Dr. Nagy I. Zoltán szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 6. 1975. (Budapest, 1975)
Von den biochronologisch auswertbaren Nummuliten sind N. laevigatus , N. obesus, N. baconicus , N. lehneri und N. praelorioli ausschliesslich aus unterlutetischen Schichten bekannt. N. laevi g atus und N. obesus kommen auch im tieferen Abschnitt, in der alveolinenführenden Kalksteingruppe unseres Profils vor. Der stratigraphische Wert dieser beiden Arten (Unterlutet) muss auch für diesen Abschnitt des Profils als gültig betrachtet werden, womit auch dieser Abschnitt, der an Nummuliten ärmer ist und vielmehr Alveolinen enthält, in das Unterlutet gestellt werden kann. Die Alveolinen spielen eine ebenso wichtige Rolle wie die Nummuliten, ja sogar in der zweiten Abteilung des Profils kommt ihnen eine noch grössere Bedeutung als denen zu. Im Laufe ihrer Evolution mit einem recht schnellen Tempo entstanden unter den Alveolinen zahlreiche Arten, die nur für eine kurze Biozone charakteristisch, dabei aber recht weit verbreitet waren, sodass diese wirklich hervorragende Leitfossilien vertreten. Zusammen mit den Nummuliten sind sie die markantesten Beweise der stratigraphischen Gliederung und Korrelation der europäischen eozänen Bildungen. Für ihre Untersuchung war das Profil von Darvastó ganz besonders geeignet. Dieser an Alveolinen reichste Fundort Ungarns lieferte ein grosses und meistens hervorragend erhaltenes Material. In der Bearbeitung der Alveolinen stützten wir und in erster Linie auf die hervorragende Monographie von L. HOTTINGER (1960). Aus unserem Profil konnten 12 Taxa bestimmt werden. Diese sind: Alveolina stipes , Alv. tenuis , Alv. palermitana , Alv. gi gantea , Alv. boscii , Alv. äff, elliptica , Alv. le- vantina , Alv. sp. ex gr. Alv. levantina , Alv . f rumentif ormi s , Alv. call osa , Alv . stercus-muris , . Alv. ru g osa . Der grösste Teil von ihnen wird hier das erste Mal aus Ungarn angeführt. (Hier können wir nur die'stratigraphischen Beziehungen ihrer Bearbeitung mitteilen, während die taxi onomischen Ergebnisse im Rahmen einer anderen Studie publiziert werden.) Die Arten sind die Repräsentanten von 5 verschiedenen Entwicklungsreihen, meistens unterlutetische Formen. Nur Alveolina callosa und. Alv.stercus-muris (durchlaufende Formen in Cuise/Lutet) , ferner Alv . ru g osa (meistens im Cuise) sind Formen, die auch in tieferen Horizonten vorkommen. Die Art Alv. sti pes, deren Gehäuse zylindrisch island eine enge Spira besitzt, ist ein Leitfossil des unteren Lutets. Sie kommt sowohl ix)[laevigatusführenden Kalkstein wie auch im miliolinenführenden Kalkmergel bezw. im Alveolinenkalkstein nicht selten vor. Auch Alv. tenuis ist nur aus dem unteren Lutet bekannt . Die Verbreitung bezw. das Vorkommen die ser Art stimmt mit denen von Alv. stipes im grossen und ganzen überein. Die subsphärische Alv. palermitana sowie die grosswüchsige Alv. gigantea wiesen ein Verbreitungsmaximum im Unterlutet auf, spärliche Vorkommen von ihnen sind aber auch aus dem mittleren Lutet bekannt. In unserem Profil tritt Alv. palermitana nur im laevigatusführenden Kalkstein in einer mittelmässigen Menge auf, während Alv. gigantea aus einer Probe des tieferen alveolinenführenden Abschnittes in einigen Exemplarenzum Vorschein gekommen ist. Die spindelförmige Alv. boscii und Alv. äff, elliptica sind im unteren Lutet am häufigsten und überschreiten nur selten die Cuise/Lutet-Grenze. Im Profil von Darvastó sind beide Arten nur spärlich im laevigatusführenden Kalkstein zu finden.