S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 27. Suppl. (Budapest, 1974)

Schon der erste planmässige Passierflug über den Atlantik transportierte Insekten. Als das Luftschiff "Graf Zeppelin" im Jahre 1928 nach der Überquerung des Atlantik in New Jersey lan­dete, fand man mehrere Insektenarten an Blumen, die von den Reisenden mitgeführt wurden. Diese waren die Grüne Bfirsich­blattlaus Myzus persicae (SULZ.) und andere Blattlausarten, Cocciden, Thrips tabaci L., Typhlocyba rosae L., Noctuideneier und ein Noctuiden-Kokon (KISLIUK, 1929, in DAVID, 1949). Selbst so empfindliche Insekten wie Blattläuse können heute mit Hilfe des Flugzeugs den Sprung von einem Erdteil zum anderen machen. Voraussetzung für die Einbürgerung in dem Ankunftsland ist nur das Vorhandensein einer geeigneten Wirtspflanzenart.Das zeigen drei Beispiele aus der jüngsten Zeit in Mitteleuropa. Das erste Beispiel betrifft die rasche Ausbreitung der Blatt­laus Impatientinum asiaticu m NEVSKY von Osten nach Westen. Die­se monophag auf Impatiens parviflora lebende Aphide stammt wie ihre Wirtspflanze aus Zentralasien. HOLMAN fand sie 1967 in Moskau und 1969 in Prag, wohin sie offenbar mit einem Flugzeug eingeschleppt worden ist. I. asiaticum hat sich sehr schnell über die Tschechoslowakei ausgebreitet und ist jetzt auch ein Bestandteil der Fauna der DDR geworden. Im September 1971 zeig­te sie sich erstmalig und mit Massenbefall in Rostock und aus­serdem in Magdeburg, Die Art ist seit 1972 überall in der DDR zu finden; das Kleine Springkraut (Impatiens parviflora) ist im Gebeit von Rostock ab Mitte August regelmässig und äusserst stark befallen. Bei dem zweiten Fall handelt es sich um Dactynotus (Lambersia) erigeronensis (THOMAS). Diese Aphide ist weit über den nordame­rikanischen Kontinent verbreitet.Ihre wichtigste Nahrungspflan­ze ist Erigeron canadensis L.Sie wurde 1952 erstmalig in Frank­reich, 1962 in Polen, 1969 in Ungarn und in der DDR festgestellt (F.P. MÜLLER, 1972b). Heute gehört sie zum Faunenbestand der DDR und ist hier überall anzutreffen. Es ist interessant, dass HEINZE im Jahre 1956 schrieb, als ihm das Vorkommen von D.eri­geronensis in Europa noch nicht bekannt war, dass diese Blatt-

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