Folia historica 19

II. Közlemények - új szerzemények - Tompos Lilla: Az Eszterházy kincstár két 16. századi mentéje

Tompos, Lilla Zwei "Mente" aus der Esterházy-Schatzkammer (eine Art Obermantel mit Pelz) Zur Repräsentation der hochadeligen Höfe gehörte neben der großangelegten Hofhaltung auch die an Raritäten und wertvollen Gegenständen reiche Schatzkammer. Die Gründe der Schatzkammer von Forchtenau wurde vom Grafen Palatin Miklós Esterházy gelegt, beson­ders reich wurde sie aber erst zur Zeit seines Sohnes, des Herzogs Pál Esterházy, in dessen Testament vom Jahre 1685 die Schatzkammer zuerst erwähnt wurde. Die Zahl der zur Schatzkammer gehörenden Kleidungen erhöhte er durch Ankäufe, sowie aus Beuten, die meisten Stücke stammten aber von der Garderobe der Familienangehörigen. Einige Stücke der Sammlung verband die in der Familie verwahrte Tradition mit dem Namen großer his­torischer Persönlichkeiten, wahrscheinlich gelangten auch zwei, in ihrer Datierung beson­ders problematische Kunstgegenstände, die "Mente" des Königs Mátyás (Mathias Corvinus) und des Erzbischofs Miklós Oláh durch Schenkung in die Schatzkammer. Beide Stücke, mit den anderen Gegenständen der Sammlung zusammen, befinden sich jetzt im Besitz des Kunstgewerbemuseums. Der sog. "Mátyás-Mente " Der mit dem Namen des Königs Mathias I. (1458-1490) verbundene Mente ist das älteste Stück der Sammlung. Das Kleidungsstück erweitert sich von oben von den Schultern nach unten trapezförmig, der Schulterteil ist gerade geschnitten. Die rechte Vorderseite deckt schräg die linke Seite, genauso wie bei den meisten türkischen Trachten. Die Ärmel sind länger, als die Arme selbst, sog. Pfeifenärmel, bei denen während der Näharbeiten am Unterarm ein Schlitz offen gelassen wurde. Der Rücken verjüngt sich nach unten, ist länger geschnitten als die Vorderseite. Man kann auf verschiedenen Darstellungen, Miniaturen, auf den Blättern von Trachten darstellenden Serien sowohl unter den türkischen als auch unter den ungarischen Männer­bekeidungen solche, beim Rückenteil längere Mäntel finden, der dänische Reisende Mel­chior Lorch (c. 1526 - c. 1590), der u.a. den Hof des Suleimans II. in Stambul besuchte, verewigte in seinem Reisebuch seine Erlebnisse, beschrieb die meisten türkischen Männer in einer Art Mantel, der vome bis zu den Knien, hinten aber bis zu den Fersen reichte. Zu gelicher Zeit malte ein türkischer Miniaturenmaler Nakkas Osman ungarische Männer in hinten längerem Kleidungsstück. Das Gewebe des Mantels war einst lachsfarbig, wie es auch in den Publikationen vom Anfang des Jahrhunderts erwähnt wurde. Auf der Oberfläche bilden ineinandergefügte geometrische-schachbrettförmige und winzige trapezförmige Geflechte ein spitzovales Netz, wo in den spitzovalen Feldern eine stilisierte Blume mit Granatäpfeln und Akanthusblättern aus segmentierten Vasen auf blätterigem Grund hervorwächst. Auf den spitzovalen Feldern der darunter befindlichen Reihe ist ein Garnatapfel mit Akanthusblättern sowie mit einem Ring mit Diamant umgeben. Der Ring war das Emblem der Familie Medici, wurde dann zum gut anwendbaren Mus­ter der Seidengewebe, auf den von Domenico Ghirlandaio (1449-1494) gemalten Porträts kann man Bekleidungen mit ähnlichem Muster beobachten. Analoge Textilien kann man in zahlreichen Museen Europas finden, alle sind aber aus späterer Zeit, als das Todesjahr von Mathias 1490, datiert, die Meinung der Forscher über die Datierung des Mente' ist auch unterschiedlich. Während einige annehmen, daß das Kleidungsstück wirklich für Mathias I. konnte verfertigt werden, sind andere der Meinung, 224

Next

/
Oldalképek
Tartalom