S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 28/2. (Budapest, 1975)

den Angaben auf den Fundortzetteln die beiden von zwei verschiedenen, allerdings sehr nahe verwandten Nährpflanzen bekannt geworden sind: C . castanea von den Blüten der Victoria regia LINDL, und die neue Art von den Blüten der kleineren Victoria amazonica PLANCHON. Beim Versuch, die Angaben über die Nährpflanzen zu über­prüfen stiess ich in meinen Auf zeichungen auf zwei Exemplare, die ich seiner Zeit für die Zoologischen Sammlungen des Bayerischen Staates in München determinierte und die sehr ausführlich bezettelt waren, u. zw. beide: "Aus Blüte v. Victoria regia, Teich auf Insel von Barroso, Amazonas, 26. 12. 59, leg. SATTLER". Ich bat die Exemplare nochmals zurück und sah, dass ich damals nur die Parameren des einen Männchens ausprepariert habe, es war C .castanea. Sicherheitshalber sezierte ich jetzt auch das andere Männchen und es hat sich als - C.hardyi erwiesen! Falls die Angaben der beiden Männchen richtig sind, ist die Annahme, dass die beiden Formen zu den beiden verschiedenen Victoria-Arten gebunden sind, mindestens unsicher ge­worden. Herr Dr. JORGE ARIAS, der verdienstvolle Forscher des Amazonas-Stromes, dem die ersten Exemplare der neuen Art zu verdanken sind, will nun die Nährpflan­zen-Frage klären. Dem nach betrachte ich die beiden Formen für eigene Arten. Die wichtigsten Eigenschaften der neuen Art sind die folgenden: Glänzend braunrot, die Flügeldecken sind mehr gelblich. Der Clypeus ist gross, die Spitze abgestutzt, die Vorderecken abgerundet, der Kopf ist äusserst fein, spärlich punktiert, die Stirn ­naht ist stark, doppelbuchtig. Der Halsschild ist gross, wenig breiter als lang (etwa 9,5:8,25), ganz einfach gewölbt, die Seiten gebogen, die Hinterecken breit abgerun­det, die Basis gerandet. Das Schildchen ist dreieckig. Die Flügeldecken sind langer als zusammen breit (etwa 14:11), nach hinten nicht erweitert, leicht dachartig abge­flacht, meist deutlich, sehr dicht punktiert, die Doppelreihen sind angedeutet, nicht selten ist die Punktierung sehr schwach. Der Proste mal zapfen ist stark, die kahle Spitze gewölbt. Die Hintertarsen sind länger als die Schienen. d* : Die Vorderschienen sind aussen mit drei kurzen Zahnen bewaffnet, die Vorder­tarsen stark verdickt, die Glieder 2-4 sind stark quer, das Klauenglied sehr gross, die innere Klaue hackenförmig gekrümmt, die Spitze sehr fein gespalten. Das Pygi­dium ist der Länge nach nur an der Basis stärker gewölbt, sonst abgeflacht, an der Basis deutlich, auf der Scheibe kaum sichtbar punktiert. Die Parameren haben mit jenen der C . castanea insofern eine Ähnlichkeit, dass sie an der Basis halsartig ver­längert sind. Bei C .castanea ist das Mittelstück oben abgeflacht (s.Abb.l), der ba­sale, halsartig verlängerte Teil der Parameren bedeutend langer als breit (s.Abb.2) und der Spitzenteil (Abb. 3) zusammen herzförmig, an der Basis ausgerandet und dorn ­förmig nach aussen ausgezogen. Bei C .hardyi ist das Mittelstück (s.Abb.4) oben gewölbt und spitzig nach vorn ausgezogen, so dass die frei auslaufende Spitze die vordere Hälfte des Mittelstückes überwölbt; der basale Teil der verlängerten Para­meren (s.Abb. 5) ist breiter als lang und der Spitzenteil stark zugespitzt; inRuhelage scheinen die Parameren stets nach oben gerichtet zu sein und berühren die Spitze des gewölbten Mittel stücke s . 0 : Die Weibchen gleichen äusserlich vollkommen jenen der C . castanea ; die Flügel­decken sind sehr weit hinten erweitert, mit starker Seintenbeule . Das Pygidium ist der Lange nach flach, fein chagriniert, mikroskopisch fein punktiert. Länge: 20-26 mm. - Untersuchtes Material 272 Exemplare.

Next

/
Oldalképek
Tartalom