Folia Historica 34. (Budapest, 2019)
I. TANULMÁNYOK - Radnóti Klára: Zenei matinék a Nemzeti Múzeumban
MUSIKALISCHEN MATINEEN IM NATIONALMUSE UM Zusammenfassung Im Musikleben des Ungarischen Nationalmuseums (UNM) ist die von Géza Kresz initiierte Matineereihe zwischen 1938 und 1944 ein interessantes Moment. Die Konzerte wurden durch den Freundeskreis des UNMs organisiert. Das Ziel der Reihe war es, im Prunksaal das ehemals lebendige Konzertleben des Museums und gar die Tradition des niveauvollen Kammermusizierens des 18. Jahrhunderts wiederzubeleben. Geza Kresz verpflichtete sich aber einer viel größeren und vielschichtigeren Aufgabe. Mit Hilfe seines Kammerorchesters und durch die Mitwirkung namhafter Künstler begann er eine allgemein bildende musikalische Tätigkeit. Die Idee und die Herangehensweise waren im damaligen Ungarn gänzlich neu. Ihre Wirkung ist jedoch bis heue spürbar: Alle Generationen nach Geza Kresz folgen dem von ihm eingeschlagenen Weg. Sowohl die Programmgestaltung der musikalischen Matineen (neben den Stücken bekannter „großer" Komponisten wurden auch Werke der sog. kleinen Meister aufgeführt) als auch die Wahl der mitwirkenden Musikensembles (Kammerorchester) waren in der damaligen Zeit bahnbrechend neu. Durch die Nutzung der besonderen Gegebenheiten und Möglichkeiten eines Museums (eine Konzertkarte berechtigte zum Besuch einzelner Ausstellungen) schuf Geza Kresz die bis heute existierende neue Gattung der „Musikalischen Matineen", die sich immer weiter entwickelt und sich immer mehr entfaltet. 102