Folia historica 15
Hermann Róbert: Kormánybiztosok Görgei táborában I. rész (Luzsénszky Pál és Ragályi Ferdinánd kormánybiztosi tevékenysége 1849. január 31—március 1.)
Regierungskommissare im Lager von Görgei (Über die Tätigkeit von Pál Luzsénszky und Ferdinánd Ragályi als Regierungskommissare in der Zeit zwischen dem 13. Januar und dem 1. März des Jahres 1849) Ende Dezember 1848 erlebte die ungarische Revolution kntische Tage. Infolge des Angriffes der к. u. k. Truppen war das Armeekorps des Generals Görgei gezwungen Transdanubien aufzugeben. Zugleich erlitt das in Transdanubien stationierende andere ungarische Korps eine schwere Niederlage bei Mór vom vordringenden Armeekorps von Jella6ió Banus von Kroatien, noch bevor es sich mit Görgei's Korps hätte vereinigen können. Wegen der Niederlagen blieb keine Hoffnung mehr dafür, die vordringende к. u. k. Armee vor der Hauptstadt aufzuhalten. Deshalb entschloss sich der Landestag auf Vorschlag von Lajos Kossuth dazu, seinen Sitz nach Debrecen [Debrezin] zu verlegen. Der als Regierung funktionierende „Landesverteidigungsausschuss" [Országos Honvédelmi Bizottmány] traf Verfügungen zur Evakuierung der Hauptstadt. Der Präsident des Ausschusses Lajos Kossuth erliess dem General Görgei einander widersprechende Befehle bezüglich der vor der Hauptstadt stattfindenden Schlacht. Diese Befehle wurden vom Kriegsrat - der sich am 2. Januar 1849 zusammensetzte — achtungsvoll beiseite gelegt, und der Entschluss gefasst, die Hauptstadt ohne Kampf aufzugeben. Das Korps von Görgei erhielt die Aufgabe, sich in die Richtung Vác [Waitzen] auf der Weg zu machen, um die Aufmerksamkeit des Feindes von der Linie der Teisz (Tisza) abzulenken, dann von dort aus in Richtung Nordwesten weiterziehend den Satz von Lipótvár, welche von den к. u. k. Truppen belagert wurde, zu versuchen. Der Oberlandeskommissar László Csány, der bis dahin beim Armeekorps war, blieb in der Hauptstadt und leitete die Forttransportierung verschiedener Kriegsvorräte. Auf diese Art hörte die Kontrolle der politischen Führung über das im oberen Donauland stationierende Armeekorps von Görgei praktisch auf. Kossuth hatte schon einen Groll gegen Görgei wegen der Aufgebung von Transdanubien, aber nach der Aufgabe der Hauptstadt ohne Widerstand 51