S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 27. Suppl. (Budapest, 1974)
müssen somit annehmen, dass die Tagpfauenaugen mit der Luftströmung geflogen sind . In Freilandversuchen legen Tagpfauenaugen bei einer Windgeschwindigkeit von 18,5 km/h in 20 - 25 Sekunden 100 m mit dem Wind zurück, was einer Reisegeschwindigkeit von 14,4 bis 18,0 km/h entspricht. Demnach könnten die Palter die oben genannten Plugstrecken an einem einzigen Tag zurückgelegt haben. 2.Aglais urticae L. Der Kleine Puchs ( Aglais urticae ) entwickelt im mitteleuropäischen Raum 2-3 Generationen, von denen die 1. im Rheinland im Juni/Juli und die 2. ab August die Puppe verlässt . Die im Oktober schlüpfenden Palter gehen teilweise auf eine 3« Jahresgeneration zurück. Zur Erforschung der Migrationen dieser Nymphalide wurden von 1956-65 TO 600 Falter der verschiedenen Generationen markiert und ausgesetzt. 981 (= 1,38 %) Rückmeldungen liegen vor (ROER, 1968). Diesen Wiederfunden zufolge konzentrieren sich die Distanzflüge auf die Präovipositionsperiode der Frühherbstfalter (2.Jahresgeneration) . Ca. 50% der nachweislich abgewanderten Versuchstiere legten innerhalb der ersten 10 Lebenstage grössere Flugstrecken zurück. Abb. 5 vermittelt einen Überblick über die Distanzflüge der im Raum Bonn freigelassenen urticaeFalter ,die sich über grosse Teile des Landes WordrheinWestfalen erstrecken. Danach entfallen 76 % aller Migrationen auf Sektor NW-NE . Diese Konzentration deckt sich weitgehend mit der vorherrschenden Luft Strömungsrichtung an Wanderflugtagen. Vor allem die im September schlüpfenden Falter legen bei sonniger und milder Witterung grössere Flugstrecken zurück (max. 150 km). An solchen Tagen herrscht im Rheinland und darüber hinaus in weiten Teilen Mitteleuropas südöstliche bis südwestliche Luftströmung vor. In den Abb. 6-7 sind zur Erläuterung die Fernfunde von 2 Falterstrats zusammengestellt und die Witterungsverhältnisse im Fluggebiet für die ersten Tage nach dem Start analysiert. Die Befunde lassen vermuten, dass die Distanzflüge von Aglais urticae auf Mitwindmigrationen beruhen.