S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 53. (Budapest, 1992)
schwarzblau. Den Hauptunterschied kann man aber in der Form der Aedeagus finden (Abb. 9-10). Der Aedeagusspitz von C. hunyadensis ist viel breiter als im Falle der neuen Unterart. Die Zeichnung der Aedeagus der zweier Unterarten ist von Prof. Dr. R. Ishikawa realisiert, er hat meine Exemplare untersucht, und mich bestärkt, dass es sich wirklich um eine gute, eigene Unterart handelt. Dabei muss betont werden, dass diese neubeschriebene Unterart taxonomisch sehr nahe zu hunyadensis steht. Zum Schluss fühle ich mich verpflichtet zu erwähnen, dass Herr Adalbert Takács (68) Wirtschaftsfachmann in Pension, wohnhaft in Zalau (Zilah), Entdecker - und nicht Sammler wie er sich selbst bescheidenerweise nennt - dieser interessanten Unterart ist. Er ist ein leidenschaftlicher Entomologe, beschäftigt sich mit der Faunistik der Käfer und Schmetterlinge, hauptsächlich mit der Verbreitung der Carabiden. Seine artenreiche Sammlung befindet sich im Kreismuseum Salajin Zalau (Zilah). Eine zweite Neuigkeit im Rahmen der Carabus hampei-Frage ergab sich während meiner Sammelausflüge und Forschungen in der Umgebung von Zlatna (Zalatna) im Valea Mare-Tal (Grosses Tal) etwa 10 Km südwestlich von Zlatna in der Nähe des Bergbauzentrums Almas (Abb. 1). Das Gebiet liegt in einer dichtbewaldeten Zone im Trascau Gebirge (WesttranssyIvanische Karpaten) in einer Meereshöhe von 400600 m, auf rötlichem Lehmboden. Das landschaftlich malerische, wegen seiner reichen Entomofauna berühmte Gebiet ist heute leider durch Luftverschmutzung stark geschädigt. Die Rauchsäulen der stark industrialisierten Stadt Zlatna enthalten viel Stickstoff und Schwefel. Die Auswirkungen dieser Giftstoffe sind im Valea Mare-Tal glücklicherweise weniger fühlbar. Im Mai-Juni sind die Carabus-Arten recht häufig und mannigfaltig, sie scheinen gegen Giftstoffe ziemlich wiederstandsfähig zu sein. Die Fundorte sind öfters wegen ungünstigen Verkehrsverhältnissen schwer zugänglich, trotzdem unternahm ich zwischen 1988-1991 acht Sammelreisen in diesem Gebiet. Auf 6-7 Km Strecken verwendete ich Bodenfallen an Buchenwaldrändern, auf Lichtungen, Heuwiesen und Rasenflächen, auch im Gebüsch. Ich erbeutete fünf Exemplare Carabus hampei, zwei Männchen und drei Weibchen, welche meines Erachtens einen neuen Namen verdienen. Carabus (Morphocarabus) hampei praedacicus Lie ssp. n. (Abb. 7-8) Es handelt sich um mittelgrosse Exemplare von 26-28 mm Länge und 10-11 mm breite mit glänzenden schwarzen Flügeldecken. Die 18-20 feine Längsrippen sind gut sichtbar, die Punktgrübchen auf den primären etwas erweiterten Intervallen sind spärlich und unbedeutend. Die Ähnlichkeit der morphologischen Merkmale mit denen von C. hampei dacicus Csiki, 1906 aus dem Somes-Tal (Samosch-Szamos) ist zweifellos, doch sind meine Exemplare kleiner, schlanker, die Flügeldecken sind schwarz, glänzend, etwas flachgedrückt, die Intervallaen breiter. Im Vergleich mit der Nominatform C. hampei hampei aus der Siebenbürgischen Hochebene (Mezőség) und aus den Nachbargebiete im Banat sind klare Unterschiede bemerkbar: mindere Grösse, schlanke Form, flache Rügeldecken, wenige kaum sichtbare Punktgrübchen, ausschliesslich schwarze Farbe, welche bei der Nominatform selten vorkommt. Exemplare von C. hampei incompsus Kraatz., 1880, aus der Umgebung von Brasov (Kronstadt, Brassó) sind grösser, breiter, mit gewölbten Flügeldecken, ebenfalls schwarz, aber mit bläulichen Rändern. Meine Exemplare können noch mit C. hampei eximius Csiki, 1906 verglichen werden, welche dieselbe Grösse haben, doch sind die