Folia historica 2

F. Dózsa Katalin: A szabóipar Magyarországon a dualizmus korában

Die Lage des Schneidergewerbes in Ungarn im Zeitalter des Dualismus Nach dem Ausgleich erfolgt in Ungarn eine bedeutende wirtschaftliche Umgestaltung. Man übergeht vom Handgewerbe zur Fabrikindustrie. Das Schneidergewerbe wird in dem sich rasch kapitalisierenden Ungarn von der Grossindustrie erstickt. Das mit veralteter Technik arbeitende konservative Kleingewerbe kann mit dem freien Wettbewerb seiner Zeit nicht Schritt halten. Die Statis­tik weist jedoch diese Änderung nicht aus. Nach den statistischen Angaben der Entwicklung der Fabrikindustrie und des Kleingewer­bes scheint es, als ob das Schneidergewerbe seine Kleinbetriebsfor­men behalten hätte. Doch das Kleingewerbe geht stark zurück, während die Grossindustrie ihre Blütezeit erlebt, indem sie in gros­sen Mengen Massenkonfektion von niedriger Qualität erzeugt. Gründung von Gewerbekorporationen In Ungarn gruppierten sich bis 1872 grösstenteils auch die Schneider, wie im allgemeinen die Treibenden der mehreren Ge­werbezweige, in den Zünften, die zur Zeit als die Erbe der alten Produktionsorganisation betrachtet werden können und ein Hinder­nis für die moderne Industrialisation bildeten. Nach der Liquidie­rung der Zünfte wurde die einzige Interessenvertretung der Schnei­der der Gewerbeverein, dessen Rolle aber gering war, da er über keine gesetzlichen Rechte verfügte. Im Jahre 1886. wurde der Verein der Budapester Damen- und Herrenschneider mit 128 Mitgliedern gegründet, dieser sorgte schon u. a. für Arbeitsvermittlung, Begräb­nishilfe, Pensionskasse, Fachausbildung. Doch die letztere war vom niedrigen Niveau und nicht ausreichend. Ungelöst blieb auch das Problem eines Fachblattes. Wirtschaftliche Lage des Schneidergewerbes Für das Kleingewerbe bedeutete auch die ausländische Ein­fuhr eine heftige Gefahr. In erster Linie der Import aus den Wiener und Prossnitzer Fabriken, der sich gegen die 80-er Jahre sehr ver­stärkt, während unsere Ausfuhrin die Balkanländer sinkt. Eine wei­tere Gefahr bedeutete noch der gut organisierte Wiener Stoffimport mit langfristigen Krediten, was die Kelinggewerbler zu übermässi­12 FOLIA HISTORICA 2. 177

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