Novák Ádám (szerk.): Fontes Memoriae Hungariae IV. Varsóban őrzött magyar vonatkozású oklevelek, 1490–1521 (Debrecen, 2022)
Marcin Hlebionek: Die Siegel der polnischen Jagiellonen. Einführung
XXI und zwar hier in Form der Siegellegende, deren Eingangsformel S(igillum ) S(erenissimi ) P( rincipis ) in der bisherigen polnischen königlichen Sphragistik nicht vorgekommen war, in den Legenden der ungarischen Sekretsiegel von Władysław hingegen sehr wohl.74 Auf heraldischem Gebiet setzt das Kleine Siegel das von den früheren Siegeln polnischer Könige bekannte Schema fort. Allerdings ersetzt es die mit der Person des Königs verbundenen Initialen durch eine Legende, und zwar einer solchen, die überindividuell die Majestät der Monarchie als solche betont. Bildlich erfolgt dies, indem der Schild mit einer geschlossenen Krone gekrönt wird und Löwen als Schildhalter hinzugefügt werden.75 Abgesehen von den Siegeln, die in den Händen der beiden Kanzler verb lieben, verfügte der König noch über drei Signetsiegel. Das erste wurde noch vor der Erhebung Alexanders auf den litauischen Thron gefertigt und bildet einen Schild mit dem Adler ab, der durch einen schildhaltenden Engel präsentiert und von der Inschrift A(lexander )/P( rinceps ) ergänzt wird. 76 Aus den Anfangszeiten der Herrschaft Alexanders in Polen stammt dagegen das nächste Signetsiegel, das zwei durch eine gemeinsame Krone überwölbte Wappen von Polen und Litauen zeigt. Die umlaufende Legende lautet: S ALEXANDER REX POLONIE.77 Ein weiteres, etwas später eingeführtes Siegel hatte wahrsche inlich den Charakter eines zusammengesetzten Stempels. In seinem Zentrum sehen wir wieder die Wappen Polens und Litauens unter einer gemeinsamen Krone, und auf dem Band, das im äußeren Feld des Stempels untergebracht ist, erscheint die Abbreviatur im Wortlaut A(lexander ) R( ex ) P( olonie ) // M( agnus ) D(ux ) L( ituanie ). 78 Wie komplex das Petschaft war, ergibt sich vielleicht auch aus der Tatsache, dass sein mit den Wappen versehener Teil noch viel später unter Sigismund III. Wasa (1587–1632) verwendet wurde (Abb. 7).79 An dieser Stelle muss ein weiteres Phänomen erwähnt werden, das in der Regierungszeit Alexanders aufkam und das wahrscheinlich eine Folge des damaligen Umbaus des Siegelsystems war. Es geht um die für die polnische königliche Sphragistik 74 M. Hlebionek, Kilka uwag , S. 27–36. 75 F. A. Vossberg, Siegel , S. 19, Tafel 12; T. Żebrawski, O pieczęciach , S. 57, Nr. 65, Tafel 20, Nr. 65; M. Gumowski, Pieczęcie królów , S. 22, Nr. 39, Tafel 13; I. Sułkowska-Kura siowa, Polska kancelaria , S. 72; Z. Piech, Monety , S. 76, Abb. 8; Imagines potestatis , S. 406, Nr. III.3.44; Pieczęcie królów i królowych , S. 31; Album rysunków , S. 32, Nr. Ao I 43; Sigilla regum et reginarum Poloniae, S. 33; M. Hlebionek, Kilka uwag , S. 27–36. 76 E. Rimša, Nežinomi , S. 109–111; Z. Piech, Monety , S. 76 f.; Pieczęcie królów i królowych , S. 33; S. Szybkowski, Uwagi , S. 34; M. Hlebionek, Pieczęcie polskich królewiczów , S. 163. 77 S. Szybkowski, Uwagi , S. 34. 78 T. Żebrawski, O pieczęciach , S. 58, Nr. 68; M. Gumowski, Pieczęcie królów , S. 23, Nr. 42; S. Szybkowski, Uwagi , S. 34. 79 W. Krawczuk, Pieczęcie Zygmunta III Wazy , Kraków 1993, S. 49, Nr. 25.