S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 32/2. (Budapest, 1979)
Sri Lanka ausmacht, zeigt eindeutig die Wichtigkeit des zentralen Gebirgsmassivs für die Evolution der Tenebrioniden. Sonst sind auch andere Provinzen zeimlich reich an endemischen Arten, diese kommen aber meistens in mehreren Provinzen vor, was vollkommen verständlich ist, weil die ariden Arten grossen Raum für die Verbreitung im Norden, Osten und Süden haben. Die Areale dieser Arten erstreckt sich meist auf die ganze aride Zone, die montanen Arten sind dagegen meist endemisch, auf einem engenAreal beschränkt, ein grosser Teil sogar noch dazu ungeflügelt. Fast 70% der Endemiten (132 Arten) kommen nur in einem einzigen Provinz vor (insgesamt auch mit den Arten aus "Ceylon" ohne nähere Angaben, 28%). In der trockenen Zone ist die Tenebrioniden-Fauna sehr eigenartig und schliesst sich f au ni sti s ch-zoogeographisch eng zu der südindischen. Es gibt hier auch manche ungeflügelte Arten, welche in beiden Gebieten vorkommen, wie z.B. Spyrathus fabrii Fairm., Freyitia ornatipes Koch, Pachycera buprestoides (Fabr. ), P. coromandelensis (Sol. ), Indeucolus costatus Kasz. , Eucolus polinierii Muls. et Rey, Menearchus dispar (Herbst) und Tanchyrus compactus Fairm. Eine andere Gruppe bilden die in der trockenen Zone lebenden ungeflügelten Arten, welche zwar in Sri Lanka endemisch sind, aber die phylogenetischen Beziehungen mit Indien ohne Zweifel bestehen. Solche Arten sind Spyrathus ceylonicus Kasz., alle Steno sis- und Ethas-Arten sowie die endemischen Menearchus. Ausser diesen Formen gibt es in der trockenen Zone keine weitere ungeflügelte Arten. Die übrigen ungeflügelten Formen gehören der arborealen Fauna an, vor allem der submontanen und montanen immergrünen Wälder. Bei manchen ungeflügelten Misolampini kann man aufgrund der phylogenetisch-zoogeographischen Beziehungen auf eine nähere Verwandtschaft mit der südindischen montanen Fauna folgern. Es sind gemeinsame Gattungen, wie Spheneuphloeus Kasz. (eine neue Art in Sri Lanka, 2 Arten in Südindien), Micreuphloeus Fairm. (4 Arten in Sri Lanka und 4 Arten in Südindien) und schliesslich Tanchyrus Fairm. (3 Arten in Sri Lanka, eine davon auch in Südindien). Es gibt nur eine ungeflügelte endemische, monotypische Gattung, namentlich Pro- laena gen. n. mit der Art ceylonica (Mötsch. ), eine rätselhafte Gattung, die mit den madegassischen " Laena"-Formen sowie auch mit den australischen Adeliinen in Verwandtschaft steht. Es sind in Sri Lanka einige Gattungen, welche unseren bisherigen Kenntnissen nach, endemisch sind. Solche sind vor allem die mir beschriebene Platydemoides gen. n. (mit einer Art), Microlyprops Kasz. (mit einer Art), Falsandrosus gen. n. (mit einer Art), Oyanus Pic (mit einer Art), Srilanka gen. n. (mit einer Art), Phymaeus Pasc, (mit einer Art), Ozo- typus Pasc, (mit einer Art), Osdaroides gen. n. (mit einer Art), Osdara Walk, (mit 13 Arten; hier ist auch eine Art auch aus Ostafrika beschrieben, diese gehört aber meiner Meinung nach nicht hierher); unter diesen verdient die Gattung Osdara besondere Aufmerksamkeit, weil die nächtsverwandte Gattung, mit vollkommen identischen Merkmale der Skulpturelemente und Lebensform kommt in Madagaskar vor (Sphaerocaulus Fairm.), weiters Falso- zotypus gen. n. (mit 6 Arten). Es sollen ausserdem noch manche auffallende Funde erwähnt werden. Die Gattung Falsonannocerus Pic war mir bis jetzt aus dem tropisch-afrikanischen Urwaldgebiet bekannt. Jetzt kenne ich auch eine hierher gehörende neue Art aus Sri Lanka. Die Gattung Pseudo- phthora Kasz. wurde aufgrund mehrerer Arten aus dem papuanischen Gebiet beschrieben. Nun kenne ich zwei weitere Arten der Gattung, eine aus Südindien und eine aus Sri Lanka. Eine Art der Gattung Thesilea in Sri Lanka bildet die westliche Verbreitungsgrenze der sonst papuanischen Gattung. Aus den bisher besprochenen Angaben geht eindeutig hervor, dass die Tenebrioniden-Fauna von Sri Lanka sehr eigenartig ist. Ich bin darüber überzeugt, dass die weitere Erforschung des Gebietes noch viel Neues ergeben wird und dass unsere faunistischen Kenntnisse sich noch immer am Anfangsstadium befinden. Ein Teil der vor allem arborealen Endemismen wird noch wahrscheinlich in den südindischen Gebirgsland gefunden, es werden noch weitere, für die Fauna Sri Lanka's neue Arten aus dem orientalischen Gebiet nachgewiesen und es kommen noch manche, für die Wissenschaft neue Arten zum Vorschein. Ich schätze die Tenebrioniden-Fauna von Sri Lanka wenigstens auf 500 Arten, es müssten also noch etwa weitere 200 Arten entdeckt werden. Eben weil die Fauna von Sri Lanka und auch von Indien bis heute nicht genügenderweise bekannt ist, verzichte ich auf eine ausführliche Analyse und publiziere nur die bisher bekannten faunistischen Daten. Ich bin überzeugt, dass es sehr nützlich ist, in Gebieten, wo die faunistische Forschung nur am Anfang steht, zeitweise die Ergebnisse zusammenzufassen.