Folia historica 14

Cennerné Wilhelmb Gizella: Dr. Fülep Ferenc (1919-1986)

1951 wurde er mit der Leitung des Ungarischen Nationalmuseums betraut. Die bewegten Zeiten stellten vielerlei Forderungen dem traditions­reichen Institut gegenüber. Ferenc Fülep erneuerte den Forderungen gemäss den inneren Aufbau des Museums. Er gründete die mittelalterliche Abteilung, die sich zur Basis der ungarischen mittelalterlichen Archaeologie und Dorf­Ausgrabungen ausgebildet hat. Zugunsten der wissenschaftlichen Arbeit hat er die Handbibliotheken der verschiedenen Sammlungen zur selbständigen Bibliotheks-Abteilung voft archaeologischer Prägung vereint. Im Geiste des ersten sozialistischen Museumsgesetzes rief er die, museumsgeschichtlich wichtige schriftliche Dokumente und Zeichnungen umfassende dokumenta­rische Abteilung ins Leben. Die Pflicht der wissenschaftlichen Vulgarisierung vor Augen haltend leitet er dynamisch die Arbeiten der zu eröffnenden historischen Ausstellung. Das Ordnungschaffen auf dem Gebiet der öffent­lichen Sammlungen forderte von den Mitarbeitern des Museums grossen Kraftaufwand, den man nur mit individueller Opferbereitschaft und Dis­ziplin erfüllen konnte. Neben der Beständerevision, und der hohen Zahl der Inventarisierungen und Restaurierungsarbeiten im eigenen Museum wurde dasselbe hinsichtlich des archaeologisch- geschichtlichen Materials der Provinzmuseen erwartet. Das Nationalmuseum unter der Leitung von Ferenc Fülep sollte später an den ständigen Ausstellungen der Provinz­Sammlungen helfend mitwirken. Ferenc Fülep hat sein eigenes wissenschaftliches Fachgebeit auch nicht vernachlässigt. Er leitete Ausgrabungen in Nagytétény und Almásfüzitő. Im 1955 wird die Freilegung der altchristlichen Denkmäler von Sopianae - Fünf­kirchen (Pécs) begonnen. Mit der Bearbeitung der Ausgrabungen erlangte er die Würde eines Doktors der Geschichtswissenschaften im Jahre 1972. Zur Förderung der wissenschaftlichen Arbeit innerhalb des Museums setzte er 1954 die früheren, durch den Krieg abgebrochenen Mitteilungen „Folia Archaeologica" fort. In diesen Jahrbüchern bekamen bis 1972, Gründung der „Folia Historica", auch Historiker und Kunsthistoriker für ihre Publika­tionen die Möglichkeit. Zur Zeit der aufblühenden internationalen Beziehungen, in derzweiten Hälfte der 1950-er Jahre, machte Ferenc Fülep mehrere Studienreisen von längerer Dauer. Die dort beobachteten Ergebnisse museumpädagogischer Systeme wollte er zugunsten der einheimischen Praxis übernehmen. Das internationale wissenschaftliche Leben hatte ihn bei jenen Auslandsreisen kennengelernt. So wurde er im 1955 Präsident des Ungarischen ICOM­Komitees, später Mitglied des Exekutivkomitees vom ICOM und Präsident des Komitees für Archaeologische und Geschichtsmuseen. 216

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