S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 43/2. (Budapest, 1982)

Die Loyauté-Inseln sind von Neukaledonien in vielen Beziehungen verschieden. Sie sind weit jünger als Neukaledonien und eigentlich richtige ozeanische Inseln, mit von der Hauptinsel abwei­chender, armer, bzw. disharmonischer Fauna. Die Tatsache, dass die hierzu gehörenden Inseln eine den neukaledonischen Inseln ähnliche, aber ärmere Fauna besitzen, hängt nur allein von der Nähe zu Neukaledonien ab. Sie bekommen ihre Fauna eindeutig von Neukaledonien und die Tatsache, dass hier gemeinsame, endemische Gattungen mit Neukaledonien vorhanden sind, während auf den ebenfalls naheliegenden Neuen Hebriden diese Gattungen nicht zu finden sind, beweist, dass sie viel älter sind als die Neuen Hebriden und viel jünger als Neukaledonien. Die nördlichst liegende Ouvéa ist eigentlich ein Atoll, 132 km 2 gross, mit 40 m dicken Ko­rallenablagerungen bedeckt. Diese Fauna ist am wenigsten erforscht und aufgrund der bis jetzt von dieser Insel bekannten 3 Tenebrioniden können keine Folgerungen gezogen werden. Liföu, die grösste der Reihe, 1150 km 2 gross, ist in drei Schichten mit Korallenkruste be­deckt. Es gibt hier eine verhältnismässig reiche Fauna, welche in grossem Prozentsatz (72%) mit der neukaledonischen Hauptinsel gleich ist. Wenn man aber bedenkt, dass die zu Neukaledonien ge­hörende Insel Ile des Pins nicht einmal ein Viertel so gross 1st wie Lifou und hier 50 autochthone Tenebrioniden zu finden sind, davon 66% mit der Hauptinsel gleich, und es hier auch 12 endemi­sche Arten gibt, erkennt man an diesen Daten gleich die grossen Unterschiede zwischen dem kon­tinentalen Neukaledonien und dem ozeanischen Loyauté. Maré ist kielner als Lifou, nur 650 km gross, besteht aus Basalt, sie ist aber stellenweise mit 150 m dicker, in 5 Schichten abgelagerter Korallenkruste bedeckt. Ihre Fauna ist noch wenig erforscht, von den bis jetzt bekannten 14 Arten stimmen 9 mit der neukaledonischen Hauptinsel überein. Zusammenfassend muss man von der Fauna der Loyauté feststellen, dass man es hier, trotz der minimalen Erforschung gewiss mit einer im Vergleich zu den neukaledonischen Inseln bedeu­tend ärmeren Fauna zu tun hat. Das ist auf das geringere geologische Alter sowie auf die Ur­sachen zurückzufuhren, dass sie in stärkerem Masse des Absinkens und erneuten Emporgehens des ozeanischen Sockels ausgesetzt war als das auf kontinentalem Sockel liegende Neukaledonien. Neukaledonien war in natürlichem Zustande mit Wald bedeckt. Die Hauptinsel erhebt sich ziemlich hoch; in der ganzen Länge zieht sich ein Gebirgszug, der durch zahlreiche Quer- und Längsfalten und tiefe Täler in Gebirgsblöcke zerteilt ist. Die höchsten Berge im Nordwesten sind Mont Pánié (1639 m), Mont Colnett (1514 m) und Mont Ignambi (1310 m); im Zentralmassiv Mont Tandji (1020 m), Mont Tilou (1058 m) und schliesslich im Südosten Mont Humbolt (1634 m), Mont St. Vincent (1445 m), Mont Dzunde (1200 m) und Montagnes des Sources (1025 m). Während der letzten Jahre wurden viele Teile des Gebietes entwaldet, so dass heute die Wälder nur 10% der Hauptinsel ausmachen. Die grössten Schäden haben die Anlage von Minen, von Tagebau (vor allem Nickelwerke) angerichtet; ausserdem wurden grosse Gebiete in landwirtschaftliche Nutzung einge­zogen. Es gibt aber an den steilen Hängen und in den tiefen, schwer erreichbaren Tälern sowie in Naturschutzgebieten noch verhältnismässig unberührte Urwälder, wo sich die ursprüngliche Flora und Fauna bis heute erhalten haben. Dagegen existieren einige Arten, welche im vorigen Jahrhundert, meist in Küstennähe gesammelt und auch beschrieben sind, überhaupt nicht mehr. Von der ursprünglichen Flora sind vor allem die Verbreitung der Baumgattungen Araucaria , Podocarpus und Nothophagus zu nennen, welche auf die uralten biogeographischen Verhältnisse hin­weisen. FAUNISTISCHE AUSWERTUNG In der neukaledonischen (mit den Inseln Art und Ile des Pins) und Loyauté-Inselfauna sind ins­gesamt 29 Tenebrioniden-Arten nachgewiesen, welche nicht endemisch sind (13%). Von diesen ent­puppten sich 10 Arten, welche nicht autochthon sind (von den 29 Arten 34, 5%). Diese letzteren teilen sich in zwei Verbreitungstypen auf: I) Kosmopolite Arten, welche durch Handel und Verkehr in den vergangenen zwei Jahrhun­derten verschleppt worden sind und als Vorratsschädlinge überall vorkommen: Gnathocerus cornu­tus (Fabricius, 1798), G. maxlllosus (Fabricius, 1801), Tribolium confusum Jacquelin du Val, 1868, T. castaneum (Herlist, 1798), Palorus subdepressus (Wollaston, 1864), Alphitobius diaperinus (Panzer, 1797), A. laevigatus (Fabricius, 1781) und Tenebrio molitor Linnaeus, 1758 (27,6%).

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