinz-Rosen und Pomeranzenblüte, ferner vier Theile von Myrthen, Basilikum, Chamonillbln- meit, Citrvnenmelisse, Lorbeer, Jsvp, Wachhvldcrbeeren und Sassafrashvlz, zwei Theile Gewürznelken und Cvrian- der, ^ Theil Griechisch Heusamen, 1 Sternanis, 1 Ange­likawurzel, 1 Calmus, 5 Flvrentinische Veitcheuwnrzel, i Jngeber, i Galgant, 1 Pomeranzenfchaten, 1 Citrvnen- schalen, 4 Rvsenholz, 1 Cascarille und eben so viel weißen Zimmt. Die größern Körper werden gestoßen, jedoch nicht zu fein, dann in ein Gefäß von Porzellan lagenweis mit Salz gelegt, das man gut verschließt und wenigstens sechs Wochen an einem schattigen Ort stehen läßt. Nach dieser Zeit öffnet man es, rührt es durcheinander, und füllt die Näpfe, deren Deckel durchbrochen seyn müssen, damit an. Einige Monate nachher ändert es die Farbe, und ist dann am besten. Rosen pomade zu machen. Man knetet einen Theil Fett mit einem Theil Rvsenblättern (die frisch, rein und ohne Feuchtigkeit seyn muffen), schmelzt die Mischung, hält sie zwei Tage in Fluß, rührt von Zeit zu Zeit um, seiht sie durch Leinwand und wiederholt diese Arbeit mehr­mals mit frischen Rosenblättern. Moschuspomade. Man schmilzt 16 Theile Fett, mit 1 Th. Stvrar und 1 Th. Benzoe zusammen, setzt zuletzt rls Theil Moschus und eben so viel Ambra zu, die man vorher beide mit Fett so gut als möglich abgerieben hat. Sultan Pomade zur Verfeinerung der Haut. Mau schmelzt 1 Theil weißes Wachs und 1 Theil Wallrath zusammen, nimmt die Mischung vom Feuer, rührt 8 Th> süßes Mandelöls 16 Th. Lein- oder Mohnöl und zuletzt i Th. Mcckabalfam und etwas Rosenwasser zu. Die Pomade bewahrt man in . Töpfen, mit Rvfenwasser übcr- gvssen, auf. Sie macht die Haut weich und erhält sie frisch. Rosenseifezu bereiten. Man nimmt gereinig­te Seife, läßt sie in Rvfenwasser zergehen, und bringt die Seife nach den Erkalten in Formen; oder man knetet un­ter die Seife einige Tropfen Rosenöl, das man auch mit etwas Mandelöl vermischen kann., Wasch p u lv c r z u verfertigen. Man vermischt 5 Th. Flvrentinische Veitchenwurzel, 10 Th. Bvhnenmehl, 10 Th. Seifenwurzel, 11 Th. bittere Mandeln, 4 Theil weißen Zucker, i Th. Pottasche (alles fein gestoßen). — Oder: 14 Th. bittere Mandeln, 11 Th. Reismehl, 1 Th. Florentin. Vcilchenwurzel, 1 Th. Kreide, 6 Th. Bohrrcn- mehl, i Th. Weinsteinfalz (reine Pottasche), 6 Th. Jas­min, und macht es mit etwas Rvsenhotzöl wohlriechend. S e i f e n g e i st zu ve r fertige n. Man nimmt vier Pfund der besten Seife und 1 Pfund reine Pottasche lasse es in der Wärme in 6 Maaß Weingeist (oder Brannt­wein von 16") austösen, gieße nach einiger Zeit die klar­gewordene Flüssigkeit vom Bodensatz ab, und bewahre sie in gut verpfropften Flaschen auf. • W v h t r i e chendes R a n ch p u l v e r z u m a ch e n. Man nimmt Lavendelblätter 1 Th., Rosenblätter 1 Th., Gewürznelken 1 Th., Benzoe 5 Th., Storar 4 Th., Bern­stein 6 Th., Weihrauch 8 Th., Mastix 15 Th. (alles fein gestoßen, mit Ausnahme der Blätter, die nur fein zer­schnitten werden.) Vorschrift zur sogenannten Dresdner T i n t e. Man nimmt 6 Theite Gallus, 1 Th. Eisen­vitriol , 1 i Gummi, 4 Th. Grünspan, 1 Theil Kochsalz, diese werden mit 10 Th. Wasser und 10 TheitenWieressig übcr- gvssen, einige Tage unter Umrühren stehen gelassen, und die Tinte zuletzt abgegosscn. Unzerstörbare Dinte zu bereiten. Man löst 1 Th. Indigo in 4 Th. der stärksten Schwefelsäure auf, setzt 64 Th. Wasser zu und nach und nach so viel Eisenfei­le, bis die Säure gesättigt ist. Die Flüssigkeit wird dann von dem Eisen abgegosscn und ihr so lange ein Absud von 31 Th eilen Gallus und 16 Th. Blauholz zugesetzt, bis’man eine gehörig schwarze Tinte hat. Zuletzt setzt man 3 Th. Gummi und 4 Th. Zucker, und wenn man will auch etwas Ruß zu. Rothe Tinte zu bereiten. Man nimmt 8 Th. Fcrnambuck in 50 Theiten Essig geweicht, gekocht, 2 Th. Alaun zugesetzt, noch etwas gekocht, zuletzt 1 Th. Gummi, 1 Th. Zucker, { Th. Gummi-Tragant zugesetzt und geseiht. Man kann auch bloß 8 Theile Fcrnambuck mit 1 Th. Alaun in Wasser kochen, und die Farbe zuletzt durch salzsaures Zinn verschönern. Mit Branntwein soll man aus Fernam- buk mehr und schönere Tinte erhalten, als mit Wasser

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