Dr. Nagy I. Zoltán szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 7. 1976. (Budapest, 1976)

3. Castellum-Phase: Typuslokalität Hilton -Burgberg, Budapest. Es wurde an anderen Stellen (JANOSSY, 1969, 1973a; KRETZOI, 1969 usw.) darauf schon vielfach hingewiesen, dass sich zwischen Uppony und Solymár ein bedeutender stratigraphischer Hiatus befindet. Wenigstens einen Teil dieser Lücke scheinen schon die bis jetzt bekanntgewordenen Faunen dieser Zeitspanne zu vertreten. Von den von stratigraphischer Hinsicht bedeutungsvollen Faunenelementen soll hier wiederum die weiter oben in dieser Arbeit schon geschilderten Reste von Arvicola in erster Linie hervorgehoben werden, mit gleichmässigen (dickem) Schmelzband an den Molaren und mit M-^ von mittlerer grosse (etwa 3.5 bis 4.0 mm, bis jetzt nur zwei messbare Stücke). Die Fauna kann im übrigen meist nur durch Negativa charak­terisiert werden: praktisch fehlen altpleistozäne Relikte und die Faunen haben schon ein völlig "modernes" Gepräge. In der Kleinsäugerfauna soll die absolute Dominanz der Feldmaus (Microtus arvalis) hervorgehoben werden, welches Verhältnis in allen "nichtglazialen" Faunen unseres Gebietes des ganzen späteren (jüngeren) Pleistozäns vorzufinden ist. Anstatt von Lagurus transiens ist schon vielleicht eine Unterart von Lagurus lagurus vorzufinden. KOENIGSWALD (1973) hebt noch das Fehlen von Talpa minor in diesen Tiergesellschaften hervor. Ausserdem liegt eine Reihe subtiler kor­relativ-taxonomischer Charakterzüge vor, die weder eine Einstufung in das Alt-, noch in das Jungpleistozän erlauben (siehe die eingehenden Ausführungen in dieser Arbeit). In Ungarn vertritt diese Phase ausser der Typus-Lokalität Burgberg-Hilton­Budapest auch Nagyharsányhegy 6. Die Tatsache, dass die genannte Form von Arvicola eine im gemässigten ganzen Europa gut umgrenzbare stratigraphische Einheit kennzeichnet, beweisen die erörte­rungen von KOENIGSWALD (1973), laut deren er ähnliche Reste in der Vielfrass­Schicht (Glutton Stratum) der Tornewton-Höhle in Süd-England und in Erkenbrechts­weiler in Deutschland vorfinden konnte. Dieselbe "Übergangsform" habe ich in der Sammlung von Dijon (durch das liebenswürdige entgegenkommen von J. CHALTNE) von La F age, Lazaret und in einem aus den unteren Lös s-Schichten von Achenheim stammenden Material beobachtet. 4. Solymár Phase (KRETZOI, 1953): Typuslokalität die Ausfüllung des Schachtes der Ördöglyuk-Höhle bei Solymár (heben Budapest). Diese Biozone wurde schon an anderen Stellen vielfach dadurch charakterisiert, dass folgende Formen erscheinen: Eine grosse Unterart von Sorex araneus und Mus (das zweite Mal in unserem Gebiet!) Unter den Klein- und Grossäugern können spezielle Einzelfunde bestätigt werden, wie Lepus praetimidus und Alces brevirostris, Dicerorhinus kirchbergensis im Hangenden, ferner wiederum die absolute Dominanz von Microtus gegenüber Pitymys und das Vorhandensein von Pitymys gregaloides sowie Lagurus lagurus ssp. usw. Dazu kommt jetzt die Revision der Arvicola-Funde­Tabelle I. Stratigraphische Sukzession mittelpleistozäner Vertebratenfaunen Ungarns. Unter "Variation" ist die Grössenvariation der M 1 der Arvicola­Formen zu verstehen.

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