Folia historica 8

Németh Annamária: Emlékezés Mihalik Sándorra

müdlich Forschungen auf Teilgebieten der Geschichte der ungarischen In­dustrie und Kunst und veröffentlichte die Ergebnisse seiner Arbeit. Mehr als anderhalb hundert Studien, Beiträge, Bücher sind von ihm erschienen, man­che von grundlegender Wichtigkeit. Obwohl er vor allen dazu geeignet ge­wesen wäre, eine umfassende Bearbeitung der Geschichte der ungarischen Goldschmiedekunst zu schreiben, hatte er dies nicht unternommen, weil er mit der Bescheidenheit des wahren Gelehrten wusste, dass zu einer Zusam­menstellung eines authentischen Bildes noch viele Züge fehlten. Sein letztes grosses Werk, wofür er den Titel „Doktor der Kunstwissenschaften" erhielt, war eine Monographie über den Hermannstädter (Nagyszeben, Sibiu) Gold­schmied Sebastian Hann. Er hielt auf der Universität und der Hochschule für Angewandte Kunst Vorlesungen, doch hat er keine Schule gemacht. Sein Wissen wurde so­zusagen unbemerkt in die Kultur der folgenden Generationen eingebaut. Wer ihm zuhörte, wer in seiner Umgebung lebte, lernte die Objekte lieben, durch sie die Stimme der Vergangenheit verstehen und mit einer tiefen Ehr­furcht das Geheimnis jener Menschen ermitteln, die diese Gegenstände ge­schaffen hatten. Sándor Mihalik war keine „Kämpfernatur", er hatte aber eine de­mütige Liebe zur Sache der Museen, und dieser Sache diente er ehrlich und treu, wohin immer ihn das Schicksal verschlug. Es sind nunmehr elf Jahre seit seinem Tode vergangen. Im Museum fehlt er allen, besonders aber jenen, die ihn persönlich kannten und die von ihm noch soviel lernen könnten. Seine abgeklärte Weisheit, sein prickelnder Humor, sein ganzes liebenswürdiges Wesen sind für die Wissenschaft und für das Museum unersetzlich geblieben. 208

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