S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 34/1. (Budapest, 1981)

Wie konnte es nun zur Einbürgerung und relativ weitflächigen Ausbreitung dieser nearktischen Art in der VE Ungarn kommen? Diese Tatsache ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass bereits vor ungefähr fünfzig Jahren eine der Nährpflanzen, Amorpha fruticosa L. aus den USA als Zier­pflanze dort eingeführt worden ist (früheste Erwähnung 1934 1n: JÄVORKA, S .: "Iconographia Florae Hungaricae"). Später wurde sie dann als Befestigungs-Element in Dünensand-Gebieten systematisch angepflanzt. Der Strauch verwilderte bald und ist heute in ganz Ungarn an Flussufern, in Sumpf­und ruderalen Pflanzen-Assoziationen verbreitet. Zu einem bisher nicht bekannten Zeitpunkt müssen dann die Käfer ihrer Futterpflanze aus Nord-Amerika nach Südost-Europa auf dem Wege der Einschleppung nachgefolgt sein. Die klimati­schen Bedingungen für eine Einbürgerung müssen in Ungarn optimal sein, da die Art heute in fast allen Landschaften und lokal sogar in grösserer Anzahl anzutreffen ist. Auch aus Bulgarien und Jugoslawien liegen bereits Funde von wenigen Exemplaren vor. Hier dürften sich bei intensiverer Suche sicherlich weitere Nachweise entsprechend der Verbreitung der Nährpflanze ergeben. Die frühesten Daten eines Vorkommens von A .pallidipennis in Ungarn, die mir bisher zu­gänglich waren, stammen vom Juli 1972 aus Érd (leg. H.BESSLEB). Ab 1976 erhielt ich dann re­gelmässig weitere Exemplare der Art von einigen Amateur-Coleopterologen der DDE, die in meh­reren Gebieten Ungarns gesammelt hatten. Nach der faunistischen Erfassung der Samenkäfer Ungarns durch KASZAB (1967) bedeutet das Auftreten von A .pallidipennis den Nachweis einer dritten Acanthoscelides­Species für das Gebiet neben A . obtectus (Say) und A . mimosae (Fabr.). Die drei Funde in Bulgarien und Jugoslawien gelten dann ebenfalls als Erstnachweise von A . pallidipennis für diese Länder. Bisherige Funddaten von Acanthoscelides pallidipennis (Mötsch.): 23. VII. 1972: Hungária, Érd, leg. H. BE SSLER (2 Ex.); 30. Vn. 1972: Hung., Érd, leg. H. RE SSLER (3 Ex.); 17.-21. VIE. 1972: Bulgaria, Rilski Monastir, leg. B.MALKIN (von DECELLE 1979 als seminulum Horn publi­ziert) (1 Ex.); 27. VII. 1975: Jugoslawien, Mazedonien, Bad Katlanovo, leg. U. GÖLLNER (1 Ex.); 28. Vn. 1976: Hung. , Fülöpháza N.P., leg. H.RESSLER und M.SIEBER (25 Ex.); 31. V. 1977: Hung., Villány-hegység, b. Siklós, leg. U. GÖLLNER (1 Ex.); 6. VI. 1977: Hung., Budai-hegység, b. Nagykovácsi, leg. H.WENDT (1 Ex.); M.V.1978: Hung., Adony, leg. K.-D. FRITSCHE (1 Ex.); M.V.1978: Hung., Vác, leg. K.-D.FRITSCHE (1 Ex.); M.V.1978: Hung., Csákvár, leg. K.-D. FRITSCHE (1 Ex.); 16. VE. 1978: Hung., Umgeb. Velencei-tó, leg. H.RESSLER (1 Ex.); 13. V.1979: Hung., Érd, leg. W.RICHTER (1 Ex.); 15. V.1979: Hung., Fülöpháza N.P., b. Kecskemét, leg. L.DIECKMANN (11 Ex.); 18. V.1979: Hung., Vác, leg. W.RICHTER (1 Ex.), Érd, leg. M.SIEBER (1 Ex.); 17. V. 1980: Jugoslawien, Mazedonien, 30 km NW Skopje, leg. F.HIEKE (2 Ex.); 23.Vn. 1980: Hung., Fülöpháza N.P., leg. H.RESSLER (1 Ex.). Bei einer Durchsicht der Bruchiden-Collection des Ungarischen National-Museums Budapest fand ich unter dem determinierten und indeterminierten einheimischen Material weitere über 100 Exemplare dieser Art: Hung., Hortobágyi N.P.: 18 Ex. als Bruchidius lividimanus-Varietäten de­terminiert, sowie 84 Ex. unter den Indeterminäten mit folgenden Daten: 21.-23.V., 16.-17. VI., 7.-9. VII., 22. Vin. 1975 und 25.-26. VHJ.1976. Weiterhin mehrere Tiere folgender Daten: Hung., Kiskunsági N.P., U.V., 6.-7., 28.VI., 26. Vn. 1977 und U.V., 19.VI., l.VE., 20.Di. 1978. Dr. Á.SZENTESI vom Research Institute for Plant Protection in Budapest gelang zum ersten Male die Zucht von A .pallidipennis aus reifen Hülsen vom Amorpha fruticosa L. Aus den im No­vember 1979 in Budapest und bei Siófok gesammelten Samen schlüpften ab Mal 1980 mehrere Hundert Imagines von sehr einheitlicher Körper-Färbung und gleichem Behaarungs-Muster der Elytren. Im Gegensatz zu den meisten im Freiland gefangenen Käfern besitzen die gezüchteten Exemplare in grösserer Anzahl Flecken aus braunen und hellen Haaren auf der Oberseite. Nach Angaben von JOHNSON (1970) können je nach Art der Nährpflanze und geographischer Verbreitung innerhalb der USA die Grösse sowie die gesamte dorsale Färbung und Pubeszenz beträchtlich va­riieren. Kurze morphologische Charakteristik von A .pallidipennis (Mötsch.) Kopf schwarz, dicht punktiert mit nicht punktierter erhabener Linie auf der Mitte; 4.-5. An­tennen-Glied rotorange, die restlichen Glieder dunkelbraun bis schwarz. Pronotum konisch, punk­tiert, von schwarzer Farbe. Scutellum fast quadratisch, apikal etwas verlängert, mit dicht an­liegenden weissen Haaren bedeckt. Jedes Elytron etwa zweimal so lang wie breit, mit tiefen

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