Folia historica 5

F. Dózsa Katalin: Osztrák-magyar kapcsolatok és kölcsönhatások a divat területén 1850-1916 között

Andere Formen der Zusammenarbeit können wir bei den Damen­schneidern beobachten. Zu jener Zeit war es üblich, dáss die besten Pariser oder Wiener Modehäuser ihre Modelle anderen ausländischen Schneiderfirmen zum Weiterverkauf anboten und verkauften. Die Budapester Modesalons kauften gem die önterreichischen Modelle, zB. gibt es auch in der Textil­sammlung des Nationalmuseums ein schönes Nachmittagskleid, das aus der berühmten Wiener Haute-Couture-Firma „Drecoll" stammt, obwohl im Gürtel die Marke eines kleinen Budapester Modesalons zu sehen ist. Die österreichen Modefirmen hatten aber viele ungarische Kunden, ohne Vermittlung eines Lokalssalons. Beim Mittelstand waren die Firmen Zwieback, Gerngross und Herzmansky sehr beliebt, und man Hess auch bei den kleineren Wiener Scheidern Kleider nach Mass machen. Die Aristokratie bestellte ihre Toiletten bei den besten Wiener Modehäusern. Die ungarischen Damen bezogen ihre Toiletten nicht nur in Wien, sondern sie trugen diese auch dort. In den Zeitschriften „Wiener Mode" oder „Wiener Salonblatt" war über die neuesten Toiletten der schönen unga­rischen Damen oft zu lesen, da sie ja ständige Teilnehmerinnen des gesell­schaftlichen Lebens der Monarchie waren. Die eleganten ungarischen Damen beeinflussten also sowohl die Wiener, als auch die Budapester Mode. Sie waren aber nicht nur die alleinigen Vertreter der Wiener Mode in Ungarn. Die berühmte Wiener Modezeitung, die in mehreren Sprachen erscheinende „Wiener Mode" war sehr beliebt in Ungarn, trotz ihrer auch populären ungarischen Version „Divatsalon". Die Modezeichnungen dieser Version wurden nach den österreichischen Mustern gedruckt, und nur der literarische Text von ungarischen Verfassern redigiert. Wien, das nicht mehr — wie in der ersten Hälfte des XIX. Jahrhun­derts — die Mode diktierte, verbreitete und gestaltete sie jedoch nach seinem verfeinerteren Geschmack um, es vermittelte nicht nur die Pariser oder Londoner Mode, sondern gab auch die ungarische Tracht und Motive in die Weltmode weiter. Die ungarische Tracht, die besonders in den 40-er und 60-er Jahren das politische Ziel hatte die Vaterlandliebe zu demonstrieren, verbreitete sich gleichzeitig auch in Wien, und wurde durch die Kaiserstadt sogar in der ganzen Welt modisch. Das ungarische Posament blieb sogar bis zu Jahrhundertwende eine der beliebtesten Verzierungen der Frauenjacken, englischen Kostümen, sowie in Paris und London, als auch in Berlin und Wien. 197

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