Folia Historica 33. (Budapest, 2018)

I. TANULMÁNYOK - Kiss Etele: Vértálak - nyitott kérdések

Gadd und J. Kuczynska verschiedene Werkstätten, da es ihrer Meinung nach Gruppie­rungen mit gemeinsam benutzten Punziereisen und Gesenken gibt. Ich konnte es nicht direkt durch eine allumfassende Analyse der gestämpften Dekorationen und der Pun- zierungen bestätigen, aber ich gehe davon aus, dass verschiedene Werkstätten keine identischen Punziereisen oder Stahl-Matrizen (Gesenke) benutzen dürften, obwohl es technisch vielleicht realisierbar war. Durch die Analyse einiger nicht so allgemein ver­breiteter Punzierungen kam ich zu dem Schluss, dass sich keine Gruppen von gemein­sam benutzten Gesenken und Punziereisen feststellen lassen, was eine gemeinsame Werkstatt oder einen Werkstattbund für alle gestämpften Beckenschlägerschüsseln be­legt hätte. Für die Herstellung der gestämpften Dekoration hat man oft auch eine Bleiun­terlage benutzt, aber nicht wie J. A. Gadd meint, zwischen dem Gesenk und der Schüssel, sondern zwischen dem Hammer und der Schüssel, wie es auch schon bei Theophilus Presbyter gelesen werden kann. Die Werkstatt der Schüsseln hat bis zu den 1530-40-er Jahren noch neue Gesenke bestellt, dann wurde ihre Aktivität bis zum 17. Jahrhundert fortgesetzt, aber mit immer wenigerem Umfang. Am Anfang des 17. Jahrhunderts gab es einen Prozess von Beckenschlägern gegen Rotschmiede, die ähnliche Waren mit Guß­technik herstellten. Die Beckenschläger haben diesen Prozess verloren, und schon sehen wir einige Gesenke in den Händen von Rotschmieden, die sie für andere Objekte, wie kupferne Eimer benutzten. So kam es, dass das Handwerk der Beckenschläger, welches einst diese dekorativen Nürnberger Waren in ganz Europa verbreitet hatte, ausgestor­ben ist. 30

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