Folia historica 13
Németh Annamária-Németh Gábor: Az érsekújvári mészáros céh emlékei a Magyar Nemzeti Múzeumban
Im Arikel wird zuerst eine grosse, puritanisch gefomte Zunftlade aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts behandelt (Abb. 1). Vier einfache, ein bisschen dick geformte Stücke aus Eichenholz bilden die Füsse der Lade. Zwei kasettenartige Felder, geprägt durch den Formenschatz des ungarischen volkstümlichen Barocks, schmücken die Stirnseite der Lade - mit schneckigem Rahmen. Der Beschlag des Schlüsselloches und die Griffe sind aus Schmiedeeisen, geschmückt mit Blätterornamentik des Barocks. Durch diesen einfachen Stil wurde der frühere architektonische Aufbau im 18. Jahrhundert abgelöst. Die achteckige Silberdruckplatte des Petschaftes der Zunft wurde an einen Eisenstock angelötet. Im Siegelfeld sind ein mit Ranken umgebener Ochsenkopf, ein Beil und ein Messer in provinzieller Ausführung zu sehen. Der entgegenschauende Ochsenkopf gehört zu den ältesten Metzgersymbolen. Auf dem in der Universitätsbibliothek verwahrten Exemplar der Privilegien aus dem Jahre 1652 ist der Papierabdruck des älteren Petschaftes der Zünfte von Érsekújvár, Komjáti und Verebély erhalten. Dieser Abdruck zeigt eine Identität mit dem oben beschriebenen neueren Stück, bloss die Anordnung der dargestellten Gegenstände ist anders. Das erhalten gebliebene Petschaft wurde also nach dem älteren Muster gestochen. Die grosse Zinnkanne ist von hoher Qualität (Abb. 2). Der Körper wurde in Zylinderform, von oben nach unten bogenförmig verbreitet ausgestaltet; bei der äusseren Seite des Mundes und etwas Höher als die Hälfte durch plastische Ringe gegliedert. Die Kanne wird von drei liegenden Löwenfiguren gehalten. Auf dem Deckel sieht man die Gestalt eines sich bäumenden Löwen, der eine plastische Barockkartusche in den Pratzen hält, in deren Mitte ein mit Kranz umgebener Ochsenkopf geschnitzt wurde. Der Kannenhenkel schliesst sich an den beiden Enden im blätterigen Rankenmotiv ab. Der Pressburger Kannengiesser-Meister Franz Ignaz Biernpäck (Biernpeckh, Birnbeckl) verfertigte diese Kanne. Das Zeugnis der Zunft von Sempte (Schintau) ergänzt die oben beschriebene Gegenstandsgruppe. Die Zunft von Sempte war der Hoheit der Budaer (Ofen) Haupt-Innung untergeordnet, erhielt das königliche Privileg im Jahre 1769. Der Innungsbrief wurde prachtvoll ausgestaltet, in der Anfangszeile wurde der Buchstabe W in Ranken- und Blütenmotiven fortgeführt, dann in Schnurmotiv beendet, mit Agnus Dei in der Mitte. Dieses Symbol Johannes des Täufers gehörte zu den Symbolden der Metzger. 70"