S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 48. (Budapest, 1987)
Pterostichus (Haptoderus) colchicus - Gruppe Die hierher gestellten Arten sind im Habitus Oreoplatysma pulchellus Faidermann sehr ähnlich; in den Originalbeschreibungen werden die Arten stomoides und platyderus mit pulchellus Faidermann verglichen. Infolge des ausgebildeten äusseren Hatsschilbasalgriibchens werden diese Arten in den Katalogen von CSÏKI in Junk-Schenkling (1930, Pars 112: 650) und WINKLER (1924: 164) unter Hapto derus angeführt. Diese Arten bilden eine homogene Formenreihe, deren Hauptverbreitungsgebiet in den Gebirgssystemen des Kaukasus liegt. Die Arten stomoides und colchicus sind mir derzeit in natura nicht bekannt. Die folgende Bestimmungstabelle ist nach den Originalbeschreibungen entworfen. 1 Kleinere Art, Halsschild relativ schmäler, Körperform gestreckter, Halsschild schmäler, nach vorne weniger abgerundet, Basis nur schwach punktiert. In der Originalbeschreibung (L'Abeille V. 1868: 251) heisst es: "Sie entspricht in der Grösse mittleren Exemplaren von der pulchella Faidermann, der sie sehr nahesteht; sie unterscheidet sich von ihr aber durch die weniger vorstehenden Augen (beim o*), das schmälere Pronotum, das auch an den vorderen Seiten weniger abgerundet ist, an den Seitenrandern viel schmaler erhaben und zur Basis hin weniger punktiert; ferner durch die viel schmaler Elytren, die viel paralleler sind und viel schmaler eingefasst, an der Schulter vielmehr gewinkelt, und durch die weniger punktierten Seiten des Sternums; der Anus unterscheidet sich kaum wesentlich. Die Färbung ist dieselbe..." Länge: 8mm. Zentraler und östlicher Kaukasus (Touehetien) stomoides Chaudoir, 1868 Grössere Arten (10-12,2 mm), Halsschildseiten vor den Hinterecken stärker ausgeschweift. 2 2 Grössere Art, Stirnfurchen weniger tief und glatt, Halsschild vorne viel breiter, erscheint im basalen Teil daher viel schmäler, Vorderrand tiefen ausgeschnitten, die Seiten zu den vorderen Winkeln hin starker gerundet verengt, Hinterecken rechtwinkelig, Basis etwas stärker ausgeschnitten, innerer Basaleindruck tiefer, Flügeldeckenstreifen viel deutlicher und stärker punktiert, Zwischenräume stärker gewölbt, FUhlerglieder wenig länger. Länge: 12,2 mm. Kaukasus, Adscharlen. colchicus Chaudoir, 1850 Etwas kleinere Art, Stirnfurchen etwas stärker eingeschnitten, strichförmig, nach hinten leicht konvergierend, Halsschild relativ schmäler, Vorderrand deutlich bogenförmig ausgeschnitten, Vorderecken deutlich vorragend, Hinterecken rechtwinkelig, leicht nach aussen hervorragend, Basis nur massig stark ausgeschnitten, innerer Basaleindruck ziemlich flach, strichförmig, Basis massig stark punktiert, Flügeldeckenstreifen massig stark eingeschnitten und fein punktiert, Zwishenräume schwach gewölbt, Scheibe der Flügeldecken bis zum 5 Zwischenraum flach niedergedrückt, Fühler kürzer, den Halsschildhinterrand nur wenig überragend. Länge: 10 mm. Kaukasus, Imeretien, Glola (Grusinische SSR) platyderus Chaudoir, 1850 Diese Art wurde von CHAUDOIR als latioolUs beschrieben (Enum. Carab. Cauo. 1846: 146), da dieser Name jedoch praeokupiert war, vom Autor in platyderus umbenannt (1850: 136). Sie wurde zusammen mit pulchellus Faidermann aufgefunden, dürfte jedoch nicht so weit verbreitet wie dieser sein: die genauen Verbreitungsgrenzen dieser Art sind noch nicht bekannt. Pterostichus (Haptoderus) acrogonus - Gruppe Hierher eine Reihe von Formen, deren Hauptverbreitungsgebiet in den Gebirgszügen AnatoUens liegt. Infolge ihrer geringen Migrationsfähigkeit (ungeflügelt) weisen die Arten eine starke Tendenz zu morphologischer Variabilität bei den oft isoliert lebenden Populationen auf und neigen stark zur Rassenbildung. Das Verbreitungsgebiet dieser Formen ist oft nur auf relativ kleine Areale der anatolischen Gebirgssysteme beschränkt (vgl. auch SCHWEIGER 1967: 1). Infolge Ihrer habituellen Ähnlichkeit mit ostasiatischen Vertretern des Subgenus Morphohaptoderus Tsohitscherin 1898 wurden von einigen Autoren die mit acrogonus näher verwandten Arten zu diesem Subgenus gestellt (SCHATZMAYR 1942, SCHWEIGER 1967). Allgemeine Merkmale: Hautflügel fehlend, Gestalt langgestreokt, ovoid, Kopf mit massig stark hervorgewölbten Augen, Stirnfurchen tief eingeschnitten, im Bereich derselben meist fein punktiert, Stirnmitte meist ebenso fein punktiert, Schläfen so lang oder meist etwas länger als der Augenlängsdurchmesser, meist nur schwach gewölbt; Halsschild quer, meist um 1/3 breiter als lang, an der Basis mit zwei, selten nur mit einem (inneren) Basaleindruck, Basis glatt oder nur sehr fein punktiert; Flügeldecken meist regelmässig gewölbt, die Seiten nur schwach gerundet, nach hinten nur