S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 45/1. (Budapest, 1984)

wir Anzeichen für Diskontinuität in Form sehr kielner Isolierter Populationen, die auf Geblrgsre­gionen beschrankt sind, gefunden. Diese Inselpopulationen sind von der kongenerischen Form H. o. orientális die die ganze Pannonlsche Niederung und innenkarpatlsche Täler und Talkesseln bewohnt, umgeben. In den Westkarpaten fanden wir kein Zeichen der grossräumigen Arealiiberdeckung die von SKURATOWICZ (1972) im Polen festgestellt wurde - aufgrund deren er die Erhebung, der ur­sprünglich als Unterarten aufgestellten Taxa, zu Arten vorgeschlagen hat, beobachtet. Für solche nicht ökologisch bedingte territoriale Separation zweier Floharten - wie dies am Beispiel des Kar­patenbeckens und der Hystrichopsylla Arten festgestellt wurde - können wir den bisherigen Kennt­nissen nach keine befriedigende Antwort geben. In anderen Ländern Europas kennen wir bei den beiden Arten so Hochgebirgs- wie TIeflandpopulatlonen, die fast denselben Wirtskreis und ähnlichen Verlauf der Saisondynamik haben. Diese Verteilung der zwei Arten nach Landschaftsformationen d.h. Gebirge (bzw. adekváté Biotope als Gebirgswälder) und Niederungen (Wälder der Eichen-Stufe und alluviale Wälder) hat unserer Meinung nach nur historische Ursachen, die zum grossten Teil auf Früh-Holozäne Faunaveranderungen zurückgeführt werden können. Die westliche Art H. talpae erreichte die Westkarpaten als Angehörige der arboreal-ore al Fauna wahrscheinlich nicht früher als in der Atlantik-Periode und breitete sich vermutlich aus einem der glazialen Refugien mit den Waldbioc önösen der Buchen- oder Tannen-Buchen Stufe aus. H. orientális als östliches Element lebt dagegen kontinuierlich seit der letzten wärmeren Periode des letzten Glazial Im Pannonischen Gebiet oder sie eroberte das Karpatenbecken und den östliche Teil des Karpatenbogens spätestens in Präboreal als Angehörige der Boreal-Fauna. So finden wir H. orientális in Bergwäldern der Ostkarpaten zusammen mit anderen borealen oder boreo-montanen Arten, wie Peromyscopsylla sll- vatica (Meiner), Ctenophthalmus unclnatus (Wagner), Amphlpsylla sibirica (Wagner) u. a. Das ent­gegenkommende Vordringen der ökologisch ähnlichen, taxonomisch verwandten aber der Herkunft nach von früheren Perioden zerteilten Arten der zwei Faunakomplexe im Raum des Karpatenbogens wurde beiderseitig durch Ihre Kompetltion eingestellt. So entstand im groben das heute beobachtba­re Verbreitungsbild worauf wir mit dem Beispiel der zwei Hystrichopsylla Arten hinweisen wollen. Natürlicherweise verändert sich der Verlauf der Grenze zwischen Teilarealen der zwei Arten durch einerseits sekuläre Vorgänge im Rahmen der Sukzession der Biozönosen (Ökosystemen, Bl­omen), andererseits durch die anthropogen bedingte Änderung der Landschaft. Die Entwaldung der Landschaft in Tiefebenen und Im Hügelland führte ohne Zweifel die Ausbreitung der Feldmaus und sekundär auch die der Brandmaus mit sich, die für präferierte Wirtstiere der Art H. orientális im Karpatenbecken gelten. Durch Entwaldung weiterhin kann man ein Zurückgehen der Waldfauna (also auch der Gelbhalsmaus als Hauptwirt) annehmen und mit einer Arealschrumpfung der Art H. talpae und einer Ausbreitung von H. orientális rechnen. Die obenerwähnten Tatsachen und Vorstellungen geben dagegen keine Erklärung für territoriale Separation beider Arten, die trotz ihrer Allopatrie zweifellos gute Arten sind. Mit Ausnahme von einigen Belegen aus Norddeutschland (5 Ex. aus zwei Lokalitäten; PEUS, SMIT I.e.) wurden In Mitteleuropa (Polen, SKURATOWICZ I.e.) und auch Im Karpatengebiet keine intermediäre Exempla­re gefunden. (Die sog. Hybriden aus der Schweiz - PEUS, SMIT 1957, SMIT 1966, sehen BEAU­CORNU et al. 1982, für H. talpae alpina BEAUCORNU et LAUNAY und für Mischlinge zwischen H. t. talpae und H. t. alpina an.) Es gibt ohne Zweifel eine strenge genetische Isolation zwischen diesen Taxa und die territoriale Separation ist wahrscheinlich durch kompetitives Ausschliessen ent­standen. Auf ähnliche Erscheinungen am Beispiel anderer kongene rise her Artpaare in den Westkar­paten haben wir schon hingedeutet (DUDICH, 1983, 1984 b). LITERATUR BEAUCORNU, J.C. & ROSIN, G. (1977): Hystrichopsylla talpae (Curtis, 1826) (Siphonaptera, Hys­trichopsyllidae), relique Pliocene au Maroc. - Annls Parasit. hum.comp. , 52: 101-103. BEAUCORNU, J.C. & LAUNAY, H. (1979): Le genre Hystrichopsylla Taschenberg (1880) dans l'Ouest du Bassin Méditerranéen (Siphonaptera, Hystrichopsyllidae). - Annls Soc.ent. Fr. (N. S.), 15: 489-504. BEAUCORNU, J.C, LAUNAY, H. & VALLE, M. (1982): Le genre Hystrichopsylla Taschenberg, 1880 dans l'Ouest du Bassin Méditerranéen (Siphonaptera, Hystrichopsyllidae) III. Nouveaux éléments pour la région alpine et les Appenlns. - Rev. suisse Zool., 89: 673-689. DUDICH, A. (1982): Fleas (Siphonaptera) of the small mammals of Záhorská nizina lowland and Ma­lé Karpaty Mts (Western Carpathians). - Acta rer. nat. Mus . natn. slov. Bratislava, 28: 91-109.

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