Folia historica 8

Nagy László: Bethlen Gábor életútja legendák és tények tükrében

Der Lebensweg Gábor Bethlens im Lichte von Legenden und Tatsachen Trotz der reichen Bethlen-Literatur und zahlreichen Quellenpubli­kationen kennen wir relativ wenige authentische Angaben seines Lebens, be­sonders der Periode vor seiner Erwählung zum Fürsten Siebenbürgens. Seine Herkunft ist auch legendär dunkel — auch sein Geburtsjahr kennen wir nicht genau —, es gibt aber auch von seiner Kindheit und den Jugendjahren wenige Konkreta. Zu dieser Dunkelheit trug auch bei, dass Bethlen, als er den fürst­lichen — dann für kurze Zeit den ungarischen königlichen Thron erwarb, eine des hohen Ranges würdige Herkunft und Jugend für sich „schaffen" versuch­te und in diesem Sinne beeinflusste er auch mehrere zeitgenössische Histori­ker. Dementsprechend geben seine Briefe — und die Werke der durch ihn be­einflussten Historiker - irreführende Angaben bezüglich seiner Rolle im Frei­heitskrieg unter der Führung von Bocskai; die Darstellung des Verhältnisses zwischen Bethlen und dem Fürsten Gábor Báthory, sowie der Umstände seines Thronantritts ist wieder nicht wirklichkeitsgetreu. Eine idealisierende Darstellungsweise findet man auch über den Widerhall seiner Politik in der damaligen Gesellschaft, oder über manche Umstände seines ungarischen Kö­nigtums. Die Geschichtsschreibung der Nachwelt hielt diese, mit der Absicht der Manipulation verfertigte Schriften, aus mehreren Gründen geführt für er­strangige Quellen, wodurch ein ganz verzerrtes Bethlen-Bild bekannt, ver­breitet und angenommen wurde, auch ein der öffentlichen Meinung. Gyula Szekfű versuchte ein geschichtstreues Bethlen-Porträt zu schaffen, was aber auf einen starken Widerstand traf. Der Verfasser wurde heftig angegriffen, weil er auch die Mangel Bethlens Politik und die Schattenseiten seiner Persön­lichkeit zeigen wollte. In den ersten zehn Jahren nach der Befreiung Ungarns schuf die ungarische Geschichtsschreibung wiederum ein verzerrtes Bethlen­30

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