Dr. Nagy I. Zoltán szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 7. 1976. (Budapest, 1976)

Diese Beobachtung wurde durch eine Reihe von übereinstimmenden Daten im ganzen gemässigten Europa verstärkt und sie eröffnet in der stratigraphischen Beurteilung dieser problematischen Zeitspanne ganz neue Perspektiven. Ebendeswegen habe ich aufgrund der Revision, bzw. neuen Aufsammlungen von entsprechenden ungarischen Faunen zweier früher schon ausgebeuteten, aber bis jetzt stratigraphisch völlig un­sicheren, Fundstellen, sowie einer neuentdeckten Tiergesellschaft diese Problematik überprüft und gebe die Resultate im folgenden kurz bekannt. o 1. Burgberg-Hilton (Budapest) Während des Jahres 1974 wurde am Rande der Travertin-Platte des Burgberges (Vár­hegy) zu Budapest zwischen der Fischerbastei (Halászbástya) und der Matthias-Kirche an der Stelle des einstigen - während des zweiten Weltkrieges völlig ruinierten Ge­bäudes des Finanzministeriums - die Fundamente eines neuen internationalen Hotels, durch die Firma Hilton vorbereitet. Im Laufe dieser Arbeiten wurde im oberen Teil des Süsswasserkalkes (etwa 160 m über NN) durch den Hydrogeologen Gy. SCHEUER eine sich etwa 8-10 m entlang ziehende, zusammenhängende Reihe von Höhlenbildungen entdeckt, die mit einem rotbraunen Lehm völlig verfüllt waren. Die Fundstelle weicht nicht nur im geologischem Alter - wie wir weiter unten sehen werden - von den bisher gut bekannten Faunen des Travertins ab (MOTTL, 1942, JANOSSY, 1969 usw.), sondern auch dadurch, dass sich hier eine terrestrische Ablagerung befindet, ge­genüber den hiesigen limnischen. E. KROLOPP, der die Fundstelle zuerst unter­suchte, fand neben einer Molluskenfauna auch Knochenbruchstücke, die er mir Zwecks einer Bearbeitung übergab, wofür ich auch an dieser Stelle meinen besten Dank aus­sprechen möchte. Danach schlämmten wir die ganze zugängliche Menge des genannten Höhlenlehmes aus. Die Stelle wurde nach der Beendigung der Rettungsgrabung wieder eingebaut. Das Schlämmen und auslesen des Materiales erbrachte eine bedeutende Kleivertebratenfauna, deren Liste ich im folgenden angebe (die Anurenreste bestimmte in liebenswürdiger Weise Prof. Dr. M. KRETZOI, die der Chiropteren Dr. Gy. TOPÁL): Pelobates fuscus (LAURENT!), 5 Stück Lacertilia indet. , 8-10 (Max., Mand.) Ophidia indet., massenhaft Testudinata indet., 1 (Phal.) Lyrurus tetrix (L.), 1 (Cmc) Coturnix coturnix (L.), 4 (Ulnafr., Cmc) Otis tarda L., 4 (Scapulafr. , Tmt-Fr., Phalangen) Otis tetrax L., 5 (Ulnare, Phal.) Aves indet. Talpa europaea L., 2 (Radiusfr., Phal.) Erlnaceus sp., 3 (Prämol-, Mol-Fr.) Crocidura leucodon-russula-Gr. , 1 (Max-Fr.) Myotis bechsteini (KÜHL), 6 (Mand., P, M) Myotts cf. nattereri (KÜHL), 3 (Mand., M) Myotis cf. blythi Tomes (=oxygnathus MONT.), 1 (P) Myotts daubentoni (KÜHL), 1 (Mand.) Spalax cf. leucodon NORDM., 8 (Inz., Mol., Humerus, Ulna) Citellus citelloides KORMOS, 45 (Max., Mand., Mol.)

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