Vörös A. szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 12. 1985. (Budapest, 1985)
Länge Prox.-Distal- Grösste Diaphysenbreite Breite Breite (in der Mitte) Carpometacarpus (5) 125 (37) 121 G. grus, rezent (n=5) 103-114 - - Phal.I.d.2.ant. (5) 53,4 - - 15,5 " " .rezent (n=l) 46,5 - - 12,5 Femur (38) 135 - 12 G. grus, rezent (n=5) 117-122 - - 10-11 G. leucogeranus, rez. (n=l) 138 - 13 Tibiotarsus (29) - - 20, 5 G. grus, rezent (n=l) - - 19,5 Tarsometatarsus (38) 258 24,3 22,2 " (2) 25,3 G. grus, rezent (n=l) 23, 8 Tarsometatarsus (11) - 23,0 G. grus rezent (n=l) - - 20,3 Die Daten der Tabelle im Einzelnen verglichen, Ist es klar ersichtlich, dass alle Masse des subfossilen Kranichs diejenigen meines rezenten Vergleichsmateriales überragen. Meines Erachtens wäre es jedoch übereilt aus dieser Tatsache zu weitgehende Folgerungen zu ziehen. Es könnte der Verdacht bestehen, dass die Reste einer anderen Art der Gattung vorliegen. Beim heutigen Stande der Systematik werden aus Eurasien, Nord-Amerika und Australien rund zehn Arten von Kranichen unterschieden. Laut Literaturangaben sind unter diesen drei bis vier Arten durchschnittlich etwas grösser ( Grus antigone, japonensis, leucogeranus, vipio) , die anderen allgemein gleichgross oder etwas kleiner als die europäische Art ( Grus canadensis , rubicunda, america- nus , nigricollis , monachus usw.). Meines Wissens liegt von allen diesen Arten in keiner Musealen Sammlung der Welt Skelettmaterial vor. So können wir nur die Grössenverhaltnisse in Betracht ziehen. Die weiter oben vorgezahlten vier grösseren Arten sind tiergeographisch von uns absolut isoliert, was das Vorkommen schon in sich selbst unwahrscheinlich macht (Südost-, bis Ost-Asien, Nord-Amerika). In der budapester Sammlung liegt ein Rumpfskelett von Grus leucogeranus vor, deren Femur-Masse ich in der Tabelle angegeben habe. Dieser Knochen würde etwa in die Grössenkategorie des entsprechenden subfossilen Stückes fallen. Das (nicht messbare) Coracoideumfragment (43) fällt auch in die Grössenkategorie von G. leucogeranus . Bei diesem Knochen ist aber das Foramen pneumaticum bedeutend kleiner, als bei meinen fünf rezenten Exemplaren von Grus grus. Ausser den in der Tabelle angegebenen vergleichenden Massen soll an dieser Stelle noch eine Variationsbreite in Betracht gezogen werden. In der rezent-ornithologisehen Literatur ist für die "Lauf-Länge" des europäischen Kranichs 225-260 mm (bei LAMBRECHT 1933 sogar für diesen Knochen 230-263 mm) angegeben. Die Länge des einzigen subfossilen Tarsometatarsus fällt also in diese Variationsbreite. Alles in allem kann festgestellt werden, dass meines Erachtens es nicht begründet ist, rein aufgrund der Masse auf das Vorhandensein einer tiergeographisch völlig isolierten Art zu folgern (z.B. Grus antigone , siehe SOERGEL 1961). Ich schliesse mich dadurch zum Standpunkt von BOESSNECK (1969) an, laut dessen Auffassung wir die Variationsbreite der Masse der Knochen des Grauen Kranichs nicht genügend kennen. Der Kranich stand im Mittelpunkt des Interesses des Menschen, da er gehalten, wahrscheinlich hie und da auch gezüchtet und gegessen wurde. Daher ist es klar, warum seine Knochenreste im Mittleren und Östlichen Europa in archäologischen Funden relativ häufig sind (PIEHLER 1976). Die engen Relationen zwischen Mensch und Kranich waren im einstigen Ungarn ganz besonder eng (GUNDA 1969, BÖKÖNYI & JÁNOSSY 1965 usw.). Im Falle des Kranichs können die zahlreichen geographischen Namen in Ungarn die mit dieser Art (ungarisch "daru") verbunden sind, exakt zusammengebracht werden, da es eindeutig ist, dass es sich um Grus grus handelt. Ich konnte mehr als 50 solche Benennungen aufgrund geographischer Detailkarten und Orts-Lexikonen zusammenbringen, die sogar dafür sprechen zu scheinen, dass der Kranich im Osten unseres Landes in der Vergangenheit auch häufiger war, wo er heute zwar schon nicht brütet, jedoch als durchzügler noch zahlreich vorkommt (siehe Abb. 2). Auf dieser Abbildung wurden die folgenden geographischen Namen angedeutet: 1. Daru hát, Szászberek, 2. Darvas ér, 3. Nagy Darvas sziget, 4. Kis Darvas sziget, RR