Dr. Nagy I. Zoltán szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 7. 1976. (Budapest, 1976)
Der stark gemässig-kontlnetale Charakter der Fauna springt sofort ins Auge und das völlige Fehlen der Steppe nie mminge (Lagurus ) in der relativ reichen Wühlmaus Fauna, deren Vorkommen in diesem Milieu und tiergeographischem Bereich zu erwarten wäre, ist bemerkenswert. Folgende Argumente recht subtiler Natur dürften als ein Beweis für ein jungmittelpleistozänes Alter der Tiergesellschaft angeführt werden: An erster Stelle ist die einleitend schon erwähnte spezielle Form der Schermaus (Arvicola ) bemerkenswert. Hier soll nur erwähnt werden, dass bei dieser ArvicolaForm die Prismenkanten des Schmelzbandes der M^ völlig gleichmässig, die Parakonidkappe nur gelentlich eingeschnürt ist ("greeni-Typ") und die Zähne mittelgross sind (bei zwei messbaren Stücken +3,6 und 4,00 mm, Morphologie siehe Taf. I. Abb. c). Ausserdem sollen die spärlichen, jedoch sehr charakteristischen, auf dem Gebiete Ungarns bis jetzt auch alleinstehenden Reste des Murmeltieres als ein Argument für die stratigraphische Sonderstellung gelten. Die bis jetzt bekanntgewordenen, vereinzelten fossilen Reste von Marmota in unserem Gebiet, drei ausschliesslich aus dem Jungpleistozän stammen (MOTTL, 1938; KRETZOI, 1954), schienen für eine in geologischem Sinne recht kurze Invasion dieser Form in das Karpathenbecken zu sprechen. Unsere an dieser Stelle behandelten Reste beweisen zum ersten Mal auch eine frühere Einwanderung in dieses Gebiet. Aufgrund der Begleitfauna kann ökologisch nur eine Steppenform in Betracht gezogen werden. Unser besonderes Interesse verdient jene Tatsache, dass am vorliegenden - übrigens morphologisch recht typischen - M 1 (Länge x Breite : 5.5 x 6.2 mm) das Mesostyl ziemlich gut ausgebildet ist. Dieses Element ist auch bei rezenten Arten für die Steppenform (Marmota bobak) charakteristisch. Im fossilen Material hat sie CHALENE (1972) als Marmota marmota mesostyla eben aus jenen mittelpleistozänen Faunen (La Fage, Lazaret) beschrieben, die - worauf wir noch im stratigraphischen Teil zurückkehren - die selbe Arvicola-Form führen, wie unsere vorliegende Fauna. Interessant sind die Korrelationsverhältnisse der Citellus-Zähne. Unlängst konnte HEINRICH (in Litteris) statistisch beweisen, dass die Längen-Brei ten-Verhältnis se der Zähne jungpleistozaner Citellus citelloides von Burgtonna (Altwürm) statistisch im P4 (bzw. D4) und M3 in absolutem Masse von ähnlichen Molaren rezenter Ziesel aus Ungarn abweichen. Ähnliche Zähne von Burgberg-Hilton, sowie aus dem Burgberg-Travertin und von Vértesszöllős fallen laut neuerer Messungen in das selbe Streuungsfeld (siehe Abb. 1-3,, mit liebenswürdiger Erlaubnis von D. HEINRICH, Berlin an dieser Stelle bekanntgegeben). Diese C. citelloides-Form scheint also anhand dieser Dater vom älteren Mittelpleistozän bis zum jüngeren Pleistozän auszuhalten (natürlich sind in der Zukunft etwaige allometrische Verschiedenheiten auf Grund von Analogien zu erwarten!) Ein kompliziertes, mosaikartiges Geflecht verschiedener Korrelations Verhältnisse von einander abweichender C r i ce tus - Populati one n zeigt die Bezahnung der stratigraphisch auf einanderfolgenden Cricetus Formen. Die Längen-Breiten-Verhältnisse der M3 unserer Fundstelle gleichen jenen von Tarkó' 1., Vérté sszölló's und Nagyhars any hegy 6. (siehe weiter unten in dieser Arbeit), weichen aber von Solymár und von jenen der unteren Schichten von Tarkö und Uppony in absolutem Masse ab (siehe Abb. 4.).