Folia historica 22

II. Közlemények - Szilárdfy Zoltán: Amorf igazgyöngy-Mária egy augsburgi házioltárkán a MNM ősállományából

Zusammenfassung Zu den ersten, zwischen 1802-1825 erworbenen Kustgegenständen des Ungarischen Na­tionalmuseums gehört ein teilweise vergoldetes Hausaltärchen aus Silber, mit Schmuckstei­nen reich eingelegt, ein Werk des Augsburger Goldschmiedes Johann David Schoap (1669 ­1751) aus den Jahren zwischen 1714 und 1717. Ende des Mittelalters und in den Jahrhunderten des Barock waren die kleineren oder größeren Haus- bzw. Reisealtärchen als tragbare Devotionalien unter den sakralen Geräten besonders beliebt. Dieser Typ wurde von der privaten Devotion motiviert, seine wahre Blütezeit fiel auf die Zeit der katholischen Restauration, auf das 16-17-18. Jahrhundert. Der apologetische Charakter des Gedenkmaterials zeigt sich in der Gesamtheit der Darstellungen und Reliquien, die vom Propaganda der Glaubenserneuerung, welches gegen die Verehrung von Heiligenbildern und Reliquien war, motiviert wurde. In öffentlichen Sammlungen, in kirchlichen Schatzkammern von Ungarn finden wir zahlreiche Produkte aus erstrangigen bayerischen Werkstätten, von denen die Arbeiten von Matthias Wallbaum hervorragen. Das Hausaltärchen des Ungarischen Nationalmuseums gilt nicht nur als ein Meisterwerk der Goldschmiedekunst des Barock, es ist auch wegen seiner ikonographischen Besonderheit fast einmalig. Die Eltem der Jungfrau Maria, die hl. Anna und der hl. Joachim huldigen der echten Perle Maria, die in der Perlmuschel mit Strahlenkranz glänzt. In der amorfén Perle widerspiegelt sich das Brustbild der heiligen Jungfrau. Der altchristliche Physiolog bezog das Symbol der echten Perle auf den vom Heiligen Geist empfangen wordenen Jesus Christus. Die Symbolerklärung des 17. und des 18. Jahr­hunderts sieht darin das mariologische Glaubensgeheimnis der unbefleckten Empfängnis. Darauf weist das bemalte Emailbild hin, welches in der Mitte des Antependiums am Altär­chen eingefasst ist, dessen Emblem mit dem Perle-Muschel-Hauptmotiv - welches die unbe­fleckte heilige Jungfrau symbolisiert - durch die Analogie literarischer und anderer künstle­rischer Werke ähnlicher Thematik erläutert wird. 87

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