Folia historica 22
II. Közlemények - Haider Edit: A Magyar Nemzeti Múzeum Játékgyűjteményének babái. Történeti áttekintés
Die Puppen der Spielzeugsammlung des Ungarischen Nationalmuseums (Ein historischer Überblick) Zusammenfassung In der Sammlung des Historischen Kabinetts vom Ungarischen Nationalmuseum stammt das erste Spielzeug aus den 1820-er Jahren, es ist eine Holzpuppe in originaler Empirekleidung. Sie wurde 1932 inventarisiert. Die ältesten Puppen der Sammlung sind zwei Husarenfiguren mit Wachskopf, und zwei kleine fein geschnitzte, gefärbte Holzhusaren vom Ende des 18. Jahrhunderts. Im Jahre 1950 gelangte Gabriella Tápay Szabó an die Spitze der Historischen Abteilung des Museums. Sie hielt neben den bis dahin hauptsächlich wegen ihres kulturgeschichtlichen Wertes erworbenen Spielzeugen auch die bewusste Sammlung der Spielzeuge an und für sich für wichtig. Das 1953 ins Leben gerufene Institut für Spielzeugkonstruktion wurde im Januar 1957 aufgelassen. Aus dem Bestand des Instituts wurde der aus mehr als 260 Stücken bestehende Spielzeugkomplex von der Kunstmalerin und Kunstgewerblerin Mariska Undi (1877— 1959), die in der Gesinnung der Gödöllöer Künstlerkolonie ihre Werke schuf, und von Irén Palheim (deren Sammlung den Namen einer ihrer Verwandten Lexáné trug), dem Nationalmuseum zum Ankauf angeboten. Mariska Undi hat in erster Linie hausgewerbliche Stücke, Marktspielzeuge, Produkte aus Grödental, aus dem Erzgebirge, aus Berchtesgaden gesammelt. Ihre Spielzcugsammlung kann man auf einem Aquarell sehen, auf dem sie ihr Zimmer darstellt. Die Puppensammlung von Irén Palheim (1880 - 1965) war in zwei Vitrinen untergebracht. Ihre Puppen waren kleinere und größere Souvenirpuppen in Volkstracht; Textil-, Kautschuk-, Masse- und Porzellanpuppen in Fantasiekleidern, in Modekleidern, die uns an frühere Zeiten erinnern, und Puppen und in einfacherer Bekleidung. Das Schicksal der größeren kunstgewerblichen Puppen ist nicht bekannt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es in hochadeligen und bürgerlichen Kreisen ein beliebter Zeitvertreib der Mädchen und Frauen, die Puppen nach Regionen, oder historischen Zeitaltern anzukleiden. In Ungarn entwickelte sich keine bedeutende Spielwarenindustrie. Die Puppen gelangten zum größten Teil aus Deutschland in die ungarischen Spielwarengeschäfte, auch die Spielpuppen unserer Sammlung unterlegen diese Behauptung. Mit Ziegenleder bezogene Damenpuppen mit Wachskopf, mit glasiertem Porzellankopf, Mädchenpuppen aus Masse mit Biskuitporzellankopf, mit Gliedern mit Kugelgelenk, aus den 1910-er Jahren Babypuppen, einige Kautschukpuppen, aus den 1930-er Jahren Käthe KrusePuppen und Lenci-Textilpuppen zeigen die Entwicklungslinie der Spielpuppenmode. Aus den 1920-er und 1930-er Jahren gelangten die Charakterfiguren einiger heimischer Kunstgewerbler in die Sammlung. Die jüngste Puppe der Sammlung ist eine Stoffpuppe aus den 1950-er Jahren. Die etwa 240 verschiedenen Puppen und die mehr als fünfhundert Puppenkleider und Bekleidungszubehör hatten bis auf einige die Funktion, den Kindern Freude am Spiel zu machen. 122