S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 34/2. (Budapest, 1981)

/ genannt hatte, was er gewiss vergessen hatte, als er zwei Jahre später Olpium Kochi aufs neue beschrieb." 1929 BEIER (Annin.naturhist.Mus.Wien 43: 359) folgt der Auffassung von ELLINGSEN und gibt Olpium savignyi Simon der Priorität. 1932 BEIER (Tierreich 57: 181, 183) führt Olpium savignyi Sim, und O. kochi Sim, als getrennte Arten an, die sich wie folgt unterscheiden: O. kochi: Pedipalpenfemur 3,3x langer als breit (L. 0,82 mm), Tibia 2, 8x (L. 0,79 mm), Schere 3,2x, fester Finger mit 48, beweglicher Finger mit 35 Zähnen; Palpenglieder dunkel­braun, an den Enden auffallend heller, Hand dunkel, Finger hell rötlich; Palpen glatt. O. savignyi: Femur 3, 7x länger als breit (L. 0,73 mm), Tibia 3, lx (L. 0,67 mm), Schere 3, 7x, fester Finger mit 41, beweglicher Finger mit 29 Zähnen; Palpenglieder hell, nur Hand dunkel; Palpen glatt. In der Folgezeit wurde O. savignyi aus der Cyrenaica (Oasi di Gialo; BEIER 1932b) erwähnt oder In Zusammenhang mit O. tenue Chamb. (BEIER 1946, 1962) oder O. turcicum Beler (BEIER 1949) diskutiert; O. koch i wurde irrtümlicherweise von der Küste Kenyas gemeldet (BEIER 1967; MAH­NERT 1982). b) Taxonomische Probleme Die Erkennbarkeit von kochi und savignyi litt unter den ungenügenden Originalbeschreibungen: savignyi nur auf der (problematischen, s. unten) Abbildung von SAVIGNY basierend, kochi bedingt erkennbar durch den Besitz einer kontrastreichen Pedipalpenfärbung. ELLINGSEN (1910) beschreibt ausführlich unter O. savignyi Sim. Exemplare, die in praktisch allen Merkmalen, wie sich jetzt zeigte, mit den Typen von O. kochi Simon übereinstimmen. Die von BEIER (1932) (anhand welchen Materials ?) gegebenen Definitionen von kochi und savignyi werfen Probleme auf: keine der beiden Beschreibungen entspricht den Typen von O. kochi ; hingegen stimmt O . savignyi Simon sensu BEIER, 1932a sehr gut mit dem Männchen, O. kochi Simon sensu BEIER, 1932a mit dem Weib­chen von Olpium turcicum Beier, 1949 Uberein, einer aus der Türkei und von Rhodos gemeldeten Art; von mir zu O. turcicurri gestellte Exemplare stammen von Kreta (1 8, Mallia, IV. 1979, leg. J. Murphy) und Ägypten (16 2 o, Kairo, 1909; Mus.Budapest) . Geringfügige aus den Beschreibun­gen entnehmbare Unterschiede In Grösse oder Färbung lassen sich ohne weiteres durch Variabili­tät oder Alter der Exemplare erklären. Die Identität der von TULLGREN (1909) unter Olpium palllpes (H.Lucas) gemeldeten Exemp­lare (von BEIER 1932 zu O. kochi gestellt) Ist zweifelhaft. Die Beschreibung des Männchens trifft auf O. kochi zu, die Palpenmasse des o lassen fast sicher auf eine andere Art schliessen. Darüberhinaus weisen die Abbildungen der Galea und der Laufbeine I und IV eher auf eine Minnlza­denn auf eine Olpium­Art hin . c) Nomenklatorlsche Probleme Ohne Berücksichtigung der SAVIGNY' sehen Abbildung sind die nomenklatorischen Probleme gering: kochi müsste als jüngeres objektives Synonym von savignyi betrachtet werden (wie von ELLINGSEN, 1910 begründet). Die Abbildung jedoch lässt deutlich erkennen, dass es sich nicht um eine Olpium­Art handelt, sondern um eine Mlnniza (Carapax-Form; Palpenhand mit einem deutlichen latero-basalen Eck; Palpentrochanter mit deutlichem Höcker; Langenverhältnis der Tar­sen der Laufbeine: Basitarsus des Laufbeins IV kürzer als Telotarsus); selbst das umgekehrte Längenverhältnis der Tarsen der vorderen Laufbeine widerspricht nicht dieser Annahme (HEUR­TAULT 1980). Dass die Zeichnung als relativ genau angesehen werden kann, bezeugen die auf der gleichen Tafel abgebildeten Arten Chelifer sesamoldes (= cancroides L.) und Ch. beauvolsii (= Garypus beauvolsi) . Innerhalb der Gattung Minniza ist die SAVIGNY'sehe Art nun nicht zuorden­bar, aus geographischen Gründen stehen mindestens 4 Arten zur Auswahl, die sich untereinander durch (auB der Abbildung nicht entnehmbare) morphometrische Merkmale unterscheiden. Der Name savignyi Simon müsste daher auch in der Gattung Mlnniza als nomen dublum geführt werden. Es gäbe auch in diesem Fall kein nomenklatorisches Problem, hätte sich nicht SIMON in seiner Beschreibung von kochi (nach den "Typen" eindeutig in die Gattung Olpium gehörend) nicht auf die Abbildung von SAVIGNY und die bestehende Homonymie bezogen. Zur Fixierung dieser un ter ägyptischen Olpium­Art bleibt nur eine Lösung, die keine allzu grossen nomenklatorischen Veränderungen nach sich zieht: das Binomen Olpium savignyi Simon müsste auf die Liste der un­gültigen Namen gesetzt, Olpium kochi Simon als der gültige Name für diese ägyptische Art aner­kannt werden; sie wäre durch die Syntypen charakterisiert. Ein diesbezüglicher Antrag wurde an die Internationale Nomenklaturkommlsslon gestellt.

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